Lungenemphysem bei COPD

Lungenemphysem bei COPD

Viele Patienten mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) entwickeln ein Lungenemphysem, welches die Lebensqualität und den Gesundheitszustand stark einschränken kann. Doch was ist ein Lungenemphysem, wie kommt es zu dieser Lungenerkrankung und was kann man dagegen tun?

Gestörter Gasaustausch durch Lungenemphysem

Die Hauptaufgabe der Lunge ist es, Sauerstoff aus der Atemluft in die Blutbahn einzubringen und Kohlenstoffdioxid hinauszubefördern. Die Effektivität des Gasaustausches hängt mit der Oberfläche der Lunge zusammen: je größer die Oberfläche, desto mehr Gasaustausch ist möglich. Die Lungenbläschen (Alveolen) vergrößern die Lungenoberfläche. Sie sitzen am Ende der kleinsten Verzweigungen der Lunge und stehen im direkten Kontakt zu den Blutgefäßen. An dieser Stelle findet der Gasaustausch statt.  Bei einem Lungenemphysem sind die Lungenbläschen zerstört, was dazu führt, dass die Lungenoberfläche abnimmt, was wiederrum den Gasaustausch erheblich beeinträchtigt.1 Zusätzlich wird das Ausatmen behindert, da die zerstörten Lungenbläschen bei der Ausatmung in sich zusammenfallen. So staut sich die Luft, die ausgeatmet werden müsste, was wiederum das weitere Einatmen erschwert.2 Die Folge: Der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt und es kommt zu Atemnot.

Wie entsteht ein Lungenemphysem?

Am häufigsten ist ein Lungenemphysem Folge einer COPD.2 Die Lungenbläschen werden durch Schadstoffe, die beispielsweise beim Rauchen in die Lunge gelangen, oder durch anhaltende Entzündungsprozesse geschädigt.1 Die Lungenoberfläche, die entscheidend für den Gasaustausch ist, nimmt ab und der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt.

Auch genetische Faktoren können zu einem Lungenemphysem führen. Diese Form des Lungenemphysems ist jedoch seltener und betrifft etwa 1 % der Emphysem-Patienten.1

Behandlung des Lungenemphysems

Die Zerstörung der Lungenbläschen ist irreversibel. Eine Heilung ist somit nicht möglich. Dennoch gibt es Behandlungsmöglichkeiten, die die Beschwerden lindern und den Verlauf der Erkrankung verlangsamen. Bei der Behandlung des Lungenemphysems kommen die gleichen Maßnahmen zum Einsatz wie bei der COPD. Dazu zählen:

  • Rauchentwöhnung
  • Atemübungen
  • Bewegung
  • atemwegserweiternde Medikamente
  • Prävention von Atemwegsinfekten (beispielsweise durch Pneumokokken- und Grippe-Schutzimpfungen).

Neben diesen einfacher umzusetzenden Hilfen können bei einem schweren Lungenemphysem unter Umständen auch Sauerstofftherapie und Operationen (Lungenvolumenreduktion oder Lungentransplantation) sinnvoll sein.3

Referenzen:
1. Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V.: Lungenemphysem. Lungenärzte im Netz. https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/lungenemphysem (abgerufen am: 07.04.2021)
2. Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt: Lungenemphysem, 04.11.2019. Lungeninformationsdienst.
3. https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/lungenemphysem/index.html (abgerufen am: 07.04.2020)
Vogelmeier, C. et al.: S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (COPD). 2018; AWMF online

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