Kann man die Sprachentwicklung bei Kindern fördern?

Kann man die Sprachentwicklung bei Kindern fördern?

Mama, Papa oder doch vielleicht Wauwau? Eltern können es kaum abwarten, das erste gesprochene Wort des Kindes zu hören. Bevor es soweit ist, lallen und brabbeln die Kleinen ja so vor sich hin, doch wenn das erste Wort mal gesprochen ist, dann gibt es meist kein Halten mehr und Kids sprechen bald schon ganze Sätze. Plötzlich ist eine verbale Kommunikation mit dem Nachwuchs möglich und Eltern sind verblüfft, mit welcher Geschwindigkeit täglich neue Worte dazu kommen. Mit Ihrer Kommunikation liefern Sie Ihrem Kind den Input für die sprachliche Entwicklung. Doch kann man Kinder darüber hinaus sprachlich fördern und ist das überhaupt nötig? In diesem Beitrag erfahren Sie mehr zum Thema Sprachförderung bei Kindern.

Wie sinnvoll ist eine Sprachförderung bei Kindern?

Sprechen lernt jedes gesunde Kind mehr oder weniger von allein, ganz einfach indem es mit Ihnen oder auch anderen Kindern interagiert.

Eine sprachliche Förderung gehört zum Konzept vieler Kitas. Sollte sich herausstellen, dass ein Kind zum Beispiel Probleme bei der Aussprache oder auch beim Sprachverständnis hat, sollte eine Sprachförderung durch einen Sprachtherapeuten stattfinden. Je früher damit begonnen wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Sprachstörung komplett korrigiert werden kann.

Spaß an der Sprache fördern: Wirklich sinnvoll ist es, den Spaß an der Sprache zu fördern. Ziel sollte hier nicht sein, dass das Kind möglichst schnell und möglichst früh perfektes Sprechen lernt. Vielmehr soll durch spielerische Förderung die Freude an der Sprache vermittelt werden, d.h. die sprachliche Fantasie wird angeregt und Kinder lernen Sprache kreativ und vielfältig zu benutzen.

Ab wann sprechen Kinder überhaupt?

Erst mal vorweg: Jedes Kind ist anders und hat sein eigenes Tempo, selbstverständlich auch, was das Sprechen angeht. Mit ca. 1,5 Jahren beginnt die eigentliche Sprachentwicklung. Und plötzlich entfaltet sich der Wortschatz des Kindes explosionsartig. Täglich werden neue Worte erlernt, kombiniert oder auch erste grammatische Regeln benutzt. Noch bevor das Kind vier Jahre alt ist, hat es in der Regel die Grammatik erworben und die Sprachlaute erlernt. Bis zur Einschulung wächst der aktive Wortschatz auf über 3.000 Wörter.

Singen, Reimen, Ratespiele: so macht Sprache Spaß.

Natürlich kann auch die Alltagskommunikation schon vielfältig sein, noch abwechslungsreicher kann die Sprachförderung aber durch Lieder oder Reime gestaltet werden. Sie haben sicher schon festgestellt, dass Ihr Kind Ihnen fasziniert zuhört, wenn Sie ein Gedicht aufsagen oder ein Lied vorsingen. Beim Singen geht es nicht nur um verbale Kommunikation, sondern es werden auch Emotionen geweckt. Singen Sie also mit Ihrem Kind: das schafft nicht nur eine besonders schöne und emotionale Ebene, sondern fördert ganz nebenbei auch noch die sprachliche Entwicklung Ihres Kindes.

Sie werden erstaunt sein, wie gut sich Ihr Kind Liedtexte merken und auch sprachliche Zusammenhänge im Lied verstehen kann. Auch Fingerspiele mit Reimen sind sehr hilfreich: Reime wie „Das ist der Daumen….“ bringen intuitiven Tastsinn und sprachlichen Input zusammen und sind ebenfalls gute spielerische Mittel für die Sprachförderung.

Unsere Tipps für Freude an der Sprache:

  • Sprechen, sprechen, sprechen: beziehen Sie Ihr Kind von Geburt an in die Kommunikation mit ein.
  • Zuhören: Geduldiges Zuhören ist auch eine Form der Sprachförderung, es regt das Kind an mehr zu erzählen.
  • Reime und Lieder: Reime, Lieder und Wortspiele können sich Kinder schnell einprägen, sie fördern das sprachliche Verständnis.
  • Kein Zwang: Nehmen Sie den Druck raus, denn das kann Kindern die Freude am Sprechen nehmen. Vermeiden Sie Aufforderungen ein Wort ständig zu wiederholen oder es richtig auszusprechen.
  • Keine Babysprache: Vermeiden Sie die vereinfachte Babysprache, sprechen Sie in korrekten und vollständigen Sätzen mit Ihrem Kind.
  • Korrigierende Antwort: Sie können das falsch gesprochene Wort des Kindes korrekt wiederholen, sagt ihr Kind z. B. Ato, können Sie sagen Ja, da ist ein Auto.
  • Blickkontakt: Schauen Sie dem Kind beim Sprechen in die Augen, das vermittelt Emotionen und das Kind kann die Mundbewegung genau sehen und gesprochenes besser verstehen.

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