COPD und Begleiterkrankungen
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine fortschreitende Erkrankung der Atemwege und Lungen. Gleichzeitig handelt es sich um eine systemische Erkrankung, da sie die Atmung und damit auch die Energieversorgung des Körpers beeinflusst. Daher wird sie oftmals von weiteren Erkrankungen begleitet.1,2
Die Entstehung von Begleiterkrankungen bei COPD ist Gegenstand der Forschung. Vermutet werden neben zunehmendem Alter noch folgende Faktoren:1,2
Die für die COPD typische chronische Entzündung greift auf umliegende Organe über
Der niedrige Sauerstoffgehalt wirkt sich direkt auf die Organe aus, so aber auch die erhöhte Kohlenstoffdioxidkonzentration, welche durch die Atmung und Verdauungsprozesse anfällt
Die erhöhte Leistung der Atemmuskulatur begünstigt Folgeerkrankungen
Daneben spielt der Lebensstil eine Rolle, der unabhängig von einer COPD weitere Erkrankungen begünstigen kann. Mögliche Faktoren sind:
Jahrelanges Rauchen
Ungesunde Ernährung
Übergewicht
Medikamente
Bewegungsmangel
Begleiterkrankungen stellen eine zusätzliche Belastung dar. Da sie den Verlauf einer COPD ungünstig beeinflussen und auch die Sterblichkeit erhöhen, ist es wichtig, sie frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.2 Hier sind die 5 häufigsten:
Die häufigsten Begleiterkrankungen der COPD betreffen das Herz-Kreislauf-System. Das liegt daran, dass Lunge und Herz über einen eigenen Kreislauf eng miteinander verbunden sind. Das Risiko, dass bei COPD das Herz miterkrankt, ist um das 2,5-fache erhöht. Am häufigsten treten die Folgenden auf:2
Herzschwäche
Koronare Herzerkrankung (KHK) mit und ohne vorangegangenen Herzinfarkt
Herzrhythmusstörungen
peripher arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH)
Diese Erkrankungen zeigen oft folgende Symptome:
Eingeschränkte körperliche Belastbarkeit
Kurzatmigkeit
Leistungsschwäche
Wassereinlagerung
Müdigkeit
Abgeschlagenheit
Die Risikofaktoren hier sind unter anderem Rauchen und Bewegungsmangel.
Unter dem Begriff metabolisches Syndrom werden Kombinationen aus Erkrankungen und Symptomen zusammengefasst. Dabei treten folgende vier Erkrankungen häufig gemeinsam auf:2
Diabetes mellitus
Anstieg der Blutfettwerte (Hyperlipidämie)
Bluthochdruck
starkes Übergewicht (Adipositas)
Alle diese Erkrankungen können zu Schäden an den Blutgefäßen führen. Durch Ablagerungen insbesondere in den arteriellen Gefäßen, die den Herzmuskel versorgen (Herzkranzgefäße), verengen sich diese. Dadurch bekommt das Herz zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe. Das beeinträchtigt seine Leistungsfähigkeit, was die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt.
Die COPD wirkt sich auch auf das Skelett und seine Muskulatur aus. Durch den Bewegungsmangel, aber auch den natürlichen Alterungsprozess baut sich die nicht beanspruchte Muskulatur ab. So liegt der Muskelschwund bei Betroffenen, die sich weniger häufig bewegen, um das 5-fache höher. Eine kontinuierliche Sauerstoffversorgung des Körpers ist wichtig, um Nahrung in seine Bestandteile zu zerlegen und so den Körper ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Ein Sauerstoffmangel bedingt somit auch einen Nährstoffmangel. Zudem verbraucht die Atmung durch die verengten Atemwege mehr Energie. Wird der gesteigerte Energiebedarf nicht gestillt, begünstigt dies ebenfalls den Schwund von Muskelmasse und -kraft. Manche Menschen magern dadurch sehr stark ab (Kachexie). Bei etwa einem Drittel der Erkrankten entwickelt sich Osteoporose, bei der die Knochendichte abnimmt.2
Lungenkrebs tritt bei Menschen mit COPD sehr häufig auf. Bei über der Hälfte der Betroffenen besteht zum Zeitpunkt der Diagnose bereits COPD. Wie bei COPD ist auch beim Lungenkrebs das Rauchen der Hauptrisikofaktor. Bei Lungenkrebs sind folgende Symptome möglich:2
Ungewollter Gewichtsverlust
Ohne erkennbaren Grund wiederkehrendes Fieber
Husten, der über Wochen anhält
Knochenschmerzen
Körperliche Schwäche
Blutiger Auswurf
Atmen ist ein lebensnotwendiger körperlicher Vorgang. Alltägliche Aktivitäten wie Menschen aus dem Freundeskreis treffen oder Einkaufen gehen können Betroffene vor erhebliche Herausforderungen stellen. Die Einschränkung zu erleben, solche einfachen Tätigkeiten nicht mehr unbeschwert erledigen zu können, können Angstgefühle, ein Gefühl der Hilflosigkeit und Depressionen auslösen. Zudem isolieren sich Betroffene dadurch ungewollt, was die psychische Belastung noch verstärkt. Diese Einschränkungen tragen damit zu einer sinkenden Lebensqualität bei.2
Jede Begleiterkrankung, die sich zusätzlich zu einer COPD entwickelt, wird individuell behandelt. So können neben den medikamentösen Maßnahmen bei COPD weitere hinzukommen, unter anderem
Blutdrucksenker
Blutzucker- und -fettkontrollierende Medikamente
Vitamin-D
Antidepressiva
Oftmals werden diese Maßnahmen ergänzt mit Therapien, die Änderungen des Lebensstils herbeiführen und den Körper stärken sollen:
Rauchentwöhnung
an den Schweregrad der Erkrankung angepasster Lungensportx
medizinische Trainingstherapie
Ernährungstherapie2
Um einer Begleiterkrankung vorzubeugen, kommen zum Teil die gleichen Maßnahmen zum Tragen wie zu deren Behandlung. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Lebensstiländerungen. Da sie in der Regel auf Gewohnheiten beruhen, kann es leichter sein, diese in mit anderen Menschen anzugehen. Gemeinsam können Sie sich gegenseitig stützen und anspornen, zum Beispiel bei der Rauchentwöhnung.
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Quelle
Bundesministerium für Bildung und Forschung. Begleiterkrankungen der COPD – was beeinflusst sie? https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/begleiterkrankungen-der-copd-was-beeinflusst-sie-15647.php Veröffentlicht: 14.11.2022, Abgerufen: 28.2.2025
COPD Deutschland e. V. COPD und mögliche Begleiterkrankungen. https://www.copd-deutschland.de/images/patientenratgeber/patientenbroschueren/begleiterkrankungen.pdf Veröffentlicht: 04/2024, Abgerufen: 28.2.2025
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