FRAXIPARINE 0,4 ml Injektionslösung i.e.Fertigspr.
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PZN
13652106
Darreichung
Injektionslösung
Hersteller
ACA Müller/ADAG Pharma AG
Produktdetails & Pflichtangaben
verschreibungspflichtiges Arzneimittel
Wirkstoffe & Hilfsstoffe
Wirkstoffe
3800 I.E. Nadroparin calcium (Anti-Faktor Xa-Einheiten)
Hilfsstoffe
Wasser für Injektionszwecke
Salzsäure zur pH-Wert-Einstellung
Calciumhydroxid
Weitere Produktinformationen
Indikation:
Das Arzneimittel ist ein Antithrombotikum aus der Klasse der niedermolekularen Heparinfragmente.
Es wird angewendet zur:
Perioperativen Thromboseprophylaxe:
Peri- und postoperative Primärprophylaxe tiefer Venenthrombosen bei Patienten mit
niedrigem, mittlerem oder hohem thromboembolischen Risiko,
größeren orthopädischen Operationen (z. B. elektiven Hüftoperationen),
Vorbeugung um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern, wenn Sie eine akute Erkrankung haben, die eine eingeschränkte Mobilität nach sich zieht.
Therapie tiefer Venenthrombosen,
Thromboseprophylaxe und Gerinnungshemmung bei extrakorporalem Kreislauf während der Hämodialyse und Hämofiltration.
Hinweis:
Das Arzneimittel steht in verschiedenen Wirkstärken zur Verfügung, die nicht alle gleichermaßen für alle Anwendungsgebiete geeignet sind.
Dosierung:
Wenden Sie das Arzneimittel immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Dosierung
In Abhängigkeit von der Dosierung sind die entsprechenden Abfüllungen anzuwenden.
Perioperative Thromboseprophylaxe
Peri- und postoperative Primärprophylaxe tiefer Venenthrombosen
bei Patienten mit niedrigem, mittlerem oder hohem thromboembolischen Risiko
0,3 ml (2.850 I.E. anti-Xa) subkutan 2 Stunden vor der Operation. Danach 0,3 ml (2.850 I.E. anti-Xa) subkutan jeden Morgen bis zur vollständigen Mobilisierung des Patienten, mindestens jedoch für die Dauer von 7 Tagen.
bei Patienten mit größeren orthopädischen Operationen (z. B. elektiven Hüftoperationen)
Die Initialdosierungen sollten 12 Stunden vor und 12 Stunden nach der Operation injiziert werden. Diese Dosen und die folgenden täglichen Einmaldosen sollen in Übereinstimmung mit dem unten angeführten Schema an das Körpergewicht angepasst werden. Die Behandlung sollte so lange, wie das Thromboserisiko besteht - mindestens jedoch 10 Tage - fortgesetzt werden.
Größere orthopädische Eingriffe (wie z. B. elektive Hüftoperationen)
s.c. Injektion 1-mal täglich
Gewicht in kg: < 50
Präoperativ und postoperativ für 3 Tage: 0,2 ml
Ab 4. postoperativen Tag: 0,3 ml
Gewicht in kg: 50 bis 69
Präoperativ und postoperativ für 3 Tage: 0,3 ml
Ab 4. postoperativen Tag: 0,4 ml
Gewicht in kg: >/= 70
Präoperativ und postoperativ für 3 Tage: 0,4 ml
Ab 4. postoperativen Tag: 0,6 ml
Vorbeugung um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern, wenn Sie eine akute Erkrankung haben, die eine eingeschränkte Mobilität nach sich zieht
Nadroparin wird einmal täglich subkutan verabreicht. Die Dosis sollte dem Körpergewicht, wie in der nachstehenden Tabelle angegeben, angepasst werden. Die Behandlung sollte so lange fortgesetzt werden, wie das Risiko einer Thromboembolie fortbesteht.
Körpergewicht (kg): </= 70
Einmal täglich:
Injektionsvolumen (ml): 0,4 ml
I.E. Anti-Xa: 3.800
Körpergewicht (kg): > 70
Einmal täglich:
Injektionsvolumen (ml): 0,6 ml
I.E. Anti-Xa: 5.700
Bei älteren Patienten ist eventuell eine Dosisreduzierung auf 0,3 ml (2.850 I.E. Anti-Xa) angebracht.
Therapie tiefer Venenthrombosen
Das Arzneimittel sollte zweimal täglich (alle 12 Stunden) subkutan injiziert werden, und zwar in einer dem Körpergewicht des Patienten angepassten Dosierung.
Gewicht in kg: < 50
Behandlung von tiefen Venenthrombosen s.c. Injektion 2-mal täglich: 0,4 ml
Gewicht in kg: 50 bis 59
Behandlung von tiefen Venenthrombosen s.c. Injektion 2-mal täglich: 0,5 ml
Gewicht in kg: 60 bis 69
Behandlung von tiefen Venenthrombosen s.c. Injektion 2-mal täglich: 0,6 ml
Gewicht in kg: 70 bis 79
Behandlung von tiefen Venenthrombosen s.c. Injektion 2-mal täglich: 0,7 ml
Gewicht in kg: 80 bis 89
Behandlung von tiefen Venenthrombosen s.c. Injektion 2-mal täglich: 0,8 ml
Gewicht in kg: >/= 90
Behandlung von tiefen Venenthrombosen s.c. Injektion 2-mal täglich: 0,9 ml
Mit der Gabe von oralen Antikoagulantien sollte am ersten Tag begonnen werden. Die Behandlungsdauer mit dem Arzneimittel beträgt mindestens 5 Tage und sollte so lange fortgesetzt werden, bis eine ausreichende orale Antikoagulation erreicht worden ist.
Gerinnungshemmung während der Hämodialyse und Hämofiltration
Die Dosis muss für jeden Patienten individuell eingestellt werden. Das Arzneimittel wird üblicherweise jeweils zu Dialysebeginn als Einmaldosis in den arteriellen Schenkel verabreicht. In nachfolgender Tabelle sind die empfohlenen Anfangsdosen für Patienten ohne erhöhtes Blutungsrisiko aufgeführt. Bei Dialysen, die länger als 4 Stunden dauern, kann während der Dialyse zusätzlich eine geringere Dosis verabreicht werden. In Abhängigkeit von den Dialyseergebnissen in den ersten Dialysesitzungen sollten die Dosierungen in den nachfolgenden Dialysesitzungen entsprechend angepasst werden.
Gewicht in kg: < 50
Gerinnungshemmung während der Hämodialyse und Hämofiltration in den arteriellen Schenkel bei Dialysebeginn: 0,3 ml
Gewicht in kg: 50 bis 69
Gerinnungshemmung während der Hämodialyse und Hämofiltration in den arteriellen Schenkel bei Dialysebeginn: 0,4 ml
Gewicht in kg: >/= 70
Gerinnungshemmung während der Hämodialyse und Hämofiltration in den arteriellen Schenkel bei Dialysebeginn: 0,6 ml
Dauer der Anwendung
Die Anwendungsdauer wird individuell vom Arzt festgelegt und ist abhängig von der jeweiligen Indikation (siehe Dosierung).
Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
Bei Hämodialyse-Patienten und bei der Behandlung von tiefen Venenthrombosen sollte eine Verlängerung des aPTT-Wertes nur als ein Zeichen einer Überdosierung betrachtet werden. Dosiserhöhungen mit dem Ziel einer aPTT-Verlängerung bergen die Gefahr einer Überdosierung oder von Blutungen in sich. Blutungen stellen das Hauptzeichen einer Überdosierung dar. Eine Überwachung der Thrombozytenzahl und anderer Gerinnungsparameter ist anzuraten. Geringfügige Blutungen erfordern selten eine spezifische Behandlung, häufig ist es ausreichend, die nächste Dosis zu reduzieren oder zu verzögern. Die Gabe von Protaminsulfat sollte nur erwogen werden, wenn der Zustand des Patienten ernst ist.
Die gerinnungshemmende Wirkung des Arzneimittels wird weitgehend neutralisiert, aber es verbleibt eine gewisse anti-Xa-Restaktivität (etwa 25%). 6 mg Protaminsulfat neutralisieren etwa 950 I.E. anti-Xa Nadroparin-Calcium.
Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
Wenn eine Injektion vergessen wurde, so sollte trotzdem ab sofort die tägliche Gabe weitergeführt werden. Auf keinen Fall dürfen deshalb zwei Injektionen hintereinander gegeben werden.
Wenn Sie die Anwendung abbrechen
Um einen zuverlässigen Thromboseschutz zu gewährleisten, ist es notwendig, die Injektionen für die vom Arzt angegebene Dauer einzuhalten. Wenn dies nicht möglich ist, z. B. beim Auftreten von Nebenwirkungen, halten Sie bitte unverzüglich Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Art und Weise:
Die Fertigspritze ist für die subkutane Injektion vorgesehen.
Bei subkutaner Applikation des Arzneimittels ist die seitliche Bauchwand der übliche Injektionsort; alternativ kann das Arzneimittel in den Oberschenkel injiziert werden.
Der Einstich der Injektionsnadel erfolgt senkrecht in eine mit Daumen und Zeigefinger gebildete Hautfalte; diese muss bis zum Abschluss der Injektion vorsichtig, aber gut festgehalten werden. Die Einstichstelle sollte nicht massiert werden.
Während einer Dialyse wird das Arzneimittel in den arteriellen Schenkel appliziert.
Nebenwirkungen:
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Beschwerden, auf die Sie achten müssen
Allergische Reaktionen: Diese treten bei der Anwendung des Arzneimittels selten auf. Die Anzeichen sind:
Erhöhte und juckende Hautrötungen (Nesselausschlag)
Schwellungen, manchmal im Gesicht oder Mund (Angioödem), die Schwierigkeiten beim Atmen verursachen
Hautschäden an der Injektionsstelle.
Gehen Sie sofort zum Arzt, wenn Sie eines dieser Symptome haben und wenden Sie das Arzneimittel nicht weiter an.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Nebenwirkungen
Bisher wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet. Bei etwa 3% der prophylaktisch behandelten Patienten traten Nebenwirkungen auf.
Sehr häufig:
Blutgerinnsel (Hämatome) an der Einstichstelle, in einigen Fällen mit Knötchen (Granulome)
Blutungen an verschiedenen Stellen
Häufig:
Irritationen an der Einstichstelle
Offene oder versteckte Blutungskomplikationen (insbesondere an Haut, Schleimhäuten, Wunden sowie im Bereich des Magen-Darm- und Urogenitaltraktes), die zu Blutarmut (hämorrhagische Anämie) führen können
Erhöhung der Leberwerte (Aminotransferasen, Gamma-GT), LDH und Lipase
Anstieg der Kalium-Konzentration im Blutserum
Gelegentlich:
Leichte, vorübergehende Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ I)
Selten:
Calciumablagerungen an der Einstichstelle (Kalzinose), insbesondere bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung
Allergische Reaktionen mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Temperaturanstieg, Kopfschmerzen, Nesselsucht (Urtikaria), Hautjucken (Pruritus), Atemnot (Dyspnoe), Verkrampfung der oberen Luftwege (Bronchospasmus), Blutdruckabfall
Fälle von schweren unerwünschten Arzneimittelwirkungen, wie z. B. Hirn- und Augenblutungen, wurden berichtet.
Peridurale Blutungen im Lumbalbereich nach Katheter-Spinalanästhesie, die zu Paraplegie führten, wurden beobachtet.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.
Gegenmaßnahmen
Blutungen stellen das Hauptzeichen einer Überdosierung dar. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn bei Ihnen Probleme/Komplikationen mit Blutungen auftreten.
Geringfügige Blutungen erfordern selten eine spezifische Behandlung. Häufig ist es ausreichend, die nächste Dosis zu reduzieren oder zu verzögern.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.
Wechselwirkungen:
Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die folgenden Arzneimittel können die Wirkungen des Arzneimittels verstärken und das Risiko für Blutungen erhöhen:
Arzneimittel, die die Blutgerinnung hemmen (orale Antikoagulantien)
Die Wechselwirkung von Heparin mit Nitroglycerin intravenös, die zu einer Wirkungsabschwächung von Heparin führen kann, kann für das Arzneimittel ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.
Arzneimittel, die den Kaliumspiegel im Blutserum erhöhen, dürfen nur unter besonders sorgfältiger medizinischer Überwachung gleichzeitig mit diesem Präparat angewendet werden.
Die Gabe des Arzneimittels sollte bei Patienten, die auf orale Antikoagulantien umgestellt werden, so lange fortgesetzt werden, bis eine stabile INR (International Normalized Ratio) im gewünschten Bereich erreicht worden ist.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Gegenanzeigen:
Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff Nadroparin-Calcium, gegen Heparin oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
bei bestehendem oder aus der Vorgeschichte bekanntem Heparin-bedingten Abfall der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ II), oder einem Abfall der Zahl der Blutplättchen mit Nadroparin-Calcium in der Vorgeschichte
bei Organschädigungen, die zu Blutungen neigen können, wie:
akuten Magen-Darmgeschwüren
Hirnblutungen
Gefäßerweiterung (Aneurysma) im Gehirn
bei Gerinnungsstörungen (Neigung zu Blutungen, Mangel an Gerinnungsfaktoren, ausgeprägter Verminderung der Blutplättchenzahl)
Hirnschlag, der durch Blutung im Gehirn verursacht ist
bei schwerem, unkontrollierbarem Bluthochdruck
bei schwerer Beeinträchtigung der Leberfunktion
bei schwerer Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min), ausgenommen während einer Hämodialysebehandlung
bei infektiöser Herzinnenhautentzündung (Endokarditis)
bei Verletzungen und operativen Eingriffen am Zentralnervensystem sowie am Auge und Ohr
bei Blutungen im Auge oder anderen aktiven Blutungsprozessen
bei Netzhauterkrankungen (Retinopathien), Glaskörperblutungen
bei drohender Fehlgeburt (Abortus imminens)
bei der Behandlung tiefer Venenthrombosen: Regionalanästhesie (Spinal- oder Epiduralanästhesie), Lumbalpunktion
Schwangerschaft und Stillzeit:
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Versuche an Tieren haben keinen Hinweis auf fruchtschädigende Einflüsse ergeben. Es liegen jedoch nur begrenzte klinische Informationen vor, inwieweit der Wirkstoff in den Mutterkuchen (Plazenta) übergeht.
Über die Anwendung in der Schwangerschaft liegen ebenfalls nur begrenzte klinische Erfahrungen vor, die keine unerwünschten Wirkungen auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Ungeborenen/Neugeborenen gezeigt haben. Wegen der begrenzten klinischen Erfahrungen wird eine Anwendung des Arzneimittels in der Schwangerschaft nicht empfohlen.
Stillzeit
Es liegen nur begrenzte Informationen darüber vor, ob Nadroparin-Calcium in die Muttermilch übergeht.
Deshalb wird von einer Anwendung des Arzneimittels während der Stillzeit abgeraten.
Patientenhinweise:
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich bei
Thrombozytopenie und Störungen der Thrombozytenfunktion
Funktionsstörungen der Niere, der Leber oder der Bauchspeicheldrüse
Unkontrollierbarem Bluthochdruck (Hypertonie)
Peptischen Geschwüren in der Vorgeschichte
Verdacht auf Malignome mit Blutungsneigung
Gefäßerkrankungen der Augen
Nach kürzlich erfolgter Operation am Gehirn, am Rückenmark oder am Auge
Nieren- und/oder Harnleitersteinen
Lumbalpunktion
Spinal- oder Epiduralanästhesie
Gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die den Kaliumspiegel im Blutserum erhöhen, sowie bei gleichzeitiger Einnahme von Gerinnungshemmern (orale Antikoagulantien) oder Plättchenaggregationshemmern (z. B. Acetylsalicylsäure)
Hochdosierter Nadroparin-Calcium-Behandlung bei kürzlich operierten Patienten
Patienten über 65 Jahren
Patienten unter 18 Jahren
Wegen der Gefahr von Blutungskomplikationen, die zu neurologischen Ausfallerscheinungen und vollständiger Lähmung der Extremitäten (Paraplegie) führen können, sollte das Präparat mit Vorsicht und nach sorgfältiger individueller Nutzen-Risiko-Abwägung bei Patienten mit Lumbalpunktion, Spinal- oder Epiduralanästhesie, die eine präventive Behandlung erhalten, angewendet werden.
Bisher liegen keine Ergebnisse aus randomisierten kontrollierten klinischen Studien vor, die die sichere Anwendung höherer Dosen (wie z. B. zur Prophylaxe tiefer Beinvenenthrombosen bei Patienten mit hohem thromboembolischen Risiko angewendet) bei gleichzeitiger Anwendung rückenmarksnaher Anästhesieverfahren belegen. Die Patienten sind nach Anwendung eines rückenmarksnahen Anästhesieverfahrens sorgfältig neurologisch zu überwachen, wobei insbesondere auf persistierende sensorische und motorische Ausfälle zu achten ist, da das Präparat an der Einstichstelle eine Blutung ins Rückenmark verursachen kann.
Wegen der Gefahr einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie ist die Thrombozytenzahl während der Behandlung regelmäßig zu kontrollieren.
Kontrollen der Thrombozytenzahlen werden empfohlen vor Beginn der Therapie, am ersten Tag der Therapie und anschließend regelmäßig alle drei bis vier Tage sowie am Ende der Therapie.
Gelegentlich tritt zu Beginn der Behandlung eine leichte vorübergehende Thrombozytopenie (Typ I) mit Thrombozytenwerten zwischen 100.000/Mikroliter und 150.000/Mikroliter auf (verursacht durch vorübergehende Thrombozytenaktivierung). Komplikationen kommen in diesen Fällen im Allgemeinen nicht vor. Die Behandlung kann daher fortgeführt werden.
Selten werden Antikörper-vermittelte schwere Thrombozytopenien (Typ II) mit Thrombozytenwerten deutlich unter 100.000/Mikroliter oder einem schnellen Abfall auf weniger als 50 % des Ausgangswertes beobachtet. Bei nicht sensibilisierten Patienten beginnt der Thrombozytenabfall hauptsächlich 6 bis 21 Tage nach Behandlungsbeginn, bei sensibilisierten unter Umständen innerhalb von Stunden. Die schwere Form der Thrombozytopenie kann verbunden sein mit arteriellen und venösen Thrombosen/Thromboembolien, Verbrauchskoagulopathie, evtl. Hautnekrosen an der Injektionsstelle, Petechien, Purpura und Meläna. In solchen Fällen ist das Präparat abzusetzen und eine andere antithrombotische Behandlung in Betracht zu ziehen. Der Patient muss darüber informiert werden, dass bei ihm in Zukunft keine Heparin-haltigen Arzneimittel mehr angewendet werden dürfen.
Heparin kann die adrenale Sekretion von Aldosteron unterdrücken, was zu einer Hyperkaliämie führen kann, insbesondere bei Patienten mit erhöhtem Kaliumplasmaspiegel oder bei Patienten mit Risiko für erhöhte Kaliumplasmaspiegel, wie Diabetes mellitus, dauerhafter Beeinträchtigung der Nierenfunktion, vorbestehender stoffwechselbedingter Azidose oder der Einnahme von Medikamenten, die den Kaliumplasmaspiegel erhöhen (z. B. ACE-Hemmer, nicht-steroidale Antiphlogistika [NSAIDs]). Das Risiko einer Hyperkaliämie scheint mit der Dauer der Therapie anzusteigen, ist aber in der Regel reversibel. Die Kaliumplasmaspiegel sollten bei Risikopatienten kontrolliert werden.
Werden Patienten mit Niereninsuffizienz wegen einer tiefen Venenthrombose behandelt, so sollten die Laborwerte überwacht werden, vorzugsweise anhand von anti-Xa-Spiegel-Bestimmungen (amidolytische Methode mit chromogenem Substrat). Die anti-Xa-Aktivität kann am 2. und 4. Tag kontrolliert werden, etwa 3 Stunden nach s.c. Applikation, und sollte im Bereich 0,5 bis 1,2 I.E. anti-Xa/ml liegen.
Bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Störung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance >/= 30 und < 60 ml/min) sollte eine Verringerung der Dosis in Betracht gezogen werden.
Hinweis:
Das Arzneimittel darf nicht in einen Muskel (i.m.) oder in eine Vene (i.v.) gespritzt werden.
Aufgrund des Risikos der Bildung von Blutergüssen während der Therapie sollte die intramuskuläre Injektion anderer Arzneimittel vermieden werden.
In sehr seltenen Fällen wurden Hautschäden, gewöhnlich an der Einstichstelle, beobachtet, denen gerötete (Purpura) oder schmerzhafte, entzündete (erythematöse) Hautstellen vorangehen. In diesen Fällen sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.
Da keine Untersuchungen zur Kompatibilität vorliegen, darf der Inhalt der Fertigspritze nicht mit anderen Präparaten gemischt werden.
Wenn Sie eine bekannte Latex-Allergie haben, sollten Sie vor der Anwendung Ihren Arzt oder Apotheker darüber informieren, da der Nadelschutz der Fertigspritzen Naturkautschuk enthalten kann, der bei auf Latex empfindlich reagierenden Personen schwere allergische Reaktionen auslösen kann.
Kinder und Jugendliche
Zur Anwendung bei Kindern liegen keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vor.
Die Anwendung bei Kindern wird deshalb nicht empfohlen.
Ältere Menschen
Eine Anpassung der Dosierung für ältere Patienten ist nicht notwendig, es sei denn, es liegt eine Nierenfunktionsstörung vor. Bei älteren Patienten wird empfohlen, vor Beginn der Behandlung die Nierenfunktion zu überprüfen.
Vorbeugung um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern, wenn Sie eine akute Erkrankung haben, die eine eingeschränkte Mobilität nach sich zieht
Bei älteren Patienten ist eventuell eine Dosisreduzierung auf 0,3 ml (2.850 I.E. Anti-Xa) angebracht.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Daten zur Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen vor.
Rezeptpflichtige Medikamente dürfen nur gegen Vorlage eines Originalrezepts abgegeben werden. Scannen Sie dafür einfach Ihr E-Rezept oder schicken Sie uns Ihr herkömmliches Rezept per Post zu.
Was passiert eigentlich mit meinem Rezept?
Damit Sie einen Einblick in unsere tägliche Arbeit bekommen und sehen können, was alles mit Ihrem Original-Rezept geschieht, haben wir ein Video mit allen relevanten Informationen produziert.