Sport mit Asthma

Sport mit Asthma

Sport bzw. körperliche Anstrengung kann ein Asthma-Auslöser sein. Es gibt sogar eine spezielle Form des Asthmas, bei der körperliche Anstrengung der einzige oder hauptsächliche Auslöser ist: das Anstrengungs- oder Belastungsasthma (siehe unten). Doch auch für Menschen mit Asthma gilt der Grundsatz „Sport ist gesund!“. Wenn Sie unter Asthma leiden, müssen Sie nur einige Regeln beachten, um nahezu uneingeschränkt sportliche Aktivitäten zu genießen. Zur Sicherheit sollten Menschen mit Asthma ihr konkretes Sportvorhaben aber vorab mit dem behandelnden Arzt abklären.

Wenn Ihr Asthma richtig kontrolliert ist, ist ein normales Leben – einschließlich sportlicher Betätigung – also kein Problem. Wenn Asthma-Symptome Sie jedoch beim Sport in irgendeiner Weise behindern, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen. Oft sind nur kleine Veränderungen in Ihrem Therapieplan notwendig, um die Probleme zu beseitigen.

Was sollten Sie vor und während des Sports beachten?

Bevor Sie mit einer neuen Sportart beginnen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Er kann Ihnen dabei helfen, die für Sie richtige Sportart zu wählen. Außerdem kann er Ihren Therapieplan entsprechend anpassen und Ihnen sagen, wie Sie sich vor dem Sport und bei Notfällen verhalten sollen.

  • Wenn in Ihrem Behandlungsplan präventive Medikamente (zum Beispiel inhalierbare Bronchodilatoren) vorgesehen sind, sollten Sie diese vor dem Sport benutzen, um einen durch Sport ausgelösten Asthmaanfall zu verhindern.
  • Führen Sie vor dem Sport geeignete Aufwärmübungen durch und lassen Sie sich nach dem Sport genügend Zeit zum „Runterfahren“.
  • Bei kaltem Wetter sollten Sie indoor trainieren oder mit Schal oder Maske die Atemluft vorwärmen.
  • Haben Sie ein allergisches Asthma, vermeiden Sie körperliche Anstrengung bei hoher Pollen- oder Schmutzbelastung der Luft.
  • Vermeiden oder reduzieren Sie den Sport bei Infektionen der Atemwege, wie zum Beispiel grippalen Infekten.

Geeignete Sportarten bei Asthma

Welche Sportarten für Menschen mit Asthma geeignet sind, hängt nicht zuletzt von der Art des Asthmas und von den jeweiligen Asthma-Auslösern ab. Im Prinzip kann zwar ein Mensch mit Asthma jeden Sport betreiben, manche Sportarten sind aber besser geeignet, andere mehr eine Herausforderung. Allgemein lässt sich Folgendes sagen:

Sportarten, bei denen sich kurze Aktivitäts- mit Ruhephasen abwechseln, werden von Menschen mit Asthma normalerweise sehr gut vertragen. Dazu gehören:

  • Volleyball
  • Gymnastik
  • Aerobic
  • Yoga
  • Golf
  • Walking
  • Tennis, Badminton
  • Tanzen

Sportarten mit zwar längerer, aber mäßiger Belastung oder bei denen man selbst die Intensität nach Bedarf regulieren kann, sind bei Asthma auch gut geeignet, so zum Beispiel:

  • Radfahren
  • Wandern
  • Leichtathletik

Weniger gut toleriert werden Sportarten mit längeren, stärkeren oder schlecht kontrollierbaren Aktivitätsperioden, wie zum Beispiel:

  • Fußball
  • Basketball
  • Marathonlauf
  • Mountain-Biking

Schwimmen können viele Menschen, die unter Asthma leiden, sehr gut ausüben, weil man dabei meist warme, feuchte Luft einatmet, was die Symptome reduziert. Vorsicht ist jedoch bei stark gechlortem Wasser geboten, weil die Symptome verschlimmern kann.

Wintersportarten können wegen des Aufenthalts in kalter, trockener Luft – auch ein möglicher Asthma-Trigger – für viele Asthma-Patienten problematisch sein, das gilt vor allem für Langlauf, weniger für Abfahrtslauf. Aber auch hier gilt, dass es immer auf Ihre persönliche Situation ankommt, ob eine Sportart eher günstig oder ungünstig ist.

Tauchen mit Asthma ist generell problematisch. Wollen Sie es dennoch versuchen, sprechen Sie vorher unbedingt mit Ihrem Arzt oder einem Sportmediziner. Grundvoraussetzung ist regelmäßige Peak-flow-Messung und der sichere und richtige Umgang mit den verordneten Medikamenten. 15 Minuten vor Beginn des Tauchgangs ist die Inhalation eines rasch wirksamen Bronchodilatators anzuraten. Asthmakranken Kindern, Patienten mit belastungs- oder kälteinduziertem Asthma oder mit teil- bzw. unkontrolliertem Asthma muss man dringend vom Tauchen abraten!

Sport bei Belastungsasthma

Wenn Sie ausschließlich oder überwiegend beim Sport oder bei Anstrengungen unter Asthmasymptomen, wie Husten, Atemnot und Giemen, leiden, könnte bei Ihnen ein Anstrengungs- oder Belastungsasthma vorliegen. Das bedeutet aber nicht, dass Sie keinen Sport treiben können oder sollen, ganz im Gegenteil.

Die Symptome werden hauptsächlich durch trockene Luft ausgelöst, was meistens auch kalte Luft bedeutet. Atmet man bei Anstrengungen oder Sport diese kalte, trockene Luft verstärkt ein, trocknet das die Bronchienwände aus, die Bronchien werden gereizt und verkrampfen sich.

Hier einige Tipps, was Sie dagegen tun können:

  • Wärmen Sie sich 15 min vor dem Sport mit leichten Übungen langsam auf.
  • Bedecken Sie Mund und Nase mit einem Schal oder einer Gesichtsmaske, wenn es sehr kalt ist.
  • Versuchen Sie während des Sports nicht durch den Mund, sondern durch die Nase einzuatmen, das erwärmt und befeuchtet die Atemluft besser.
  • Wenn es in Ihrem Behandlungsplan steht, inhalieren Sie ein kurzwirkendes bronchienerweiterndes Medikament (Beta-Sympatomimetikum) ca. 10–15 min vor der Belastung.

Wenn Sie danach immer noch Asthma-Symptome während des Sports bemerken, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen.

Sport und Asthma schließen sich keineswegs aus, das zeigen eindrucksvoll die zahlreichen Spitzensportler mit Asthma.

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