Telefonische Betreuung bei COPD

Telefonische Betreuung bei COPD

Wie eine neue Studie aus den USA zeigt, kann eine regelmäßige telefonische Betreuung der Patienten die gefürchteten Exazerbationen, also akute Verschlimmerungen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) reduzieren. Aufgrund dieser telefonischen Intervention mussten die untersuchten älteren COPD-Patienten weniger häufig ambulant oder stationär behandelt werden, und ihre Lebensqualität verbesserte sich.

Die Untersuchung wurde von Dr. Tammy McCoy und ihrem Team vom U.S. Department of Veterans Affairs durchgeführt. Sie rekrutierten nach dem Zufallsprinzip 10 ältere Patienten mit COPD unterschiedlicher Schweregrade. Nach Impfungen zum Schutz vor Grippe und Lungenentzündung, erhielt jeder Teilnehmer über sechs Wochen eine individuelle telefonische Gesundheitsberatung pro Woche.

Teilnehmer gesünder und zufriedener

Während der telefonischen Betreuung benötigte keiner der Probanden eine Notfallversorgung, um eine Exazerbation (akute Verschlechterung der COPD) zu behandeln. Insgesamt beobachtete man während der Projektlaufzeit, dass sowohl die akuten COPD-Episoden, wie auch die Klinikaufenthalte der Patienten um die Hälfte zurückgingen. Dies stand in deutlichem Gegensatz zum Vergleichszeitraum des Vorjahres, in dem dieselben 10 Patienten die Notfallversorgung im gleichen Zeitraum durchschnittlich sechs Mal in Anspruch nehmen mussten.

“Die Studienteilnehmer hatten das Gefühl, dass ihre Betreuung persönlicher war und fühlten sich insgesamt gestärkt. Dadurch erreichen wir, dass die Patientenzufriedenheit zunimmt und wir mehr Ressourcen für andere Patienten übrig haben”, meint Dr. McCoy.

Das Team um Dr. McCoy versucht, solche vorbeugenden, telefonischen Interventionen für die Versorgung älterer Patienten zu etablieren. Das soll einerseits den Betreuungs- und Behandlungsaufwand reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität der Patienten verbessern.

Hauptursachen für COPD-Verschlimmerungen

Dazu identifizierten die Forscher zuerst die wichtigsten Ursachen für wiederkehrende COPD-Exazerbationen, nämlich: Herzschwäche, Diabetes oder Bluthochdruck, ungesunde Lebensgewohnheiten (wie Alkohol-, Drogen- oder Tabakkonsum), Bewegungsmangel oder falsche Ernährung sowie fehlerhafte oder ungenügende Anwendung der Inhalationstherapien gegen COPD.

Dann telefonierten die Forscher wöchentlich mit jedem Probanden, um Medikamente, positive Veränderungen der Lebensweise, Anzeichen und Symptome einer Infektion, andere relevante Symptome und Impfungen zu besprechen. Sie motivierten die Patienten, ihre Medikamente und Inhalationen weiterhin zu nutzen, um das Auftreten von COPD-Schüben zu verringern. “Der Schlüssel zum Erfolg unseres Projekts ist ein achtsamer Umgang mit den Betroffenen. Wir lassen uns für jeden einzelnen von ihnen genügend Zeit am Telefon, so dass sie während des Gesprächs konzentriert sind, um z.B. ihre Medikamente einnehmen zu können”, so Dr. McCoy. “Wir fördern mit unserem Projekt die Kooperation des Patienten, aber im Mittelpunkt steht die Patientenzufriedenheit – das ist das Wichtigste”.

https://www.blogs.va.gov/VAntage/73524/individualized-telephone-outreach-reduces-copd-exacerbations/

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