Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Ivermectin. Dieses Arzneimittel wird bei bestimmten Parasiteninfektionen angewendet.
Es wird angewendet für die Behandlung von:
einer Darminfektion mit der Bezeichnung intestinale Strongyloidiasis (Anguillulosis). Diese wird durch den Fadenwurm Strongyloides stercoralis verursacht.
einer Infektion im Blut, die als Mikrofilarämie bezeichnet und durch „lymphatische Filariose" verursacht wird. Diese wird durch unreife Stadien des Wurms Wuchereria bancrofti hervorgerufen. Das Präparat wirkt nicht gegen ausgewachsene, sondern nur gegen unreife Würmer.
einer Infektion durch eine Hautmilbe (Skabies, Krätze). Die Hautmilben graben Gänge unter der Hautoberfläche. Dies kann starken Juckreiz verursachen. Es sollte nur eingenommen werden, wenn Ihr Arzt weiß oder vermutet, dass Sie an Krätze leiden.
Das Arzneimittel kann nicht verhindern, dass Sie an einer dieser Infektionen erkranken. Es wirkt nicht gegen ausgewachsene Würmer. Es sollte nur eingenommen werden, wenn Ihr Arzt weiß oder vermutet, dass Sie eine Parasiteninfektion haben.
Dosierung:
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein.
Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Dosierung
Behandlung der gastrointestinalen Strongyloidiasis (Anguillulosis)
Die empfohlene Dosierung beträgt 200 Mikrogramm Ivermectin pro kg Körpergewicht als Einzeldosis zum Einnehmen.
Als Orientierungshilfe für die Dosierung pro kg Körpergewicht dient die folgende Tabelle:
Körpergewicht: 15 bis 24 kg
eine Tablette
Körpergewicht: 25 bis 35 kg
zwei Tabletten
Körpergewicht: 36 bis 50 kg
drei Tabletten
Körpergewicht: 51 bis 65kg
vier Tabletten
Körpergewicht: 66 bis 79 kg
fünf Tabletten
Körpergewicht: >/= 80 kg
sechs Tabletten
Behandlung der durch Wuchereria bancrofti verursachten Mikrofilarämie (lymphatische Filariose)
Die empfohlene Dosierung für Massenkampagnen zur Behandlung der durch Wuchereria bancrofti verursachten Mikrofilarämie (lymphatische Filariose) beträgt etwa 150 bis 200 µg Ivermectin pro kg Körpergewicht als Einzeldosis zum Einnehmen in 6-monatigen Abständen.
In endemischen Gebieten, in welchen das Arzneimittel nur einmal alle 12 Monate verabreicht werden kann, beträgt die empfohlene Dosierung 300 bis 400 µg/kg Körpergewicht, um eine entsprechende Unterdrückung der Mikrofilarämie bei den behandelten Patienten zu erreichen.
Als Orientierungshilfe für die Dosierung pro kg Körpergewicht dient die folgende Tabelle:
Körpergewicht: 15 bis 25 kg
Dosierung in 6-monatigen Abständen: eine Tablette
Dosierung in 12-monatigen Abständen: zwei Tabletten
Körpergewicht: 26 bis 44 kg
Dosierung in 6-monatigen Abständen: zwei Tabletten
Dosierung in 12-monatigen Abständen: vier Tabletten
Körpergewicht: 45 bis 64 kg
Dosierung in 6-monatigen Abständen: drei Tabletten
Dosierung in 12-monatigen Abständen: sechs Tabletten
Körpergewicht: 65 bis 84 kg
Dosierung in 6-monatigen Abständen: vier Tabletten
Dosierung in 12-monatigen Abständen: acht Tabletten
Alternativ bzw. falls keine Waagen vorhanden sind, kann die Ivermectin-Dosis für Massenbehandlungen auch anhand der Körpergröße des Patienten bestimmt werden:
Körpergröße: 90 bis 119
Dosierung in 6-monatigen Abständen: eine Tablette
Dosierung in 12-monatigen Abständen: zwei Tabletten
Körpergröße: 120 bis 140
Dosierung in 6-monatigen Abständen: zwei Tabletten
Dosierung in 12-monatigen Abständen: vier Tabletten
Körpergröße: 141 bis 158
Dosierung in 6-monatigen Abständen: drei Tabletten
Dosierung in 12-monatigen Abständen: sechs Tabletten
Körpergröße: > 158 vier acht
Dosierung in 6-monatigen Abständen: vier Tabletten
Dosierung in 12-monatigen Abständen: acht Tabletten
Behandlung der Krätze (Skabies) beim Menschen
Nehmen Sie eine Dosis von 200 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht ein.
Ob die Behandlung erfolgreich war, kann man erst nach 4 Wochen erkennen.
Ihr Arzt wir Ihnen möglicherweise innerhalb von 8 bis 15 Tagen eine zweite Einzeldosis verordnen.
Was müssen Sie noch beachten, wenn Sie gegen Krätze (Skabies) behandelt werden?
Jede Person, die mit Ihnen in Kontakt kommt - insbesondere Familienmitglieder und Partner - sollte sobald wie möglich einen Arzt aufsuchen. Der Arzt wird entscheiden, ob diese Personen auch behandelt werden sollen. Wenn infizierte Personen, mit denen Sie Kontakt haben, nicht ebenfalls sofort behandelt werden, besteht die Gefahr, dass Sie durch diese erneut mit Krätze infiziert werden.
Sie sollten hygienische Maßnahmen zur Verhinderung einer erneuten Infektion beachten (d. h. Fingernägel kurz und sauber halten) und die offiziellen Empfehlungen zur Reinigung von Kleidung und Bettwäsche genau befolgen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
Verständigen Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker.
Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer nach Anweisung Ihres Arztes ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Art und Weise:
Tabletten zum Einnehmen.
Befolgen Sie immer die Dosierungsanweisungen Ihres Arztes. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Bei Kindern unter 6 Jahren sollten die Tabletten zur Erleichterung der Einnahme vor dem Schlucken zerkleinert werden.
Die Behandlung besteht aus einer Einmalgabe. Alle entsprechend der Dosierung für Sie vorgesehenen Tabletten werden gleichzeitig als Einmalgabe eingenommen. Die Tabletten sollen auf leeren Magen mit etwas Wasser geschluckt werden. Nehmen Sie zwei Stunden vor und nach der Einnahme dieses Arzneimittels keinerlei Nahrung zu sich. Es ist nämlich nicht bekannt, wie sich Nahrung auf die Aufnahme dieses Arzneimittels im Körper auswirkt.
Nebenwirkungen:
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die Nebenwirkungen sind in der Regel nicht schwerwiegend und dauern nicht lange an. Sie treten mit höherer Wahrscheinlichkeit bei Personen auf, die mit mehreren verschiedenen Parasiten infiziert sind. Dies trifft besonders dann zu, wenn eine Infektion mit dem Wurm „Loa loa" vorliegt. Folgende Nebenwirkungen können nach Einnahme dieses Arzneimittels auftreten:
Allergische Reaktionen
Wenn bei Ihnen eine allergische Reaktion auftritt, suchen Sie sofort einen Arzt auf. Anzeichen für eine solche Reaktion sind beispielsweise:
plötzliches Fieber
plötzliche Hautreaktionen (z. B. Ausschlag oder Juckreiz) oder andere schwere Hautreaktionen
Schwierigkeiten beim Atmen
Suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf, wenn bei Ihnen eine der genannten Nebenwirkungen auftritt.
Andere Nebenwirkungen
Lebererkrankungen (akute Hepatitis)
Veränderung von Laborwerten (erhöhte Leberenzyme, erhöhter Bilirubin-Wert (gelber Blutfarbstoff) im Blut, erhöhter Eosinophilen-Wert (Untergruppe der weißen Blutkörperchen)
Blut im Urin
Die folgenden Nebenwirkungen sind von der Erkrankung, die mit dem Arzneimittel behandelt wird, und etwaigen anderen Infektionen abhängig.
Bei Patienten mit Fadenwurm-Infektion (intestinale Strongyloidiasis, Anguillulosis) können folgende Nebenwirkungen auftreten:
ungewöhnliches Schwächegefühl
Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Verstopfung oder Durchfall
Übelkeit oder Erbrechen
Schläfrigkeit oder Schwindelgefühl
Zittern
eine verminderte Anzahl an weißen Blutkörperchen (Leukopenie)
eine verminderte Anzahl an roten Blutkörperchen oder eine Verminderung des Blutfarbstoffs Hämoglobin im Blut (Anämie)
Bei intestinaler Strongyloidiasis (Anguillulosis) können sich auch ausgewachsene Fadenwürmer im Stuhl befinden.
Bei Patienten mit Mikrofilarämie aufgrund von lymphatischer Filariose durch Wuchereria bancrofti können folgende Nebenwirkungen auftreten:
Schwitzen oder Fieber
Kopfschmerzen
ungewöhnliches Schwächegefühl
Muskel-, Gelenkschmerzen und Schmerzen am ganzen Körper
Appetitlosigkeit, Übelkeit
Bauchschmerzen (im Unter- oder Oberbauch)
Husten oder Halsschmerzen
Atembeschwerden
niedriger Blutdruck beim Aufstehen - Sie fühlen sich möglicherweise schwindlig oder benommen
Schüttelfrost
Schwindel
Hodenschmerz oder -beschwerden
Bei Patienten mit Krätze (Skabies) können folgende Nebenwirkungen auftreten:
Juckreiz kann sich zu Behandlungsbeginn verschlimmern. Dies dauert in der Regel nicht lange an.
Bei Patienten mit schwerer, durch den Wurm Loa loa verursachter Infektion können folgende Nebenwirkungen auftreten:
Hirnfunktionsstörung
Nacken- oder Rückenschmerzen
Blutung im Augenweiß (rotes Auge)
Kurzatmigkeit
Verlust der Blasen- oder Darmkontrolle
Schwierigkeiten beim Stehen oder Gehen
veränderter Gemütszustand
Schläfrigkeit oder Verwirrtheit
keine Reaktion auf andere Menschen oder Koma
Bei Patienten, die mit dem Wurm Onchocerca volvulus infiziert sind, der die sogenannte Flussblindheit verursacht, können folgende Nebenwirkungen auftreten:
Juckreiz oder Ausschlag
Gelenk- oder Muskelschmerzen
Fieber
Übelkeit oder Erbrechen
Lymphknotenschwellung
Schwellungen, insbesondere an den Händen, Knöcheln oder Füßen
Durchfall
Schwindel
niedriger Blutdruck (Hypotonie). Beim Aufstehen können Schwindelgefühl oder Benommenheit auftreten
beschleunigter Herzschlag
Kopfschmerzen oder Müdigkeit
Sehstörungen und andere Augenprobleme, z. B. Infektion, Rötung oder Empfindungsstörungen
Blutung im Augenweiß oder Schwellung des Augenlids
Asthma kann sich verschlechtern
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.
Wechselwirkungen:
Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Gegenanzeigen:
Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Ivermectin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Generell gilt: Wenn bei Ihnen ungewöhnliche Symptome auftreten, die plötzlich nach Einnahme eines Arzneimittels erscheinen (z. B. Ausschlag, Quaddeln oder Fieber), besteht die Möglichkeit, dass Sie gegen dieses Arzneimittel allergisch sind.
Wenn dies auf Sie zutrifft, dürfen Sie das Arzneimittel nicht einnehmen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat einnehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit:
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie das Arzneimittel nur auf Anweisung Ihres Arztes einnehmen.
Stillzeit
Ivermectin, der Wirkstoff, wird in die Muttermilch ausgeschieden.
Wenn Sie stillen, informieren Sie Ihren Arzt und nehmen Sie dieses Arzneimittel nur nach seiner Anweisung ein.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Fertilität
Ivermectin hatte keine Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit von Ratten, die bis zum 3-fachen der für den Menschen empfohlenen maximalen Dosis von 200 µg/kg (auf einer Basis von mg/m²/Tag) erhielten.
Patientenhinweise:
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen.
Informieren Sie Ihren Arzt über Ihre gesamte Krankengeschichte, bevor die Behandlung beginnt. Informieren Sie Ihren Arzt,
wenn Sie ein geschwächtes Immunsystem haben (Immunerkrankung)
wenn Sie in einem Teil von Afrika leben oder gelebt haben, in dem es Fälle von Parasiteninfektionen mit Loa loa (Wanderfilarie, Augenwurm) beim Menschen gibt
wenn Sie in Afrika leben oder gelebt haben.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Diethylcarbamazincitrat (DEC) zur Behandlung einer Ko-Infektion mit dem Wurm Onchocerca volvulus besteht ein Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen, die auch schwerwiegend sein können.
Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft (oder wenn Sie sich nicht sicher sind), sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen.
Das Arzneimittel dient nicht zur Verhinderung von Infektionen mit tropischen Parasiten. Es wirkt nicht gegen ausgewachsene parasitische Würmer und darf nur auf Anweisung eines Arztes angewendet werden, wenn eine Parasiteninfektion vorliegt oder ein starker Verdacht besteht.
Kinder
Die Sicherheit der Anwendung bei Kindern unter 15 kg Körpergewicht ist nicht erwiesen.
Ältere Patienten
Klinische Studien mit Ivermectin enthielten keine ausreichende Anzahl von Patienten ab 65 Jahren, um ein unterschiedliches Ansprechen im Vergleich zu jüngeren Patienten feststellen zu können.
Andere Berichte zu klinischen Erfahrungen ließen keine Unterschiede im Ansprechen von älteren und jüngeren Patienten erkennen. Generell sollte die Behandlung von älteren Patienten angesichts der vermehrt auftretenden Leber-, Nieren- und Herzfunktionsstörungen und Begleiterkrankungen sowie der häufigeren Anwendung von anderen Arzneimitteln mit Vorsicht erfolgen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wurden nicht untersucht. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei manchen Patienten Nebenwirkungen wie Schwindel, Schläfrigkeit, Zittern und Drehschwindel auftreten, was zur Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen führen könnte.
Wenn diese Beschwerden bei Ihnen auftreten, dürfen Sie kein Fahrzeug lenken und keine Maschinen bedienen.
Rezeptpflichtige Medikamente dürfen nur gegen Vorlage eines Originalrezepts abgegeben werden. Scannen Sie dafür einfach Ihr E-Rezept oder schicken Sie uns Ihr herkömmliches Rezept per Post zu.
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