Asthma in Schwangerschaft und Stillzeit

Asthma in Schwangerschaft und Stillzeit

Ist das Asthma zu Beginn und auch während einer Schwangerschaft gut unter Kontrolle, ist das Risiko für Mutter und Kind nicht oder nur geringfügig höher im Vergleich zu einer Schwangerschaft von Frauen ohne Asthma. Daher kommt einer guten Asthma-Kontrolle in dieser Zeit eine große Bedeutung zu.1

Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Behandlungsteam, wenn Sie planen, schwanger zu werden, um die Behandlung zu besprechen und falls erforderlich, auch auf die Schwangerschaft abzustimmen.

Worauf sollten Schwangere mit Asthma achten?

Die Basistherapie von Frauen mit Asthma muss in der Regel nicht geändert werden, wenn sie schwanger werden. Viele Frauen sind besorgt über möglicherweise befürchtete Nebenwirkungen der Arzneimittel oder der Wirkung der Arzneimittel auf das ungeborene Kind – oft unnötigerweise, denn die meisten Asthma-Medikamente werden auch für die Anwendung in der Schwangerschaft als sicher eingeschätzt.2

Ein eigenmächtiges Reduzieren oder Absetzen der Medikamente bergen das Risiko der Verschlechterung der Asthma-Kontrolle. Darin besteht laut der Nationalen Versorgungsrichtlinie Asthma ein größeres Risiko für den Schwangerschaftsverlauf als durch möglicherweise unerwünschte Wirkungen der Medikamente. Sprechen Sie also unbedingt mit Ihrem Betreuungsteam über Ihren Therapieplan, falls Sie sich Sorgen machen.

Schwangere sollten ihr Asthma regelmäßig kontrollieren lassen, um bei jeder Verlaufsänderung die Therapie entsprechend anpassen zu können. Bei schwerem Asthma empfiehlt sich eine engmaschige Überwachung des Ungeborenen. Frauen mit schlecht kontrollierbarem Asthma sollten in enger Abstimmung mit Gynäkologen und Lungenfachärzten betreut werden.

Ein Asthmaanfall ist für das Ungeborene und die Mutter immer ein Notfall, denn ein Asthma-Anfall kann zu Sauerstoffmangel führen und so das Ungeborene gefährden. Eine zusätzliche Sauerstoffgabe kann notwendig werden, damit das Kind nicht beeinträchtigt wird. Ein schwerer Asthmaanfall muss daher unbedingt im Krankenhaus behandelt werden, und auch bei leichten Anfällen sollten Sie zeitnah ihren Arzt aufsuchen.

Und während der Geburt?

Auch während der Geburt helfen Ihre Asthma-Medikamente – die Angst vor Anfällen während der Geburt gilt als unbegründet. Wenn das Asthma gut unter Kontrolle ist, ist es kein Grund für einen Kaiserschnitt.1

Asthma während der Stillzeit

Auch stillende Mütter können nach Rücksprache mit dem behandelnden Gynäkologen und Pneumologen in vielen Fällen Ihre gewohnten Medikamente zur Behandlung ihres Asthmas weiterhin wie geplant einnehmen. Von den Wirkstoffen gehen nachgewiesenermaßen nur minimale Mengen in die Muttermilch über. Damit wird der gestillte Säugling keinem klinisch bedeutsamen Risiko ausgesetzt. Ob Stillen dazu beiträgt, dass das Baby selbst später kein Asthma entwickelt, ist aber noch unklar.

Referenzen:

  1. Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma, 4. Auflage, Kapitel 9 https://www.leitlinien.de/themen/asthma/4-auflage/kapitel-9 abgerufen am 26.11.2021
  2. Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien. Patientenblätter: Asthma – Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt. https://www.patienten-information.de/patientenblaetter/asthma-schwangerschaft abgerufen am 26.11.2021

zuletzt geändert am 21.07.2022

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