Laktoseintoleranz, also die Unverträglichkeit gegen Milchzucker, zeigt sich oft erst, wenn Kids größer werden. Beschwerden, wie Bauchkrämpfe, Blähungen oder Durchfall nach dem Verzehr von Milchprodukten treten meist bei Kindern im Vorschulalter auf. Bei Schulkindern lässt sich die Unverträglichkeit mit Hilfe eines Atemtestes feststellen, bei jüngeren Kindern wird oft ein Bluttest gemacht, der allerdings nicht so aussagekräftig ist, wie der Atemtest.
Laktoseintoleranz: eindeutige Diagnose
Kinder, bei denen eine eindeutige Diagnose gestellt wurde, sollten zunächst für drei bis sechs Monate komplett auf den Verzehr von Milchzucker verzichten. Erst dann kann die beschwerdefreie Menge an Milchzucker vom Arzt gemeinsam mit den Eltern ermittelt werden. Dazu führen Eltern am besten ein Ernährungstagebuch und schreiben alles, was das Kind isst, genau auf. Wann treten Beschwerden auf, was hat das Kind gut vertragen? Natürlich bringt die Unverträglichkeit immer Einschränkungen mit sich. Die gute Nachricht: Laktoseintoleranz ist vergleichsweise leicht zu managen. So müssen Kinder mit Laktoseintoleranz nicht immer vollständig auf Milchzucker verzichten, sondern kommen vielfach mit kleineren Mengen sehr gut zurecht.
Wie entsteht Laktoseintoleranz?
Einfach erklärt: Laktose, also Milchzucker, ist ein Bestandteil der Milch und wird in unserem Körper durch das Enzym Laktase gespalten und so verdaulich gemacht. Fehlt das Enzym, kann Milchzucker nicht zerlegt werden und unverdaute Laktose gelangt in unseren Dickdarm. Bereits 15 Minuten bis 2 Stunden später kann es dadurch zu Bauchkrämpfen, Blähungen oder Durchfall kommen.
Symptome einer Laktoseintoleranz bei Kindern
- Blähungen
- Blähbauch
- Bauchschmerzen
- Bauchgeräusche
- Durchfall
- Häufiger Stuhlgang
- Übelkeit
- Vermehrtes Aufstoßen
- Verstopfung
Wenn die Laktoseintoleranz unbehandelt bleibt, können bei älteren Kindern weitere unspezifische Symptome auftreten
- Müdigkeit
- Antriebsschwäche
- Innere Unruhe
- Hautprobleme
- Konzentrationsstörungen
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Anfälligkeit für Infekte
Wo steckt überall Laktose drin?
Milchzucker steckt, wie der Name schon sagt, in allen Milchprodukten. Dazu zählen natürlich Milch, Sahne, Joghurt, Pudding, Quark, Frischkäse und viele mehr. Laktose versteckt sich aber auch in vielen weiteren Lebensmitteln, von denen Sie es auf Anhieb vielleicht nicht vermuten, wie zum Beispiel Eiscreme, Milchschokolade, Schokoriegel, Nussnougatcreme, Pizza, Brot, Brötchen, Kekse und sogar Wurstwaren. In vielen Produkten sind Milchbestandteile enthalten, damit sie süßer oder sämiger werden. Seit 2014 müssen häufige Allergene in der Zutatenliste besonders aufgeführt werden, dazu gehört auch Milch. Eine Mengenangabe der Laktose ist jedoch nicht vorgeschrieben. Je weiter vorne in der Zutatenliste jedoch „Milch“ steht, desto größer ist der Anteil im Produkt. Butter oder Butterreinfett (Butterschmalz) sind praktisch laktosefrei und machen den meisten Laktoseintoleranten gar keine Beschwerden. Bei Milchpulver hingegen ist Vorsicht geboten, denn hier ist der Laktosegehalt im Vergleich zu frischer Milch erhöht. Milchpulver ist häufig in Süßigkeiten und Gebäck zu finden.
Wichtig für Kids: eine alternative Kalziumquelle.
Wenn Ihr Kind unter Laktoseintoleranz leidet und grundsätzlich auf Milchprodukte verzichten muss, sollten man an eine alternative Kalzium-Quelle denken. Kalzium ist wichtig für das Knochenwachstum, die Zahngesundheit, die Muskeln und auch die Nerven. Bieten Sie Ihrem Kind eine gesunde und abwechslungsreiche „Mischung“ der verschiedenen Milchsorten an. Auch grünes Gemüse wie Brokkoli, Lauch oder Grünkohl und Nüsse enthalten viel Kalzium.
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