Schon 4 Jahre alt: Meilensteine in der Entwicklung von 4-Jährigen.

Schon 4 Jahre alt: Meilensteine in der Entwicklung von 4-Jährigen.

Das Ende der Trotzphase, Schimpfwörter, Freundschaften und Entwicklung des Körperbewusstseins – 4-jährige Kinder werden zunehmend vernünftiger und die Körperkontrolle verbessert sich stetig. Wenn sich aus einem Kleinkind ein echter kleiner Wirbelwind entwickelt, beginnt eine neue aufregende Zeit für Mamis und Papis.

Bitte beachten Sie: Die hier aufgeführten Fähigkeiten und Entwicklungsschritte sind Durchschnittswerte. Kinder wachsen und entwickeln sich unterschiedlich. Das eine Kind kann schon richtig gut sprechen und Fahrrad fahren, das andere Kind braucht eben etwas länger dafür. Das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge.

Motorische Entwicklung mit 4 Jahren.

Kleine Forscher mit Entdeckungsdrang – diese Beschreibung trifft für 4-Jährige wohl am ehesten zu. Ihr Kind möchte die Welt entdecken, in Pfützen springen, auf Bäume klettern und braucht viel Platz zum Toben. Aktivitäten an der frischen Luft sind jetzt besonders wichtig und bieten viele Reize – sowohl körperlich als auch kognitiv. Die Kleinen saugen alle Informationen auf, müssen alles anfassen und Vieles ausprobieren. Für Eltern heißt das jetzt natürlich „doppelt so gut aufpassen“, vor allem wenn die kleinen Wirbelwinde sich in der Nähe von Teichen, Bächen oder anderen Gefahrenzonen befinden. Auch sportliche Aktivitäten wie Tanzen oder Fußball könnten so langsam interessant werden. Das Kind entwickelt nämlich jetzt ein Verständnis für Entfernungen, Geschwindigkeit, Lenken und Bremsen. Deshalb beginnen viele 4-Jährige mit dem Fahrrad fahren. Was grobmotorisch schon ganz gut funktioniert, braucht in der Feinheit noch etwas Zeit. So werden zum Beispiel Stifte beim Malen noch mit der Faust gehalten und Hand und Arm als Einheit bewegt. Kinder können noch nicht so gut zwischen nah und fern mit den Augen wechseln, deswegen können sie auch noch nichts nachmalen, was sie sehen. Kinder mit 4 Jahren beherrschen besser grobmotorische Dinge mit etwas größeren Objekten. Auch die Grundfarben wird ihr 4-jähriges Kind nun unterscheiden können. Fördern Sie das Farbverständnis weiter und zeigen Sie Ihrem Kind weitere neue Farben.

Das Ende der Trotzphase.

„Ich will aber“, „mag ich nicht“, „will ich nicht“ – kleine und große Wutanfälle gepaart mit leichter bis schwerer Bockigkeit – hat der starke Wille Ihres Kindes Ihnen bis jetzt einiges abverlangt? Dann haben wir eine gute Nachricht für Sie: Bald haben Sie es geschafft, denn die sogenannte Trotzphase endet bei den meisten Kindern im Alter von 4 Jahren. Kleine Stimmungsschwankungen kommen zwar immer noch vor, werden aber im Laufe der Zeit weniger. Kinder mit 4 Jahren wissen nun so ungefähr wo ihre Grenzen liegen und wie weit sie gehen dürfen. Selbstverständlich wird Ihr kleiner Wirbelwind weiterhin auch mal Unsinn machen und Dinge ausprobieren, die Ihnen nicht so gefallen werden. Aber alles in allem sollte jetzt eine vernünftigere Phase beginnen, denn Kinder entwickeln nun ein neues Verständnis für die Kooperation mit Mama und Papa. Die Aufmerksamkeitsspanne Ihres Kindes ist noch kurz, die Kleinen können etwa für zehn Minuten zum Beispiel beim Vorlesen aufmerksam bleiben, danach wechseln Sie gerne die Aktivität und machen etwas anderes.

Experimentieren mit Sprache.

4-Jährige sind kleine Plappermäuler: Sie sprechen sehr viel und experimentieren mit der Sprache. Natürlich fehlt hier und da noch das richtige Wort und Grammatikfehler sind an der Tagesordnung, jedoch wird die Ausdrucksweise nun zunehmend besser. Sätze sind 6 bis 10 Wörter lang und Ihr Kind kann auch schon kleine Geschichten erzählen. Einen ganz besonderen Reiz können jetzt auch Wortkreationen aus Schimpfwörtern ausüben. Ihr Kind entdeckt schnell, dass bestimmte Worte bei Ihnen eine Reaktion hervorrufen und kennt die eigentliche Bedeutung verschiedener Schimpfwörter ja noch nicht. Reagieren Sie möglichst gelassen, dann lässt der Reiz der verbotenen Worte schnell nach. Überprüfen Sie sich selbst und beobachten Sie das Verhalten aller Familienmitglieder in Stresssituationen. Kinder haben äußerst feine Antennen und plappern gerne alles was Sie von sich geben nach. Verzichten Sie daher selbst unbedingt auf Schimpfwörter und Wutausbrüche.

Ihr Kind pflegt Freundschaften.

Zwar sind die ersten kleinen Freundschaften Ihres Kindes meist nicht von langer Dauer, jedoch steigt jetzt das Interesse an anderen Kindern. Meist spielen die Kleinen mit 4 Jahren eher nebeneinander als miteinander, weil das gemeinsame Spiel sich erst entwickeln muss. Dazu gehört nämlich auch warten lernen, sich abzuwechseln oder ein kleines Problem mit Worten lösen zu können. Auch das geschlechtsspezifische Körperbewusstsein entwickelt sich jetzt. Ihr Kind weiß nun, ob es ein Mädchen oder Junge ist und Freundschaften werden oft mit dem gleichen Geschlecht geschlossen. Ihr Kind entwickelt nun auch seinen persönlichen Geschmack, z. B. in Bezug auf Spielzeug. So muss es für Mädchen nicht immer die Puppe und für Jungs nicht immer das Spielzeugauto sein, lassen Sie Ihr Kind selbst entscheiden, mit was es am liebsten spielt, damit es sich frei entfalten kann.

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