WAS IST IMUREK I.V. UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Imurek i.v. ist ein Arzneimittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehrreaktion (Immunreaktion).
Imurek i.v. wird angewendet
Es kann Wochen oder Monate dauern, bevor eine therapeutische Wirkung erkennbar ist.
Hinweis:
Imurek i.v. sollte nur angewendet werden, wenn die Einnahme von Imurek Filmtabletten nicht möglich ist. Jedoch sollte zum frühest möglichen Zeitpunkt auf eine Behandlung mit Filmtabletten umgestellt werden.
WIE IST IMUREK I.V. ANZUWENDEN?
Wenden Sie dieses Arzneimittel entsprechend der nachfolgenden Dosierungsempfehlungen an.
Dosierung
Nach Organtransplantation Abhängig von dem Behandlungsplan beträgt die Dosierung zu Behandlungsbeginn gewöhnlich bis zu 5 mg/kg Körpergewicht/Tag. Die Erhaltungsdosis liegt zwischen 1 mg/kg und 4 mg/kg Körpergewicht/Tag und muss den klinischen Erfordernissen und der Verträglichkeit in Bezug auf das Blutbild angepasst werden. Die Behandlung mit Imurek, auch in niedrigen Dosierungen, muss unbegrenzt erfolgen, da es sonst zu einer Abstoßung des Transplantats kommen kann.
Multiple Sklerose
Für die Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose beträgt die Dosierung gewöhnlich 2 mg/kg bis 3 mg/kg Körpergewicht/Tag. Eine Behandlungsdauer von mehr als einem Jahr kann erforderlich sein, bis eine deutlich erkennbare Wirkung eintritt, und wenigstens zwei Jahre können erforderlich sein, bis die volle Wirksamkeit erreicht ist.
Myasthenia gravis
Für die Behandlung der Myasthenia gravis liegt die empfohlene Dosis bei 2 mg/kg bis 3 mg/kg Körpergewicht/Tag. Üblicherweise tritt ein Behandlungserfolg frühestens 2 bis 6 Monate nach Behandlungsbeginn auf. Je nach Schweregrad der Erkrankung sollte Imurek i.v. wegen des langsamen Wirkungseintritts zu Beginn der Behandlung in Kombination mit Glukokortikosteroiden gegeben werden. Die Dosis an Glukokortikosteroiden kann schrittweise über Monate verringert werden. Die Behandlung mit Imurek sollte über wenigstens 2 bis 3 Jahre fortgesetzt werden.
Andere Anwendungsgebiete
Für die Behandlung der autoimmunen chronisch-aktiven Hepatitis beträgt die Anfangsdosierung gewöhnlich 1 mg/kg bis 1,5 mg/kg Körpergewicht/Tag, die Erhaltungsdosis bis zu 2 mg/kg Körpergewicht/Tag. Bei den anderen Anwendungsgebieten beträgt die Anfangsdosierung im Allgemeinen 1 mg/kg bis 3 mg/kg Körpergewicht/Tag und die Erhaltungsdosis zwischen weniger als 1 mg/kg und 3 mg/kg Körpergewicht/Tag. Die Dosierung sollte der therapeutischen Wirkung, die erst Wochen oder Monate nach Behandlungsbeginn einsetzen kann, und der Verträglichkeit in Bezug auf das Blutbild angepasst werden. Wird ein Ansprechen auf die Behandlung festgestellt, sollte die Dosis auf die Mindestmenge reduziert werden, die zum Fortbestehen der therapeutischen Wirkung erforderlich ist. Wenn nach 3- bis 6-monatiger Behandlung keine Besserung eintritt, sollte ein Absetzen der Therapie in Erwägung gezogen werden. Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion Bei Patienten mit einer Störung der Nierenfunktion und/oder der Leberfunktion sollte Imurek i.v. im unteren Bereich des normalen Dosierungsbereichs dosiert werden.
Kinder
Für die Behandlung der chronischen Gelenkentzündung bei Kindern und Jugendlichen (juvenile idiopathische Arthritis) mit Imurek i.v. liegen keine ausreichenden Daten zum Beleg von Wirksamkeit und Unbedenklichkeit vor. Erfahrungen zur Anwendung von Imurek i.v. bei Multipler Sklerose im Kindesalter liegen nicht vor. Daher wird die Anwendung von Imurek i.v. bei Kindern nicht empfohlen. Bei den übrigen Anwendungsgebieten gelten die gleichen Dosierungsempfehlungen wie für Erwachsene.
Ältere Patienten
Es wird empfohlen, die Dosis für ältere Patienten im unteren Bereich der für Erwachsene angegebenen Dosierungen anzusiedeln. Anwendung in Kombination mit Allopurinol, Oxipurinol oder Thiopurinol (bestimmte Gichtmittel) Bei gleichzeitiger Einnahme von Allopurinol, Oxipurinol oder Thiopurinol sollte die Dosis von Imurek i.v. auf ein Viertel der normalen Dosis verringert werden.
Art der Anwendung
Imurek i.v. ist zur intravenösen Infusion oder Injektion (d. h. Gabe über ein venöses Blutgefäß) vorgesehen. Üblicherweise erhalten Sie die erforderliche Dosis an Imurek i.v. in Form einer Infusion. Imurek i.v. wird dazu entweder mit Natriumchlorid-Lösung zur intravenösen Infusion oder Glucose-Lösung zur intravenösen Infusion weiter verdünnt.
Weitere Hinweise für medizinisches Fachpersonal zur Handhabung und Herstellung der fertigen Infusionslösungen finden sich in Abschnitt 6 dieser Gebrauchsinformation.
Ihr Arzt wird die intravenöse Injektion nur dann wählen, wenn die Infusion einer verdünnten Lösung nicht möglich ist. Dazu wird Imurek i.v. direkt nach Auflösung in Wasser für Injektionszwecke langsam über mindestens 1 Minute intravenös injiziert, sofort gefolgt von einer intravenösen Gabe von mindestens 50 ml einer Natriumchlorid-Lösung zur intravenösen Infusion oder Glucose-Lösung zur intravenösen Infusion.
Dauer der Behandlung
Die Dauer der Behandlung muss von Ihrem behandelnden Arzt festgelegt werden.
Wenn Sie eine größere Menge von Imurek i.v. angewendet haben, als Sie sollten
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann.
Die häufigste Auswirkung einer Überdosierung mit Imurek i.v. ist eine Hemmung der Knochenmarkfunktion, die ihren Höhepunkt für gewöhnlich 9 bis 14 Tage nach der Überdosierung erreicht. Die Hauptanzeichen einer Unterdrückung der Knochenmarkfunktion sind Geschwüre im Mund- und Rachenraum, blaue Flecken, Fieber unklaren Ursprungs und ungeklärte Infektionen. Weiterhin können Spontanblutungen und starke Abgeschlagenheit auftreten. Schädliche Wirkungen sind aber eher nach länger dauernder geringer Überdosierung (z. B. durch Verordnung etwas zu hoher Dosen durch den Arzt) als nach einer zu hohen Einzeldosis zu erwarten.
Wenn Sie die Anwendung von Imurek i.v. abbrechen
Die Behandlung mit Imurek i.v. sollte immer nur unter engmaschiger ärztlicher Überwachung beendet werden. Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder beenden möchten, sprechen Sie deshalb vorher unbedingt mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
WEITERE INFORMATIONEN Was Imurek i.v. enthält
Was passiert eigentlich mit meinem Rezept?
Damit Sie einen Einblick in unsere tägliche Arbeit bekommen und sehen können, was alles mit Ihrem Original-Rezept geschieht, haben wir ein Video mit allen relevanten Informationen produziert.