Psoriasis Arthritis

Psoriasis Arthritis

Psoriasis-Arthritis ist eine Form von entzündlicher Arthritis, die etwa 140.000 Menschen in Deutschland betrifft (ca. 6 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner im Jahr). Sie tritt hauptsächlich bei Patienten auf, die schon einige Jahre unter Psoriasis (Schuppenflechte) leiden. Psoriasis ist eine Hauterkrankung, die einen roten, schuppigen Hautausschlag verursacht. Typischerweise tritt dieser Hautausschlag an Ellbogen, Knien, Knöcheln, Füßen und Händen auf.

Die Psoriasis-Arthritis wird jedoch auch immer wieder bei Patienten ohne Hautbefall oder mit nur sehr kleinen Hautproblemen diagnostiziert, die dem Patienten oft noch gar nicht selbst aufgefallen sind.

Die verschiedenen Arten der Psoriasis-Arthritis

Es gibt fünf Arten von Psoriasis-Arthritis, die wir im Folgenden kurz beschreiben möchten:

  • Symmetrische Psoriasis-Arthritis:
    Symmetrische Arthritis betrifft dieselben Gelenke auf den beiden Körperseiten – also jeweils Paare von Gelenken. Symmetrische Psoriasis-Arthritis führt bei etwa der Hälfte der Patienten zu unterschiedlichen fortschreitenden Erkrankungen, die die betroffenen Gelenke zerstören. Symmetrische Psoriasis-Arthritis ähnelt der rheumatoiden Arthritis. Diese Form der Psoriasis-Arthritis tritt bei etwa der Hälfte der Betroffenen auf.
  • Asymmetrische Psoriasis-Arthritis:
    Bei der asymmetrischen Form tritt die Arthritis in ein bis drei Gelenken auf, wie Knie, Hüfte, Handgelenke, ein oder mehrere Finger. In der Regel beginnt eine asymmetrische Psoriasis-Arthritis mit einer Entzündung in den Händen und an den Füßen. Eine asymmetrische Psoriasis-Arthritis wirkt sich nicht auf die gleichen Gelenkpaare in beiden Körperhälften aus.
  • Distale interphalangeale Psoriasis-Arthritis:
    Hierbei handelt es sich hauptsächlich um eine Arthritis der kleinen Gelenke in den Endgliedern der Finger und Zehen. Diese Form der Psoriasis-Arthritis wird manchmal mit einer Arthrose verwechselt.
  • Spondylitis:
    Hiervon sind in der Regel Männer betroffen. Im Vordergrund steht die entzündliche Beteiligung der Wirbelsäule, besonders im Nackenbereich und im unteren Rücken. Im Gegensatz zu Morbus Bechterew erfolgt hier eine asymmetrische Erkrankung der Wirbelkörper.

Risikofaktoren für Psoriasis-Arthritis

Von Psoriasis-Arthritis sind Männer und Frauen gleichermaßen betroffen, etwa 10 bis 30% der Patienten mit Psoriasis entwickeln auch eine Psoriasis-Arthritis. Eine Psoriasis-Arthritis kann sich in jedem Alter entwickeln, tritt aber normalerweise im Alter zwischen 30 und 50 Jahren auf. Die genauen Ursachen für Psoriasis-Arthritis sind bisher noch nicht genau bekannt, wahrscheinlich spielen aber genetische Faktoren zusammen mit dem Immunsystem eine Rolle. Ein Elternteil mit Psoriasis verdreifacht das Risiko, selbst Psoriasis zu bekommen, und erhöht somit auch das Risoko, eine Psoriasis-Arthritis zu entwickeln.

Auslöser für Psoriasis

Eine genetische Veranlagung zusammen mit bestimmte Faktoren können eine Psoriasis auslösen. Zu diesen Auslösern zählen insbesondere:

  • Hautirritationen:
    Reizungen und auch Verletzungen der Haut wurden mit Psoriasis in Verbindung gebracht. Beispielsweise kann eine Hautinfektion, eine Hautentzündung, ein ständiger Druck durch enge Gürtel oder enge Schuhe oder sogar übermäßiges Kratzen eine Psoriasis auslösen.
  • Sonnenlicht:
    Bei den meisten Menschen wirkt sich Sonnenlicht vorteilhaft auf die Psoriasis aus. Bei einer Minderheit verschlimmert starkes Sonnenlicht jedoch die Symptome. Auch ein starker Sonnenbrand kann die Psoriasis verschlimmern.
  • Atemwegserkrankungen:
    Auch Erkältungs- und Atemwegserkrankungen oder auch eine Mandelentzündung durch Streptokokken kann eine Psoriasis auslösen.
  • Medikamente:
    Eine Reihe von Medikamenten kann die Psoriasis verschlimmern, zum Beispiel: Lithium, blutdrucksenkende Arzneimittel (Betablocker, ACE-Hemmer), cholesterinsenkende Arzneimittel (Statine) oder Malariamittel.
  • Emotionaler Stress:
    Viele Menschen beobachten eine Verschlechterung ihrer Psoriasis, wenn ihr emotionaler Stress zunimmt.
  • Rauchen, Alkohol:
    Auch Rauchen und Alkoholkonsum stehen in Verdacht, an Psoriasisschüben beteiligt zu sein. Zigarettenraucher haben ein erhöhtes Risiko für chronische Psoriasis.
  • Hormoschwankungen:
    Der Schweregrad der Psoriasis kann mit hormonellen Veränderungen schwanken. Die Häufigkeit der Erkrankung erreicht während der Pubertät und der Wechseljahre einen Höhepunkt.

Symptome einer Psoriasis-Arthritis

Zu den Symptomen zählen Schmerzen und Schwellungen in den Händen, Handgelenken, Ellbogen, Schultern, Knien, Knöcheln, Füßen und Wirbelsäule; Morgensteifigkeit; und Ermüdung ähnlich wie bei der rheumatoiden Arthritis. Eine Psoriasis-Arthritis kann auch Entzündungen in anderen Körperbereichen verursachen, einschließlich der Augen.

Behandlung einer Psoriasis-Arthritis

Aktuell gibt es noch keine Heilung für Psoriasis-Arthritis, jedoch ist sie durch den Einsatz neuer Arzneistoffe beherrschbar geworden.

Bei der Therapie einer Psoriasis-Arthritis empfiehlt sich eine Wärme- und Kältetherapie, um die Schmerzen zu lindern. Durch die Anwendung von feuchter Wärme auf die Gelenke soll hier die Muskelspannung reduziert und die Beweglichkeit gebessert werden. Durch die Anwendung von Kälte können Entzündung und Schmerzen gemindert werden. In den meisten Fällen wissen die Patienten genau was ihnen in welcher Phase der Erkrankung gut tut. Ziel der Physiotherapie ist es, die Gelenke beweglich zu halten und so Schäden im Bewegungsapparat vorzubeugen. Die Gruppe der nicht-steroidalen-Schmerzmittel (NSARs), die hier ebenfalls eingesetzt wird, wirkt nicht nur schmerzstillend sondern hemmt auch die entzündliche Reaktion.  Hierzu gehören u.a. die Arzneistoffe Ibuprofen und Diclofenac.

In schwereren Fällen der Psoriasis-Arthritis kann ein krankheitsmodifizierendes Antirheumatikum (DMARD), z.B. Methotrexat oder ein Arzneimittel aus der Gruppe der Biologika, die gezielt in die Entzündungsprozesse des Körpers eingreifen, die Therapie ergänzen. So sollen Gelenkschäden als Spätfolgen vermieden werden.

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