erhöhter Miktionsfrequenz (sehr häufiges Wasserlassen) und
Harndrang.
Diese äußern sich bei Patienten mit
überaktiver Blase, deren Ursache nicht zu klären ist (idiopathische Detrusorhyperaktivität), oder
einer nervenbedingten Störung der Blasenentleerung (neurogene Detrusorhyperaktivität, Detrusorhyperreflexie). Dies tritt auf bei Rückenmarkschädigungen, z. B. Querschnittslähmung oder einer angeborenen Fehlbildung des Rückenmarks und der Wirbelsäule (Meningomyelozele).
Dosierung:
Nehmen Sie oder Ihr Kind dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis beträgt
Kinder und Jugendliche
Nehmen Sie oder Ihr Kind zweimal täglich (alle 12 Stunden) durchschnittlich 0,4 mg/kg Körpermasse ein.
Dosierung: morgens 2, mittags 2 und abends 2 Filmtabletten oder morgens 3 und abends 3 Filmtabletten (entsprechend 30 mg Propiverinhydrochlorid/Tag)
Bei Kindern und Jugendlichen mit einem Körpergewicht über 35 kg entspricht die Maximaldosis der Standarddosierung bei Erwachsenen von zweimal täglich 15 mg Propiverinhydrochlorid.
Erwachsene
Bei einer überaktiven Blase nehmen Sie 2-mal täglich 3 Filmtabletten (entsprechend 30 mg Propiverinhydrochlorid/Tag) ein. Eine Steigerung auf 3-mal täglich 3 Filmtabletten (entsprechend 45 mg Propiverinhydrochlorid/Tag) ist möglich. Für einige Patienten können bereits 3 Filmtabletten (entsprechend 15 mg Propiverinhydrochlorid) täglich genügen.
Bei einer nervenbedingten Blasenentleerungsstörung nehmen Sie 3-mal täglich 3 Filmtabletten (entsprechend 45 mg Propiverinhydrochlorid/Tag) ein.
Die maximal empfohlene Tagesdosis ist 45 mg Propiverinhydrochlorid.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Wenn Sie oder Ihr Kind eine größere Menge eingenommen haben, als Sie oder Ihr Kind sollten
Wenn Sie unabsichtlich mehr als die verschriebene Dosis eingenommen haben, benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt, Apotheker oder die nächstgelegene Notfallaufnahme, die über weitere Maßnahmen entscheiden werden. Denken Sie daran, die Packung und die restlichen Tabletten mitzunehmen.
Wenn Sie oder Ihr Kind die Einnahme vergessen haben
Nehmen Sie oder Ihr Kind nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie oder Ihr Kind die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie oder Ihr Kind die Einnahme abbrechen
Setzen Sie die Tabletten nicht ab, ohne zuerst mit Ihrem Arzt oder Apotheker zu sprechen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Art und Weise:
Nehmen Sie oder Ihr Kind die Filmtabletten bitte unzerkaut vor dem Essen mit ausreichend Flüssigkeit ein (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser).
Nebenwirkungen:
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Jedes Arzneimittel kann allergische Reaktionen hervorrufen, schwere allergische Reaktionen sind jedoch selten. Die folgenden Beschwerden treten bei diesen Reaktionen als erste Anzeichen auf:
Plötzliche Atemnot, Schwierigkeiten beim Atmen oder Schwindel, Schwellungen der Augenlider, des Gesichtes, der Lippen oder im Hals
Ausschlag und Blasen auf der Haut, im Mund, den Augen und Genitalien
Hautausschlag am ganzen Körper.
Wenn Sie während Ihrer Behandlung diese Beschwerden beobachten, brechen Sie die Einnahme ab und benachrichtigen bitte sofort Ihren Arzt.
Es ist möglich, dass ein Glaukomanfall ausgelöst wird. In diesem Fall sehen Sie farbige Ringe um Lichtquellen und haben starke Schmerzen in und um die Augen. Suchen Sie bitte sofort einen Augenarzt auf.
Häufigkeitsangaben
Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Die folgenden Nebenwirkungen wurden berichtet
Sehr häufig
Mundtrockenheit
Häufig
Sehstörungen, Schwierigkeiten beim Scharfsehen
Müdigkeit und Erschöpfung
Kopfschmerzen
Bauchschmerzen
Verdauungsstörung
Verstopfung
Gelegentlich
Übelkeit/Erbrechen
Schwindel
Zittern (Tremor)
Unvermögen, die Blase zu entleeren (Harnverhalt)
Erröten, Hitzewallung
Geschmacksstörungen
Blutdrucksenkung mit Benommenheit
Juckreiz
Schwierigkeiten beim Wasserlassen
Selten
Hautausschlag
Schneller Herzschlag
Sehr selten
Herzklopfen
Unruhe, Verwirrtheit
Häufigkeit nicht bekannt
Wahrnehmen von Dingen, die nicht existieren (Halluzinationen)
Sprachstörungen
Alle unerwünschten Wirkungen sind vorübergehend. Sie klingen nach Dosisverringerung oder bei Beendigung der Therapie nach 1 - 4 Tagen ab.
Bei einer Langzeittherapie sollten die Leberenzyme kontrolliert werden, da in seltenen Fällen reversible Leberenzymveränderungen auftreten können.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.
Wechselwirkungen:
Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie oder Ihr Kind andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Propiverin beeinflusst werden:
Antidepressiva (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von krankhaft traurigen Verstimmungen, z. B. Imipramin, Clomipramin und Amitriptylin)
Schlaftabletten (z. B. Benzodiazepine)
anticholinerg wirksame Substanzen, die über den Mund eingenommen oder als Injektion gegeben werden (z. B. zur Behandlung von Asthma, Magenkrämpfen, Augenkrankheiten oder Harninkontinenz)
Amantadin (Arzneimittel zur Behandlung von Grippe und der Parkinson-Krankheit)
Neuroleptika wie z. B. Promazin, Olanzapin, Quetiapin (Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder Angstzuständen)
Betasympathomimetika (Mittel zur Behandlung von Asthma)
cholinerg wirksame Substanzen (z. B. Carbachol, Pilocarpin)
Isoniazid (zur Behandlung der Tuberkulose)
Metoclopramid (zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen)
gleichzeitige Einnahme von Methimazol (zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion) sowie von Mitteln zur Behandlung von Pilzerkrankungen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol)
Trotzdem kann es für Sie richtig sein, Propiverin einzunehmen. Ihr Arzt wird entscheiden, was für Sie das Geeignete ist.
Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Filmtabletten sollen unzerkaut im Ganzen vor der Mahlzeit eingenommen werden.
Gegenanzeigen:
Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
wenn Sie oder Ihr Kind allergisch gegen Propiverinhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
wenn Sie oder Ihr Kind unter einer der folgenden Erkrankungen leiden:
Darmverengung (Darmobstruktion)
Verengung des Blasenausgangs (Schwierigkeiten beim Wasserlassen)
Myasthenia gravis (eine Erkrankung, die Muskelschwäche verursacht)
Verlust der Muskelfunktion, die die Darmbewegung kontrolliert (Darmatonie)
schwere entzündliche Darmerkrankung (Colitis ulcerosa), die zu Durchfall mit Blut und Schleim und Bauchschmerzen führen kann
toxisches Megakolon (eine Erkrankung, die eine Darmerweiterung umfasst)
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, dürfen Sie das Arzneimittel nicht einnehmen.
Patientenhinweise:
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt bevor Sie das Präparat einnehmen, wenn Sie oder Ihr Kind unter einer der folgenden Erkrankungen leiden:
Schädigung der Nerven, die den Blutdruck, den Herzschlag, die Darm- und Blasenbewegung und andere Körperfunktionen kontrollieren (autonome Neuropathie)
Nierenfunktionsstörungen
leichte Leberfunktionsstörungen
schwere Herzmuskelschwäche
Prostatavergrößerung
häufige Harnwegsinfektionen
Tumoren der Harnwege
Grüner Star (Engwinkelglaukom)
Sodbrennen und Verdauungsstörungen aufgrund eines Rückflusses von Magensaft in die Speiseröhre
unregelmäßiger Herzschlag
schneller Herzschlag
Kinder
Die Behandlung von Kindern mit Symptomen der überaktiven Blase sollte nicht vor dem 5. Lebensjahr beginnen und wird nur in Verbindung mit Verhaltensänderungen bezüglich der Blasenentleerung und der Trinkgewohnheiten empfohlen. Die Behandlung von Kindern mit Rückenmarkschädigung kann dagegen auch vor dem 5. Lebensjahr erfolgen. Über den Beginn der Behandlung berät Sie (oder Ihr Kind) Ihr Arzt.
Die Gabe von Propiverinhydrochlorid an Kinder unter 1 Jahr wird aufgrund fehlender Daten nicht empfohlen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung mit diesem Arzneimittel kann zu Benommenheit und Verschwommensehen führen. Sie dürfen sich nicht an das Steuer von Fahrzeugen setzen und keine Werkzeuge und Maschinen bedienen, wenn Sie unter Schläfrigkeit oder Verschwommensehen leiden.
Rezeptpflichtige Medikamente dürfen nur gegen Vorlage eines Originalrezepts abgegeben werden. Scannen Sie dafür einfach Ihr E-Rezept oder schicken Sie uns Ihr herkömmliches Rezept per Post zu.
Was passiert eigentlich mit meinem Rezept?
Damit Sie einen Einblick in unsere tägliche Arbeit bekommen und sehen können, was alles mit Ihrem Original-Rezept geschieht, haben wir ein Video mit allen relevanten Informationen produziert.