COPD-Medikamente werden in der Regel inhaliert. Für die Inhalation stehen verschiedene Geräte zur Verfügung. Von Dosier-Aerosolen über Pulver-Inhalatoren bis hin zu Verneblern.1
Damit der Wirkstoff auch tatsächlich in der Lunge ankommt, ist allerdings die korrekte Anwendung der Inhalatoren wichtig. Vor allem die richtige Atemtechnik spielt eine entscheidende Rolle. So muss bei Dosier-Aerosolen das Auslösen des Sprühstoßes genau mit der Einatmung koordiniert werden, damit so viel Wirkstoff wie möglich aufgenommen wird.1
Spacer helfen beim Inhalieren
Doch gerade diese zeitliche Koordination von Einatmen und Auslösen des Sprühstoßes bei Dosier-Aerosolen fällt vielen häufig schwer. Daher gibt es für Dosier-Aerosole Inhalierhilfen, sogenannte „Spacer“. Spacer haben folgende Vorteile:1,2
- Bessere Koordination zwischen Auslösen des Sprühstoßes und Einatmen, da beides nicht zeitgleich erfolgen muss.
- Verminderte Reizung im Rachen durch das Medikament.
- Es gelangt mehr Wirkstoff in die Lunge.
- Es bleiben weniger Wirkstoffteilchen im Mund und Rachen haften.
- Bei kortisonhaltigen Medikamenten können Nebenwirkungen wie Heiserkeit oder Pilzbefall im Mund gemindert werden.
So wird der Spacer angewendet
Die Inhalierhilfe ist ein extra Vorsatz mit einer Kammer, der direkt auf das Mundstück des Inhalationsgeräts aufgesetzt wird. Wird der Sprühstoß ausgelöst, sammelt sich die Wirkstoffwolke zunächst in der Kammer. Von hier kann der Wirkstoff nun ruhig und tief eingeatmet werden. Das Ein- und Ausatmen kann auch in zwei bis drei Zügen erfolgen.1,3 So kann der Wirkstoff besser in die Lunge aufgenommen werden. Zudem bleiben die größeren Wirkstoffteilchen, die sonst nicht in die Lunge gelangen würden, anstelle von Mund- und Rachenraum, an den Innenwänden des Spacers haften., So können potentielle Nebenwirkungen gemindert werden.2
Bei Spacern mit Ventil kann das Ausatmen in den Spacer erfolgen. Das Gerät muss nicht abgesetzt werden.2
Nach der Anwendung wird der Spacer entfernt und laut Gebrauchsanweisung gereinigt.
Tipp: Leider kommt es bei der Verwendung eines Spacers zu einer elektrostatischen Aufladung der Behälterwände. Dadurch können zu viele Wirkstoffpartikel an der Innenwand der Kammer haften bleiben und weniger in die Lunge gelangen. Das Ausspülen des Spacers mit Wasser und Geschirrspülmittel kann diesen Effekt verringern. Spülen Sie nicht mit Wasser nach und lassen Sie den Spacer an der Luft trocknen.3,4
Für wen sind Spacer geeignet?
Für folgende Personengruppen wird die Anwendung eines Spacers generell empfohlen:3,5
- Kinder bis zu 6 Jahren
- ältere Menschen
- Menschen, die nicht mehr so gute Koordinationsfähigkeiten besitzen
- Menschen, denen es schwerfällt, tief einzuatmen und/oder den Atem anzuhalten
- Personen, die ein kortisonhaltiges Mittel verwenden
Außerdem ist der Gebrauch von Spacern für jeden, der ein Dosier-Aerosol benutzt, sinnvoll. Falls Sie noch keinen Spacer verwenden und es ausprobieren möchten, fragen Sie in Ihrer Praxis nach. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen die Anwendung zeigen und möglicherweise einen Spacer verschreiben.
Referenzen
1. Patientenleitlinie zur Nationalen Versorgungsleitlinie Asthma. 3. Auflage, 2021, Version 1. https://www.patienten-information.de/patientenleitlinien/asthma Stand: 2021. Abgerufen: 09.08.2023
2. Deutsche Atemwegsliga. Richtig inhalieren mit Inhalierhilfe (Spacer). https://www.atemwegsliga.de/dosieraerosol-spacer.html Stand: 09.09.2022. Abgerufen: 09.08.2023
3. Center Apotheke. Inhalierhilfen – Spacer. https://www.apothekeimkaufland.center/index.php/asthma/281-inhalationshilfen-spacer Stand: 2023. Abgerufen: 09.08.2023
4. Deutscher Apotheker Verlag https://media.dav-medien.de/sample/100005789_p__v1.pdf
5. PTA heute. Inhalationshilfen für Kinder – ein Überblick. https://www.ptaheute.de/aktuelles/2021/11/25/inhalationshilfen-fuer-kinder-ein-ueberblick Stand: 25.11.2021. Abgerufen: 09.08.2023
Bildnachweise
Titelbild: AdobeStock
COMMENTS