Ernährung bei Asthma

Ernährung bei Asthma

Nahrungsmittel können einen direkten Einfluss auf Ihr Asthma haben. Wenn Sie zum Beispiel gegen bestimmte Nahrungsmittel oder Nahrungsmittelzusätze allergisch sind, sollte Sie diese unbedingt vermeiden, denn Allergene können Asthma-Symptome auslösen.

Es gibt mehrere Studien, die darauf hindeuten, dass unsere moderne Ernährungsweise, die häufig zu viel Fett und Zucker enthält oder aus Fertigprodukten besteht, die Entstehung von Asthma fördern könnte, aber das ist bisher noch nicht eindeutig belegt.

Allerdings zeigt eine ganze Reihe von Studien, dass sowohl Kinder wie Erwachsene statistisch ein geringeres Risiko haben, an Asthma zu erkranken, wenn ihre Ernährung reich an folgenden Inhaltsstoffen ist:

  • Beta-Carotinoiden
  • Flavonoiden
  • Magnesium
  • Selen
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Vitamine C und E

Das trifft zum Beispiel für die so genannte Mittelmeer-Diät zu, die reich an Obst, Gemüse, Fisch und pflanzlichen Fetten ist.

Es wird außerdem empfohlen, schon Kinder so vielseitig wie möglich zu ernähren, um damit Asthma, Neurodermitis und Nahrungsmittelallergien vorzubeugen.

Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch nicht, dass ein Mangel an oben genannten Nährstoffen und Vitaminen Asthma verursachen muss. Daher ist es auch nicht möglich, Asthma oder Asthma-Symptome allein durch die Einnahme von Vitaminen, Mineralstoffen oder Nahrungsergänzungsmitteln zu lindern oder zu behandeln.

Grundsätzlich sollte daher jeder Mensch auf eine gesunde Ernährung achten, besonders wenn er oder sie eine chronische Erkrankung hat. Denn eine ungünstige Ernährung macht den Körper anfälliger für Krankheiten und Infektionen, und das kann auch ein vorhandenes Asthma negativ beeinflussen.

Empfehlenswerte Nahrungsmittel bei Asthma

In einem gesunden Speiseplan sollten besonders folgende Nahrungsmittel enthalten sein (sofern keine Allergie dagegen vorliegt):

  • Frisches Gemüse und Obst
    Studien belegen die positive Wirkung von Äpfeln und Bananen auf Asthma. Ansonsten ist noch unklar, welches Obst oder Gemüse besonders günstig bei Asthma ist, am besten Sie achten auf eine möglichst breite und bunte Auswahl.
  • Omega-3-Fettsäuren
    Obwohl ihre Wirkung auf Asthma noch nicht bewiesen ist, wird diesen speziellen Fettsäuren eine ganze Reihe gesundheitlich positiver Wirkungen zugeschrieben. Reich an Omega-3-Fettsäuren sind: fette Meeresfische, wie Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch und Sardine und in einige Pflanzenöle (Raps-, Lein- und Walnussöl).
  • Koffein
    Kaffee und schwarzer Tee (in üblichen Mengen genossen) wirken moderat bronchienerweiternd und erleichtern damit die Atmung (sie sind natürlich kein Ersatz für Medikamente). Achtung, wenn Sie anfällig für Sodbrennen sind: dies kann durch Koffein verstärkt werden.
  • Knoblauch
    hat leicht entzündungshemmende Eigenschaften

Das sollten Sie bei Asthma meiden

Vorsichtig sein oder ganz vermeiden sollten Sie:

  • Omega-6- und Transfette
    Es gibt Studien, dass diese Fette Asthma-Symptome verschlimmern können. Enthalten sind sie in Fertignahrungsmitteln und Fast Food, frittierten Speisen, Backwaren wie Keksen, Croissants und künstlich gehärteten Fetten (Margarine).
  • Salz
    Nicht nur bei Bluthochdruck, auch bei Asthma ist die Empfehlung, mit Salz vorsichtig umzugehen. Salz hält Flüssigkeit im Körper zurück und soll so Entzündungen und Verengungen der Atemwege Vorschub leisten.
  • Lebensmittel, die Blähungen verursachen
    Wenn bestimmte Lebensmittel bei Ihnen Blähungen verursachen, sollten Sie damit vorsichtig sein, denn das übt Druck auf das Bauchfell und damit auf den Magen aus und kann Sodbrennen verursachen – ein möglicher Asthma-Trigger.
  • Lebensmittel, die Sodbrennen verursachen
    sollten Sie meiden, wie Alkohol, Kaffee, stark zuckerhaltiges etc. Essen Sie nicht kurz vor dem Schlafengehen.
  • Allergene in Lebensmitteln
    Können Asthma-Auslöser sein, allerdings haben nur 2% aller Asthmatiker wirkliche Nahrungsmittelallergien. Das sind vor allem Eier, (Erd-) Nüsse, Kuhmilch(-produkte), Soja, Weizen, Schalentiere und andere Meeresfrüchte. Aber auch Konservierungsmittel in Lebensmitteln können Asthma hervorrufen, wie schweflige Säure bzw. Sulfite, zum Beispiel im Wein oder in Trockenfrüchten. Nahrungsmittelunverträglichkeiten, zum Beispiel gegen Lactose oder Gluten, sind keine Allergien und verschlimmern Asthma nicht.

Bevor Sie größere Veränderungen in Ihrer Ernährung planen, sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen. Abhängig von Ihrer Erkrankung und unter Berücksichtigung Ihrer allgemeinen Gesundheit und der Schwere Ihrer Symptome wird er oder sie sicher individuelle Ratschläge für Sie haben, wie Sie sich besser ernähren können.

Übergewicht (Adipositas) und Asthma

Gesunde Ernährung ist gerade für Menschen mit Asthma sehr wichtig – es ist in der Tat ein bedeutender Teil Ihres Asthma-Managements. Das gilt besonders, wenn Sie übergewichtig sind, denn Übergewicht (Adipositas) ist ein wichtiger Risikofaktor für Asthma. Eine Adipositas ist mit vermehrter Entzündung und Überempfindlichkeit der Bronchien und einer schlechteren Asthmakontrolle verbunden. Abnehmen hingegen hat einen positiven Effekt auf die Behandlung des Asthmas.

Fasten und Asthma

Wenn Sie aus religiösen Gründen (Ramadan) oder aus gesundheitlichen Gründen fasten möchten, d.h. für eine bestimmte Zeit auf Nahrung verzichten, sollten Sie dies zuvor mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen. Für Muslime kann auch der Imam ein guter Ansprechpartner sein, wenn es um religiöse Fragen zum Thema Asthma und Fasten geht. Wenn es Ihnen und Ihren Lungen gesundheitlich gut geht und Sie zuvor schon mal ohne Probleme gefastet haben, sollte es grundsätzlich kein Problem sein zu fasten. Achten Sie auf sich und Ihren Körper und treffen Sie hier eine Entscheidung, die zu Ihrem individuellen Befinden und Ihrem Krankheitsgeschehen passt.

Wichtig:
Hinweis: Um die hohe Qualität unserer Inhalte sicher zu stellen, wurde dieser Text von unserem Team aus Apothekerinnen und Apothekern geprüft. Die bereitgestellten Inhalte dienen lediglich der Information und ersetzen keine medizinische Beratung oder Behandlung durch einen Arzt oder eine Ärztin. Die Texte sind nicht zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten gedacht.

Artikel veröffentlicht im März 2018, aktualisiert am 05.03.2024.

Referenzen

Cochrane Database Syst Rev. 2014 Jun 17;(6):CD010749
Kim N et al. JCI Insight 2017;2(3):e88588.
Biol Trace Elem Res. 1999 Jul;69(1):15-26.
Nutrients. 2015 Mar 5;7(3):1618-43

https://www.asthmaandlung.org.uk/living-with/fasting

Vielfältig ernähren, Allergien vorbeugen, 2024. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/vielfaeltig-ernaehren-allergien-vorbeugen-144830/

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Titelbild: Adobe Stock

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