Bewährtes H1-Antihistaminikum
Zusammensetzung:
1 Ampulle zu 2 ml enthält: Diphenhydraminhydrochlorid 20 mg
Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Natriumhydroxidlösung, Wasser
für Injektionszwecke.
Anwendungsgebiete:
Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kinetosen (z.B. Reisekrankheit), wenn
eine orale Behandlung nicht möglich ist.
Dosierung:
Soweit nicht anders verordnet werden je nach Lebensalter als
Einzeldosis bis zu 2 Ampullen "Diphenhydramin-Hevert" (entsprechend 40
mg Diphenhydraminhydrochlorid) intramuskulär oder langsam intravenös
(max. 25 mg/min) injiziert. Die Tageshöchstdosis von 3mal 2 Ampullen
(entsprechend 120 mg Diphenhydraminhydrochlorid) sollte nicht
überschritten werden.
Kinder ab 2 Jahre: Von 2 bis 7 Jahren 1/2 Ampulle,
ab 8 Jahren 1/2 bis 1 Ampulle. 1,25 mg/kg Körpergewicht als maximale
Einzeldosis sollte nicht überschritten werden.
Dauer der Anwendung:
Eine mehr als 2 Wochen andauernde Anwendung von "Diphenhydramin-Hevert"
sollte nicht ohne medizinischen Rat erfolgen.
Gegenanzeigen:
Überempfindlichkeit gegen Diphenhydramin oder andere Antihistaminika,
akuter Asthma-Anfall, grüner Star (Engwinkelglaukom), Nebennieren-Tumor
(Phäochromozytom), Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung (z.B.
bei Prostataadenom), Epilepsie, angeborenes QT-Syndrom und
QT-verlängernde Arzneimittel (z.B. Antiarrhythmika der Klasse Ia und
III), Bradykardie, Hypomagnesiämie, Hypokaliämie,
Herzrhythmusstörungen, Schwangerschaft und Stillzeit.
Nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden bei eingeschränkter
Leberfunktion, chronischen Atembeschwerden und Asthma, Pylorusstenose.
Das Arzneimittel sollte bei Kindern unter 2 Jahren nicht und bei
Kindern von 2 bis 14 Jahren nur bei strenger Indikationsstellung und
nach Rücksprache mit dem Arzt angewandt werden (keine ausreichenden
Erfahrungen). Bei Kindern ist die Dosierung exakt zu beachten, da durch
Diphenhydramin zentrale Erregung hervorgerufen werden kann.
Nebenwirkungen:
In Abhängigkeit von der individuellen Empfindlichkeit und der
angewandten Dosis kann es insbesondere zu Beginn der Behandlung zu
folgenden Nebenwirkungen kommen: Schläfrigkeit, Benommenheit,
Schwindelgefühl und Muskelschwäche. Diese Nebenwirkungen können auch
noch am folgenden Tag zu Beeinträchtigungen führen. Als
"anticholinerge" Begleiterscheinungen können Mundtrockenheit, Gefühl
einer verstopften Nase, Erhöhung des Augeninnendrucks und Störungen
beim Wasserlassen auftreten. Auch Magen-Darm-Beschwerden (z.B.
Übelkeit, Schmerzen im Bereich des Magens, Erbrechen, Verstopfung oder
Durchfall) wurden beobachtet.
Sehr selten, besonders bei Kindern, "paradoxe Reaktionen" wie Unruhe,
Erregung, Schlaflosigkeit, Angstzustände oder Zittern. Außerdem ist
über allergische Hautreaktionen und Lichtempfindlichkeit der Haut
(direkte Sonneneinstrahlung meiden!) und Leberfunktionsstörungen
(cholestatischer Ikterus) berichtet worden. Blutzellschäden können in
Ausnahmefällen vorkommen.
Nach längerfristiger täglicher Anwendung können durch plötzliches
Beenden der Behandlung Schlafstörungen vorübergehend verstärkt wieder
auftreten; daher schrittweise Verringerung der Dosis. Bei der nicht
bestimmungsgemäßen, längerfristigen Anwendung von Diphenhydramin ist
die Entwicklung einer Medikamentenabhängigkeit nicht auszuschließen.
Bei Anwendung des Arzneimittels ist die sedierende Wirkung zu beachten.
Diphenhydramin kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das
Reaktionsvermögen soweit herabsetzen, dass die Fähigkeit zur aktiven
Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen
beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken
mit Alkohol und zentral dämpfenden Arzneimitteln.
Wechselwirkungen:
Gegenseitige Wirkungsverstärkung mit anderen zentral dämpfenden
Arzneimitteln. Die "anticholinerge" Wirkung von Diphenhydramin kann
durch die gleichzeitige Gabe von anderen anticholinergen Stoffen (z.B.
Atropin, Biperiden oder trizyklische Antidepressiva) in nicht
vorhersehbarer Weise verstärkt werden und zu Verstopfung, Störungen
beim Wasserlassen oder Erhöhung des Augeninnendrucks führen.
Hinweise:
"Diphenhydramin-Hevert" Ampullen können bei Bedarf auch als
Trinkampullen verwendet werden. Zur oralen Therapie dienen
"Hevert-Dorm" Tabletten (25 mg Diphenhydraminhydrochlorid pro Tablette).
Bei gleichzeitiger Gabe von Monoaminoxidase-Hemmern unter Umständen
lebensbedrohliche Darmlähmung, Harnverhalten, Erhöhung des
Augeninnendrucks, Abfall des Blutdruckes und verstärkte
Funktionsbeeinträchtigung des Zentralnervensystems und der Atmung.
Verstärkte Müdigkeit zusammen mit Antihypertonika. Verfälschung von
Allergie-Tests. Alkohol kann die Wirkung von Diphenhydramin in nicht
vorhersehbarer Weise verändern und verstärken.
Die
Kombination der Symptome Schwindel, Übelkeit und Erbrechen stellt keine
eigenständige Erkrankung dar. Vielmehr können diese Symptome alleine
oder kombiniert bei den verschiedensten Krankheiten auftreten. Die
häufigsten Ursachen sind dabei Infektionskrankheiten, die auch als
Gastroenteritis und vom Volksmund gerne als Magenverstimmung oder
Lebensmittelvergiftung bezeichnet werden. Darüber hinaus können
Schwindel, Übelkeit und Erbrechen aber auch als Begleitsymptomatik
vieler anderer Krankheitsbilder, wie etwa Erkrankungen der Bauchorgane,
Herzkreislauferkrankungen oder neurologischer Erkrankungen, aber auch
bei Reisekrankheit auftreten. Da die Ursachen also sehr unterschiedlich
und damit auch schwerwiegend sein können, sollte im Zweifel immer eine
gründliche medizinische Abklärung erfolgen.
Bei dem in
"Diphenhydramin-Hevert" Ampullen enthaltenen Wirkstoff handelt es sich
um ein Antihistaminikum, also eine Substanz, die dem körpereigenen
Botenstoff Histamin entgegenwirkt und somit zum Beispiel erreicht, dass
allergische Reaktionen sich nicht oder nur geringgradig ausprägen
können. Durch einen dämpfenden Effekt auf das Gehirn wirkt er außerdem
beruhigend und schlaffördernd. Ebenfalls durch Beeinflussung bestimmter
Bereiche im Gehirn können Schwindel, Übelkeit und Erbrechen unterdrückt
werden.