März ist Darmkrebsmonat. In dieser Zeit dreht sich alles um die Darmkrebsvorsorge, denn frühzeitig erkannt, ist Darmkrebs gut behandel- und heilbar. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen kann Darmkrebs sogar ganz verhindert werden. Vor allem für Menschen mit CED ist eine regelmäßig Darmkrebsvorsorge sinnvoll.
Darmkrebs zählt zu den am besten erforschten Krebsarten. Heute weiß man, dass sich 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen aus gutartigen Polypen (Adenomen) entwickeln. Bis die gutartigen Wucherungen zu bösartigem Tumorgewebe entarten, können rund zehn Jahre vergehen. Die gute Nachricht: Darmpolypen können im Rahmen einer Darmspiegelung (Koloskopie) entfernt werden.1,2
Darmkrebs bezeichnet einen bösartigen Tumor im Dickdarm (Kolonkarzinom) oder Mastdarm (Rektumkarzinom). Kolorektales Karzinom ist der Begriff, der Dickdarm- und Mastdarmkrebs zusammenfasst. Bösartige Wucherungen im Dünndarm sind eher selten.1
Darmkrebs ist bei Frauen die zweithäufigste Krebsart, bei Männern nach Prostata- und Lungenkrebs, die dritthäufigste.2 Darmkrebs kann in jedem Alter auftreten. Dabei haben Menschen mit einer CED ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Folgende Alarmzeichen sollten grundsätzlich hellhörig machen:3
Blut im Stuhl und Blutverlust oder Schleim mit dem Stuhlgang
Wechsel der Verdauung von Durchfall zu Verstopfung, auch bleistiftdünn
Zwingender Stuhldrang ohne Entleerung
Wiederholt auftretende krampfartige Bauchschmerzen
Häufige Übelkeit, Völlegefühl und Appetitlosigkeit
Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall
Ungewollter Gewichtsverlust, auffallende Blässe
Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter. Daher sollten in der Regel Personen ab 50 Jahren mit Vorsorgemaßnahmen beginnen. Auch eine Ernährung mit zu viel Fleisch und zu wenig Obst und Gemüse, Alkohol- und Tabakkonsum sowie Bewegungsmangel, Übergewicht und Diabetes begünstigen das Krankheitsrisiko.4
Langjährige Erkrankungsdauer und ein schwerer Verlauf
Gutartige Geschwülste oder postentzündliche Polypen im Darm
Verengung des Darms (Darmstenose)
Entzündung der Gallengänge
Ein verkürzter Darm nach wiederholten chirurgischen Eingriffen
Fälle von Darmkrebs in der Familie
Das Risiko bei Morbus Crohn ist etwas geringer als bei Colitis ulcerosa. Durchschnittlich entwickeln etwa fünf Prozent der an Colitis ulcerosa Erkrankten Darmkrebs.7
Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, ist Darmkrebs gut behandelbar. Die Darmspiegelung ist Bestandteil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms. Sie ist derzeit das beste und sicherste Untersuchungsverfahren, um Vorstufen und Frühkarzinome zu finden. Sie ist schmerzfrei und weder durch Stuhluntersuchungen noch virtuelle Koloskopie zu ersetzen.8
Auf Wunsch kann die Koloskopie auch unter leichter Sedierung vorgenommen werden. Ihr Gastroenterologe oder Ihre Gastroenterologin wird Ihnen den Ablauf der Untersuchung genau erklären. In der Regel können Sie nach der Koloskopie direkt nach Hause gehen.
Wie oft eine Koloskopie durchgeführt werden sollte, hängt vom individuellen Darmkrebsrisiko ab. Bei einem hohen Risiko sollte jährlich, bei einem mittleren Risiko alle zwei bis drei und bei einem geringen Risiko alle vier Jahre kontrolliert werden. Liegt bei einer CED zusätzlich eine Entzündung der Gallengänge vor, ist ein jährlicher Rhythmus ratsam. Sollte die letzte Koloskopie länger zurückliegen, empfiehlt sich, den Entzündungszustand der Darmschleimhaut zu kontrollieren. Das zeigt, wie gut die Therapie wirkt.5,9
Ist bei einer CED auch die Galle oder die Leber betroffen, sollten im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen stets auch die Leberwerte bestimmt werden.10
Zum 23. Mal dreht sich im März alles rund um die Darmkrebsvorsorge. Seit 2002 engagieren sich die Felix Burda Stiftung, die Deutsche Krebshilfe, die Deutsche Krebsgesellschaft und andere für die Darmkrebsvorsorge. Inzwischen gehören auch das Netzwerk gegen Darmkrebs e.V., zahlreiche Medien, Gesundheitsorganisationen, Unternehmen, Städte, Kliniken und Privatpersonen dazu.11
Mehr Informationen unter: Felix Burda Stiftung – Projekte
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Referenzen
Felix Burda Stiftung: Was ist Darmkrebs? https://www.felix-burda-stiftung.de/darmkrebsvorsorge/was-ist-darmkrebs; Abgerufen: 23.02.2024
Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrum dkfz: Darmkrebs (kolorektales Karzinom) https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/darmkrebs/index.php Stand: 12.12.2023. Abgerufen: 27.02.2024
Lila Hoffnung – CED und Darmkrebshilfe e.V. : Darmkrebs; https://www.lilahoffnung.de/krankheitsbilder/; Abgerufen: 23.02.2024
Felix Burda Stiftung: Wer ist betroffen? Weitere Risikofaktoren; https://www.felix-burda-stiftung.de/darmkrebsvorsorge/wer-ist-betroffen/risikofaktoren; Abgerufen: 23.02.2024
CED-trotzdem-ich: Darmkrebsvorsorge bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn https://www.ced-trotzdem-ich.de/erhoehtes-darmkrebsrisiko-bei-chronisch-entzuendlichen-darmerkrankungen#; Abgerufen: 23.02.2024
Darmkrebs.de: Risiko für Darmkrebs. Morbus Crohn https://www.darmkrebs.de/ueberblick/risiko-fuer-darmkrebs/chronische-darmentzuendung/morbus-crohn; Abgerufen: 23.02.2024
Darmkrebs.de: Risiko für Darmkrebs. Colitis ulcerosa; https://www.darmkrebs.de/ueberblick/risiko-fuer-darmkrebs/chronische-darmentzuendung/colitis-ulcerosa; Abgerufen: 23.02.2024
Das Gastroenterologieportal.de. Dr. Jens Müller-Ziehm, Dr. Lars Zimmermann: Darmkrebsvorsorge; https://dasgastroenterologieportal.de/vorsorge/darmkrebsvorsorge/; Stand: 01.07.2023, Abgerufen: 23.02.2024
Deutsches Gesundheitsportal: Risikofaktoren, bereits früh nach der Morbus Crohn- oder Colitis ulcerosa-Diagnose an Darmkrebs zu erkranken; https://www.deutschesgesundheitsportal.de/2022/12/20/risikofaktoren-bereits-frueh-nach-der-morbus-crohn-oder-colitis-ulcerosa-diagnose-an-darmkrebs-zu-erkranken/; Abgerufen: 23.02.2024
Das Gastroenterologieportal.de. Dr. Wilfred Landry, Dr. Michael Mross: Krebsrisiko bei CED; https://dasgastroenterologieportal.de/krankheiten/chronisch-entzundliche-darmerkrankungen-ced/krebsrisiko-ced/; Aktualisiert: 01.07.2023, Abgerufen: 23.02.2024
Felix Burda Stiftung: Darmkrebsmonat März; https://www.felix-burda-stiftung.de/unsere-projekte/darmkrebsmonat; Abgerufen: 23.02.2024
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Titelbild: AdobeStock