Übergewicht: schon bei Kindern ein schweres Problem.

Übergewicht: schon bei Kindern ein schweres Problem.

Fastfood, Süßigkeiten, wenig Bewegung und viel Zeit vor Tablet und Computer – aufgrund der veränderten Lebensbedingungen der heutigen Zeit ist Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen zu einem echten Gesundheitsproblem geworden. Sind Kinder zu dick, nehmen sie die überschüssigen Pfunde oft mit ins Erwachsenenalter – zusammen mit vielen Beschwerden, die durch das Übergewicht entstehen können. Doch wann ist ein Kind überhaupt zu dick und was können Sie als Eltern dagegen tun?

Ab wann ist mein Kind zu dick?

Wenn Sie wissen möchten, ob Ihr Kind zu dick ist, können die sogenannten Perzentilen- oder Wachstumskurven Auskunft geben. Die Wachstumskurven geben an, welche Werte für den Body-Mass-Index (BMI) in welchem Alter normal sind. Das Übergewicht wird mit Blick auf die jeweilige Altersklasse ermittelt. Der Kinderarzt hält die jeweiligen Vergleichsdaten für Jungen und Mädchen bereit und setzt den Body-Mass-Index Ihres Kindes ein.

So kommt es zu Übergewicht.

Verantwortlich für das Übergewicht ist neben einer Veranlagung und einem Bewegungsmangel hauptsächlich die Ernährung. Es ist wichtig, dass bereits Kinder an eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung herangeführt werden. Das Ernährungsverhalten der Eltern wird vielfach übernommen. Gehen Sie also mit gutem Beispiel voran: Das soll natürlich nicht bedeuten, dass es nicht auch mal Pizza, Burger & Co. sein dürfen, aber besser nur in Maßen. Das gemeinsame Essen sollte zum Tagesablauf dazu gehören und nicht nur nebenbei und auf die Schnelle stattfinden.

Auch sind Kinder und Jugendliche in den letzten Jahren immer inaktiver geworden: Sie sitzen häufiger und länger vor Tablet, Computer oder dem Fernseher. Das tägliche und stundenlange Sitzen kann auch wesentlich zur Entstehung von Übergewicht beitragen. Das gilt natürlich umso mehr, wenn der Nachwuchs nebenbei noch übermäßig Limonade, Chips und Schokolade konsumiert.

Welche Folgen kann Übergewicht haben?

Wie wir wissen, werden aus übergewichtigen Kindern oft auch übergewichtige Erwachsene. Fakt ist, dass krankhafte Folgen und Beschwerden des Übergewichts bereits vor dem Erwachsen werden auftreten können. Diese können sein:

  • Typ-2-Diabetes mellitus (oft auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet)
  • Erkrankungen von Herz und Kreislauf
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates (Sprung-, Knie- und Hüftgelenke)
  • Leberverfettung und -entzündung sowie Gallensteine
  • Atemnot
  • Störungen des Hormonhaushalts

Was Sie als Eltern tun können.

Wenn Sie denken, dass es sich nicht nur um ein bisschen „Babyspeck“ handelt, sondern Ihr Kind tatsächlich an Übergewicht leiden könnte, ist der erste Schritt die Einsicht und die Auseinandersetzung mit dem Thema. Sie können als Eltern nämlich viele Dinge beachten, um Übergewicht Ihres Kindes zu vermeiden.

Ein Vorbild sein: Überdenken auch Sie Ihre Essgewohnheiten und gehen Sie mit gutem Beispiel voran.

Sie entscheiden: Natürlich dürfen Kinder einen Essens-Wunsch äußern, was aber letztendlich auf den Tisch kommt, das bestimmen Sie.

Gemeinsam Essen: Das gemeinsame Essen sollte zum festen Ritual werden. Kochen Sie wenn möglich selbst und vermeiden Sie so gut es geht Fertigprodukte. Je nach Alter kann ihr Kind bereits bei der Vorbereitung der Mahlzeiten helfen – gemeinsam macht es meistens doppelt so viel Spaß.

Kreativ werden: Es gibt viele leckere Ideen für kreative Pausenbrote. Das ist auf jeden Fall besser als Ihrem Kind Geld mitzugeben, mit dem wahrscheinlich des Öfteren Süßigkeiten gekauft werden.

Guter Start in den Tag: Das gemeinsame Frühstück ist der beste Start in den Tag. Für Kinder, die morgens nicht so gerne essen, ist auch ein Becher Kakao und eine Banane eine gute Grundlage. Auch eine bunte Obst-Bowl oder Overnight Oats im Glas könnten einen neuen Anreiz auf ein gesundes Frühstück schaffen.

Kein striktes Verbot: Ein striktes Verbot von Süßigkeiten wird wenig bringen. Besser ist es, in einem vernünftigen Rahmen mit Schokoladen, Chips & Co. umzugehen.

Regelmäßige Bewegung: Entdecken Sie als Eltern den Spaß an Bewegung und Sport gemeinsam mit Ihren Kindern. Wählen Sie Freizeitaktivitäten, wie z. B. Radfahren oder Schwimmen, die am besten allen Familienmitgliedern Spaß machen. So bleibt es nicht nur bei den guten Vorsätzen, sondern die Vorsätze werden auch langfristig in die Tat umgesetzt. Am besten planen Sie diese Familienaktivitäten fest in Ihren Tages- und Wochenablauf ein. Ändern Sie nicht alle Gewohnheiten gleichzeitig, sondern gehen Sie Schritt für Schritt neue Dinge an. Beobachten Sie Verhaltensänderungen bei Ihrem Kind und loben Sie es, wenn es ein Ziel erreicht hat.

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