Auslösefaktoren & Allergene: Welche es gibt und wie Sie damit besser umgehen können

Auslösefaktoren & Allergene: Welche es gibt und wie Sie damit besser umgehen können

Asthma bronchiale

Asthma bronchiale ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege. Das Asthma bronchiale hat einen episodischen Verlauf. Das heißt, beschwerdefreie oder beschwerdearme Zeiträume wechseln sich mit wiederholten Phasen von Beschwerden wie pfeifender Atmung, Luftnot, Engegefühl in der Brust und Husten ab. Diese Episoden gehen in der Regel mit einer ausgedehnten, aber variablen Verengung der Atemwege einher, welche sich häufig spontan, oder nach ihrer Behandlung wieder zurückbildet. Bei Beschwerden, die kurzfristig sehr stark werden und mit Atemnot einhergehen, spricht man von einem akuten Asthmaanfall. Die Häufigkeit von Asthma hat in den vergangenen Jahrzehnten weltweit (vor allem in den Industrieländern) deutlich zugenommen. Dies legt nahe, dass neben angeborenen Anlagefaktoren auch äußere Faktoren für die Entstehung und die Aufrechterhaltung des Asthmas eine entscheidende Bedeutung haben.

Ursachen für Asthma & Auslösefaktoren

Beim nichtallergischen Asthma kann es zu Reaktionen auf verschiedene Arzneistoffe, chemische, physikalische oder toxische Reize – im privaten Bereich oder am Arbeitsplatz – oder auf Tabakrauch und andere Luftverschmutzungen kommen. Häufig sind hier auch Infekte der Atemwege die Auslöser.

Allergisches Asthma

Auslösefaktoren für die entzündliche Schwellung der Atemwege sind vielseitig: Sehr häufig reagieren allergische Asthmatiker auf Stoffe der Umwelt wie Insektenallergene, Tierhaare oder Hausstaubmilben. Eine Sonderform ist das saisonale Asthma, bei dem die allergische Reaktion der Bronchien z.B. auf Pollen zur entsprechenden Jahreszeit stattfindet.

Allergene

Die häufigsten Allergene sind: Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare und Schimmelpilze. Seltener sind Überempfindlichkeitsreaktionen auf Nahrungsmittel oder Medikamente die Ursache eines akuten Asthmaanfalls. Die asthmatischen Beschwerden können durch einzelne starke Auslöser oder durch das ungünstige Zusammenwirken mehrerer Trigger-Faktoren ausgelöst werden. Sind bei Ihnen Allergene als Auslösefaktoren bekannt? Gerade weil Allergien zu den häufigsten Faktoren zählen, die den Verlauf eines Asthmas beeinflussen können, sollte bei allen Asthmapatienten mit Verdachtsmomenten in der Vorgeschichte eine allergologische Abklärung durchgeführt werden:

Wichtige Fragen bei einer möglichen Allergie: Sind bei Ihnen Allergien oder Allergie-ähnliche Erkrankungen bekannt? Verstärken sich Ihre Beschwerden bei Kontakt mit Tieren, Pflanzen oder bestimmten Nahrungsmitteln? Welche Faktoren lösen bei Ihnen die Asthmabeschwerden aus? Treten Ihre Beschwerden mit einer jahreszeitlichen Abhängigkeit auf? Verändern sich Ihre Beschwerden an bestimmten Orten wie dem Arbeitsplatz oder im Urlaub? Vermeiden Sie bekannte Allergene! Allergenkarenz ist – obwohl sie allein keine Heilung bewirken kann – die Grundlage der Behandlung des allergischen Asthmas. Zusammen mit einer effektiven medikamentösen Therapie und einer Asthmaschulung stellen sie die wichtigste vorbeugende Maßnahme gegen eine Zunahme von Symptomen oder akuten Verschlimmerungen Ihrer Asthmaerkrankung dar.

Tipps für eine effektive Allergenkarenz

  • Daheim oder unterwegs

Nach einer nachgewiesenen Tierallergie sollte der direkte und indirekte Kontakt mit diesen Tieren vermieden werden.

Bei allergischen Reaktionen auf Schimmelpilze sollte ein nicht so feuchtes Raumklima eingestellt werden. Zusätzlich sind im Fachhandel spezielle Raumlüfter mit eingebautem HEPA-Filter erhältlich, die Schimmelpilzsporen und Bakterien aus der Luft filtern können. Haben Sie Nahrungsmittelallergien können Reaktionen durch eine bewusste Wahl der Nahrungsmittel verringert werden. Zur Vermeidung von Außenluftallergenen können Urlaube im Hochgebirge oder am Meer eine günstige Wirkung haben. Beim berufsbedingten Asthma ist die Reduktion von Allergenen und bei eingetretener Allergie die frühzeitige Vermeidung der Allergene ratsam. Bei einer Hausstaubmilbenallergie kann ein „Encasing“ hilfreich sein. Hierzu werden spezielle Schutzbezüge für Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen eingesetzt, die einen Kontakt mit dem allergieauslösenden Hausstaubmilbenkot verhindern sollen. Es besteht die Möglichkeit einer teilweisen oder kompletten Finanzierung durch Ihre zuständige Krankenkasse. Sie sollten jedoch bereits vor der Anschaffung über die Kostenübernahme sprechen. Eine nachträgliche Erstattung ist in der Regel nicht möglich.

  • Auf der Arbeit

Wie Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz schützen können: Wenn man Fenster am Arbeitsplatz hat, dann kann regelmäßiges Lüften hilfreich sein, allerdings nicht zu Pollenflugzeiten. Wenn möglich, Kopierer, Drucker und andere Geräte in einem anderen Raum aufstellen. Alle Oberflächen, beispielsweise Computer, Tastatur und Schreibtische täglich feucht abwischen. Entspannungstechniken helfen, Stress vorzubeugen. Zum Beispiel: Atmen Sie langsam durch die Nase ein und langsam durch den Mund wieder aus. Versuchen Sie beim Einatmen so viele Muskeln wie möglich anzuspannen, halten Sie dann die Luft kurz an und atmen Sie anschließend langsam wieder aus und entspannen Sie alle Muskeln. Wenn möglich Raumsprays vermeiden. Bei Zimmerpflanzen regelmäßig die Erde erneuern, alte Erde kann schimmeln, wodurch Staub und Schimmelsporen in die Atemluft gelangen können. Pausen sind wichtig. Verbringen Sie Ihre Pausen, wenn möglich nicht am Arbeitsplatz. Wenn Sie die Möglichkeit haben, dann nutzen Sie Ihre Pausen für ein bisschen Bewegung an der frischen Luft.

Behandlung

Bei einigen Patienten mit allergischem Asthma kann eine allergenspezifische Immuntherapie, die sogenannte Desensibilisierung, eine Option sein – Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, ob ein derartiger Ansatz möglich wäre. Asthmatiker haben ein überempfindliches Bronchialsystem, welches auf eine Vielzahl unterschiedlicher auslösender Reize mit einer Entzündung und nachfolgender Schwellung und Verengung der Atemwege reagiert. Hierdurch kann die Luft nicht mehr ungehindert ein- und vor allem ausgeatmet werden. Eine gute Kenntnis der Trigger und ein Verhaltensplan bei auftretenden Beschwerden hat einen wahrnehmbar positiven Effekt auf Ihre Lebensqualität.

Fazit: Was zu tun ist Werden Sie aktiv! Beobachten Sie den Verlauf Ihrer Erkrankung geduldig über einen längeren Zeitraum und entdecken Sie mögliche Auslösefaktoren, am besten mit einem Asthmatagebuch! Dazu können Sie ein herkömmliches Notizbuch verwenden, das Sie auf Ihrem Nachtkäschen platzieren und in dem Sie Ihre Beobachtungen notieren. Oder Sie nutzen die Symptom-Tracking-Funktion dieser App.

Wichtig:
Hinweis: Um die hohe Qualität unserer Inhalte sicher zu stellen, wurde dieser Text von unserem ApothekerInnen-Team geprüft. Die bereitgestellten Inhalte dienen lediglich der Information und ersetzen keine medizinische Beratung oder Behandlung durch einen Arzt oder eine Ärztin. Die Texte sind nicht zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten gedacht.

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