Haben Sie schon einmal vom sogenannten Nachtschreck gehört? Der Nachtschreck oder auch Nachtterror, Schlafschreck oder Pavor Nocturnus genannt, tritt am häufigsten in der ersten Hälfte der Nacht - meist 1 bis 4 Stunden nach dem Einschlafen auf. Das Kind schreit laut auf, schlägt vielleicht um sich, hat die Augen weit aufgerissen und reagiert kaum auf Ansprache. Der Nachtschreck kann zwischen 5 und 45 Minuten andauern und am nächsten Tag erinnern sich die Kleinen kaum daran. Am häufigsten tritt der Nachtschreck bei Kleinkindern und Kindern im Grundschulalter auf. Wir haben Ihnen hier Wissenswertes zum Thema zusammengestellt.
Nachtschreck auf einen Blick
- Der Nachtschreck ist eine harmlose Schlafstörung und tritt meistens im Alter von zwei bis sechs Jahren auf
- Ihr Kind schreit mitten in der Nacht plötzlich laut auf, schlägt um sich, wirkt wach, ist aber nicht ansprechbar.
- Der Nachtschreck dauert in der Regel zehn Minuten, danach schläft das Kind friedlich weiter und kann sich am nächsten Morgen an nichts erinnern.
Wie können Mama oder Papa bei Nachtschreck helfen?
Am besten bleiben Sie als Eltern ruhig und sprechen ganz leise, denn der Nachtschreck ist in den meisten Fällen harmlos. Achten Sie darauf, dass sich das Kind während des Schrecks nicht verletzen kann. Der Nachtschreck kann vor allen Dingen dann auftreten, wenn das Kind körperlich sehr erschöpft ist. Deswegen schrecken Kinder, die vor dem Einschlafen sehr aktiv waren eher auf, als Kinder die in Ruhe den Abend ausklingen lassen. Ruhephasen vor dem Schlafengehen können sich also positiv auf das Schlafverhalten des Kindes auswirken und einen Nachtschreck verhindern.
Was ist die Ursache für den Nachtschreck?
Der Nachtschreck steht im Zusammenhang mit der Entwicklung des zentralen Nervensystems, das bei Kindern bis zum 6. Lebensjahr noch nicht vollständig entwickelt ist und auf Reize und äußerliche Einflüsse empfindlicher reagiert. Beim Nachtschreck handelt es sich also um eine Überreizung des Nervensystems. Übermüdung, zu viele Reize und Stress können daher den Nachtschreck begünstigen. Psychische Störungen oder Probleme stehen generell nicht im Zusammenhang mit einem Nachtschreck.
Wie häufig tritt der Nachtschreck auf?
Das ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Während viele Kinder nur einen einzigen nächtlichen Schreck haben, kann es bei bis zu 5 % aller Kinder zu mehrfachem Nachtschreck kommen. Das kann an aufeinanderfolgenden Nächten geschehen oder sich auch auf Tage, Wochen oder Jahre verteilen. Der Nachtschreck kommt übrigens häufiger bei Jungen als bei Mädchen vor. Insgesamt erleben aber nur ca. 3 bis 6% aller Kinder einen Nachtschreck.
So reagieren Sie bei Nachtschreck am besten:
- Bleiben Sie so ruhig wie möglich und versuchen Sie Ihr Kind nicht aufzuwecken.
- Schlägt das Kind um sich, halten Sie es nicht fest aber versuchen Sie Verletzungen zu vermeiden.
- Sprechen Sie ruhig und leise mit Ihrem Kind.
- Erzählen Sie dem Kind am besten nichts von den nächtlichen Ereignissen, denn das könnte zusätzlich Angst vor dem Schlafen auslösen.
- An den Nachtschreck erinnern sich Kinder in der Regel nicht, an einen Albtraum schon. Über Albträume möchte das Kind häufig mit Ihnen sprechen.
Nachtschreck | Albtraum |
Das Kind wacht plötzlich schreiend auf, schlägt um sich, ist nicht ansprechbar. | Das Kind wacht aus einem Albtraum auf, weint, schreit aber ist ansprechbar. |
Der Nachtschreck kann 5 bis 45 Minuten dauern, danach schläft das Kind meist friedlich weiter | Das Kind wacht auf und kann sich an den Traum erinnern. Meist kann es nicht direkt wieder einschlafen und braucht Mamas oder Papas Trost. |
Die Ursache hängt mit der Entwicklung des zentralen Nervensystems zusammen. Der Nachtschreck wird meistens durch eine Überreizung ausgelöst. | Die Ursache hängt meistens mit Erlebnissen, Ängsten, Eindrücken zusammen. |
Tritt meistens im ersten Drittel der Nacht auf, ein bis vier Stunden nach dem Einschlafen. | Tritt meistens in der zweiten Nachthälfte auf, in der sogenannten REM-Schlafphase. |
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