Das Präparat ist ein blutdrucksteigerndes Arzneimittel.
Das Arzneimittel wird angewendet bei Kreislaufregulationsstörungen mit erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie), die bei Änderung der Körperlage (z. B. beim Aufstehen vom Liegen oder Sitzen) mit Beschwerden wie Schwindel, Schwächegefühl, Blässe, Schweißausbruch, Flimmern oder Schwarzwerden vor den Augen sowie mit einem deutlichen Blutdruckabfall ohne einen Anstieg der Herzschlagrate einhergehen.
Dosierung:
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene erhalten als mittlere Tagesdosis 30 mg (20 - 50 mg) Etilefrinhydrochlorid, d. h. in der Regel 2 - 3-mal täglich 32 - 48 Tropfen des Präparates (entsprechend 10 - 15 mg Etilefrinhydrochlorid).
Dauer der Anwendung:
Die Notwendigkeit der Einnahme des Präparates sollte regelmäßig überprüft werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Präparates zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge des Präparates eingenommen haben, als Sie sollten
Bei einer Überdosierung des Präparates können folgende Vergiftungserscheinungen auftreten:
starke Beschleunigung der Herzschlagrate (Tachykardie)
Herzrhythmusstörungen
überschießender Blutdruckanstieg (evtl. mit Kopfschmerzen)
Schweißausbruch
Erregung
Übelkeit
Erbrechen.
Bitte informieren Sie dann sofort Ihren Arzt. Er wird über die Notwendigkeit der Entfernung des Arzneimittels aus dem Magen-Darm-Trakt und der Gabe von medizinischer Kohle entscheiden.
In schweren Fällen kann eine intensivmedizinische Überwachung und Behandlung notwendig werden.
Wenn Sie die Einnahme des Präparates vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme des Präparates abbrechen
Bei Unterbrechen oder vorzeitigem Absetzen der Behandlung ist mit dem Wiederauftreten der Beschwerden zu rechnen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Art und Weise:
Zum Einnehmen.
Falls erforderlich, zum Antropfen leicht auf den Flaschenboden tippen.
Nehmen Sie das Präparat vorzugsweise vor dem Essen mit einem Glas Flüssigkeit ein.
Das Präparat sollte nicht am späten Nachmittag oder Abend eingenommen werden, da seine anregende Wirkung das Einschlafen erschweren kann.
Nebenwirkungen:
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Mögliche Nebenwirkungen:
Erkrankungen des Immunsystems:
Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeit (allergische Reaktionen).
Gelegentlich: Herzklopfen, beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Herzrhythmusstörungen mit Extraschlägen (ventrikuläre Herzrhythmusstörungen).
Häufigkeit nicht bekannt: Druckgefühl über dem Herzen (pektanginöse Beschwerden), Blutdruckanstieg (evtl. mit Kopfschmerzen).
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts:
Häufig: Magen-Darm-Beschwerden.
Gelegentlich: Übelkeit.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufigkeit nicht bekannt: Vermehrte Schweißbildung.
Natriummetabisulfit kann selten Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchialkrämpfe (Bronchospasmen) hervorrufen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.
Gegenmaßnahmen:
Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, soll das Präparat nicht nochmals eingenommen werden. Benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf das Präparat nicht nochmals eingenommen werden.
Wechselwirkungen:
Einnahme des Präparates zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Arzneimittel, die die Wirkung des Präparates beeinflussen können:
Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgruppen
Arzneimittel zur Blutdrucksenkung:
Reserpin, Guanethidin
Mögliche Wirkung
Wirkungsverstärkung von Etilefrinhydrochlorid (unerwünschter Blutdruckanstieg)
Bestimmte Arzneimittel zur Blutdruckerhöhung:
Mineralcorticoide
Mögliche Wirkung
Wirkungsverstärkung von Etilefrinhydrochlorid (unerwünschter Blutdruckanstieg)
Arzneimittel zur Behandlung von seelischen Verstimmungen und neurologischen Erkrankungen (z. B. Parkinson-Krankheit):
trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer
Mögliche Wirkung
Wirkungsverstärkung von Etilefrinhydrochlorid (unerwünschter Blutdruckanstieg)
Arzneimittel, die die Wirkung des sympathischen Nervensystems nachahmen (Sympathomimetika), wie z. B. Arzneimittel zur Behandlung von Atemwegsverengungen
Mögliche Wirkung
Wirkungsverstärkung von Etilefrinhydrochlorid (unerwünschter Blutdruckanstieg)
Schilddrüsenhormone
Mögliche Wirkung
Wirkungsverstärkung von Etilefrinhydrochlorid (unerwünschter Blutdruckanstieg)
Arzneimittel zur Behandlung von Allergien:
Antihistaminika
Mögliche Wirkung
Wirkungsverstärkung von Etilefrinhydrochlorid (unerwünschter Blutdruckanstieg)
Arzneimittel zur Behandlung von Kreislaufstörungen, Migräne, Spannungskopfschmerzen:
Dihydroergotamin
Mögliche Wirkung
Wirkungsverstärkung von Etilefrinhydrochlorid (unerwünschter Blutdruckanstieg)
Krampflösende Arzneimittel:
Atropin (z. B. vor Narkosen oder bei Harnblasenbeschwerden)
Mögliche Wirkung
Anstieg der Herzschlagrate
Arzneimittel zur Blutdrucksenkung:
Alpha- bzw. Beta-Rezeptorenblocker
Mögliche Wirkung
Blutdruckabfall bzw. -anstieg mit verlangsamter Herzschlagrate (Bradykardie)
Arzneimittel, deren Wirkung durch das Präparat beeinflusst werden kann:
Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgruppen
Arzneimittel zur Behandlung einer Zuckerkrankheit (Antidiabetika)
Mögliche Wirkung
Blutzuckersenkung wird vermindert
Arzneimittel zur Behandlung von Herzmuskelschwäche (herzwirksame Glykoside): z. B. Digitalis
Mögliche Wirkung
Mögliches Auftreten von Herzrhythmusstörungen
Narkosemittel zur Inhalation: halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Halothan
Mögliche Wirkung
Mögliches Auftreten von Herzrhythmusstörungen
Natriummetabisulfit ist eine sehr reaktionsfähige Verbindung. Es muss deshalb damit gerechnet werden, dass mit dem Präparat zusammen eingenommenes Thiamin (Vitamin B1) abgebaut wird.
Einnahme des Präparates zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung des Präparates sollte Alkoholgenuss möglichst vermieden werden.
Gegenanzeigen:
Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie allergisch gegen Etilefrinhydrochlorid, Natriummetabisulfit oder einen der genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
bei Kreislaufregulationsstörungen mit erniedrigtem Blutdruck, wenn Blutdruck und Herzschlagrate im Stehtest ansteigen (hypertone Reaktion),
bei Bluthochdruck (Hypertonie),
bei Entgleisung einer Schilddrüsenüberfunktion (Thyreotoxikose),
bei einer Geschwulst der Nebenniere (Phäochromozytom),
bei einer Erhöhung des Augeninnendrucks (Engwinkelglaukom),
bei Entleerungsstörungen der Harnblase mit Restharnbildung, insbesondere bei Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostataadenom),
bei einer Verhärtung der Blutgefäße (sklerotische Gefäßveränderungen),
bei starker Verengung der Herzkranzgefäße mit Sauerstoffmangel am Herzen (koronare Herzerkrankung)
bei unzureichender Pumpfunktion des Herzens (dekompensierte Herzinsuffizienz)
bei Herzrhythmusstörungen mit stark beschleunigter Herzschlagrate (tachykarde Herzrhythmusstörungen),
bei einer Verengung an den Herzklappen (Herzklappenstenose) oder einer Verengung der großen Arterien,
bei einer speziellen Erkrankung des Herzmuskels, die mit übermäßigem und einengendem Wachstum des Herzmuskels einhergeht (hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie),
im ersten Drittel der Schwangerschaft,
während der Stillzeit.
Schwangerschaft und Stillzeit:
Schwangerschaft:
Das Präparat darf in den ersten 3 Monaten einer Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da Tierversuche Hinweise auf die Entstehung von Missbildungen (teratogene Wirkung) durch hohe Dosen von Etilefrinhydrochlorid ergeben haben und Erfahrungen beim Menschen nicht vorliegen.
Ab dem 4. Schwangerschaftsmonat ist eine Einnahme möglich, wenn der behandelnde Arzt sie befürwortet.
Stillzeit:
Während der Stillzeit darf das Präparat nicht eingenommen werden, da ein Übergang in die Muttermilch nicht auszuschließen ist und bei Säuglingen keine Erfahrungen vorliegen.
Fragen Sie vor der Einnahme / Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Patientenhinweise:
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat einnehmen.
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus),
Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose),
erhöhtem Calciumgehalt des Blutes (Hyperkalzämie),
erniedrigtem Kaliumgehalt des Blutes (Hypokaliämie),
schweren Funktionsstörungen der Niere,
einer bestimmten Herzerkrankung infolge einer Lungenerkrankung (Cor pulmonale),
Herzrhythmusstörungen,
schweren Erkrankungen, die das Herz und die Blutgefäße betreffen.
In diesen Fällen sollten Sie sich von Ihrem Arzt beraten und untersuchen lassen, ehe Sie mit der Einnahme des Präparates beginnen.
Kinder und Jugendliche
Über die Anwendung bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung des Präparates kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zur Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Bitte beachten Sie, dass Nebenwirkungen auftreten können, die das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen theoretisch beeinträchtigen könnten.