Neue Therapien verbessern Lebensqualität bei MS

Neue Therapien verbessern Lebensqualität bei MS

Dank neuester Therapieansätze bei der Multiplen Sklerose (MS) wird nicht nur das Fortschreiten der Erkrankung gebremst, sondern auch die Lebensqualität und die Mobilität der Betroffenen hat sich nachhaltig verbessert. Arzneimittel, die auf das Immunsystem der Patienten modulierend wirken können, haben sich schon im Praxisalltag vielfach bewährt. „Ein gutes Leben trotz MS ist heute keine Fiktion mehr“, sagt Prof. Judith Haas, Ärztliche Leiterin des Zentrums für MS am Jüdischen Krankenhaus, Berlin. „Ein hoher Prozentsatz der Patienten im MS-Register DMSG mit derzeit rund 25.000 Teilnehmern habe praktische keine Behinderung. Und mehr als die Hälfte aller an MS Erkrankten“, so Haas weiter, „können nach 27 Jahren Krankheitsdauer noch mehr als 500 m weit gehen.“ Nach anderen Studien haben mehr als die Hälfte der Betroffenen durch die MS-Erkrankung keinerlei Einschränkungen im beruflichen Alltag. Nur etwa ein Drittel müssen ihre Tätigkeit unterbrechen oder aufgeben.

Bei der Beurteilung der Lebensqualität muss man berücksichtigen, dass Betroffene ihre Lebensqualität mit anderen Kriterien bewerten als Ärzte. Während für den Arzt vor allem die körperlichen Einschränkungen entscheidend sind, empfindet ein Betroffener auch emotionale und /oder kognitive Beeinträchtigungen. Die Behandlung dieser Symptome, wie Fatigue (chronische Müdigkeit) und Depression, ist daher auch entscheidend für den Erhalt der Lebensqualität.

Immuntherapie spielt eine immer wichtigere Rolle

Da es sich bei der MS aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Autoimmunerkrankung handelt, werden  immer mehr Medikamente gegen MS entwickelt, die das Immunsystem unterdrücken oder das Immungleichgewicht wiederherstellen sollen. Je nach Therapieansatz zielt man darauf ab, die Genesung nach akuten Schüben zu beschleunigen, diese zu verhindern oder ihre Anzahl zu verringern und so die Krankheit in ihrem Fortschreiten einzudämmen. Wichtig ist immer eine frühzeitige und konsequente Therapie.

Im Allgemeinen werden in der Immuntherapie unterschiedliche Strategien eingesetzt, die auf eine Modulation des Immunsystems abzielen. Die gegenwärtigen Behandlungsmethoden der unspezifischen Immunsuppression zeigen bereits Wirksamkeit, aber in Zukunft ist es sicher möglich, mit noch zielgerichteteren immuntherapeutischen Ansätzen eine noch effektivere und nebenwirkungsärmere Behandlung der Krankheit zu erreichen.

Auch ein gesunder Lebensstil kann den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Die Betroffenen sollten Übergewicht vermeiden und regelmäßig körperlich aktiv sein, entsprechend ihren körperlichen Möglichkeiten, auch wenn sie sich danach müde fühlten. Auch regelmäßige Physiotherapie ist ein wichtiger Faktor. Empfehlenswert sind außerdem mediterrane Kost, wenig Kochsalz, wenig Alkohol und kein Nikotin. Menschen mit MS haben oft niedrige Vitamin D-Spiegel. Ob allerdings eine zusätzliche Gabe von Vitamin D hilfreich ist, ist derzeit noch unklar.

 

Quelle: Presseworkshop «5. MS Special(ists)», 25. Juni 2019, Hamburg (D). Veranstalter: Sanofi
InFo NEUROLOGIE & PSYCHIATRIE 2019; 17(5): 34
https://www.medizinonline.ch/artikel/lebensqualitaet-verbessern-krankheitsprogression-hemmen
https://www.aerzteblatt.de/archiv/210727/Multiple-Sklerose-Hohe-Lebensqualitaet-erreichbar
http://www.emed-ms.de/index.php?id=533&tt_news=2517

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