Atemnot fühlt sich bedrohlich an und macht Angst. Mit diesen 5 Sofortmaßnahmen sind Sie im Fall der Fälle gerüstet.

Bewahren Sie Ruhe
Atemnot zu erleben ist sehr beängstigend. Dennoch gilt es, so gut wie möglich Ruhe zu bewahren und sich an die Sofortmaßnahmen für die Atemnot-Anfälle zu halten. So sollten Sie die Situation meistens recht zügig in den Griff bekommen. Wenn Sie merken, dass es funktioniert, fühlen Sie sich in solchen Situationen sicherer und empfinden weniger Ängste.
Kutschersitz einnehmen
- Setzen Sie sich hin, Füße hüftbreit, Fußspitzen leicht nach außen.
- Beugen Sie den Oberkörper nach vorne, bis die Oberarme auf den Oberschenkeln liegen. Wirbelsäule bleibt gerade, Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule.
- Atmen Sie langsam und tief durch die Nase ein
- Nun langsam durch die dosierte Lippenbremse (Slide 3) ausatmen.
Wichtig: Üben Sie den Kutschersitz ebenso wie die Lippenbremse regelmäßig, dann können Sie die Übungen im Notfall besser abrufen.


Lippenbremse einsetzen
- Atmen Sie langsam und kontrolliert tief durch die Nase ein – der Brustkorb hebt sich
- Spitzen Sie die Lippen wie bei einem „Kussmund“
- Atmen Sie durch die gespitzten Lippen aus. Die Luft sollte von allein ausströmen, vermeiden Sie zu pressen.
- Idealerweise sollte das Ausatmen doppelt so lange dauern, wie das Einatmen, z.B. 3 Sekunden ein-, 6 Sekunden ausatmen
Wichtig: Üben Sie die Lippenbremse regelmäßig, damit Sie diese Technik im Notfall beherrschen und gezielt einsetzen können.
Notfallmedikament anwenden
Nehmen Sie (wenn nicht anders mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprochen) zwei Hübe Ihres Notfallmedikaments, um die Atemwege zu erweitern. Warten Sie 10 bis 15 Minuten ab.


Bei weiterer Verschlechterung: Notarzt rufen
Falls nach der Einnahme des Notfallmedikaments keine Besserung eintritt, rufen Sie den Notarzt: 112.
Atemnot: Anfällen vorbeugen
Sie sind Atemnot-Anfällen nicht ausgeliefert. Am besten versuchen Sie, so gut es geht vorzubeugen:
1. Vermeiden Sie Situationen, von denen Sie wissen, dass Sie bei Ihnen Atemnot auslösen.
2. Versuchen Sie, Stress und Hektik nicht aufkommen zu lassen, indem Sie Ihren Tagesablauf nach Ihrem eigenen Rhythmus strukturieren.
3. Erlernen Sie eine Entspannungsmethode wie die progressive Muskelentspannung oder autogenes Training, um sich noch besser gegen Stress zu wappnen und im Notfall ruhiger zu bleiben.
4. Nehmen Sie an einer Patientenschulung teil.
5. Erlernen Sie weitere Atemtechniken, die Ihnen im Fall einer Atemnot helfen können.

Referenzen:
1. Lungenärzte im Netz. Einfache Atemtechnik hilft, Atemnot im Alltag besser meistern. https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/einfache-atemtechnik-hilft-atemnot-im-alltag-besser-zu-meistern/ Abgerufen: 10.05.2022
2. Lungenliga Schweiz. Atemübungen. https://vivo.lungenliga.ch/atemuebungen/56/leichter-atmen-dank-kutschersitz-und-torwartstellung Abgerufen: 10.05.2022
3. Leichter Atmen. Atemnot bei COPD – Was tun im Notfall? https://www.leichter-atmen.de/atemnot-bei-copd Stand: 26.10.2021. Abgerufen: 10.05.2022
4. Patienteninformation.de – Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) COPD- wenn sie sich verschlechtert. https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/copd-exazerbation Stand: September 2014. Abgerufen: 10.05.2022
Bildnachweise
Natália Mota | smartpatient
COMMENTS