Ihr Kind ist gerade mal 9 Jahre alt und benimmt sich bereits wie ein zickiger Teenager? Ihre Tochter bekommt Pickel und Ihr Sohn macht einen rasanten Wachstumsschub? Ob Ihr Kind schon mit den ersten Hormonumstellungen zu kämpfen hat und wie Sie Trotz und Wut in dieser Phase jetzt richtig begegnen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Früher als geplant.
Viele Eltern sind erst mal verunsichert, wenn das Kind bereits in der Grundschule erste Anzeichen der Pubertät zeigt. Dieser Lebensabschnitt wird meist viel später erwartet, doch der Übergang vom Kind zum Jugendlichen findet heutzutage immer früher statt. So ist es keine Seltenheit, dass Mädchen bereits in der vierten Klasse Ihre Menstruation bekommen. Bei Jungen dauert es in der Regel ein bis zwei Jahre länger, bis die Pubertät beginnt. Erste Anzeichen können jedoch auch bei Jungen jetzt schon auftreten.
Zwischen zwei Welten.
In der Pubertät wird das Kind sich selber fremd. Kinder sind jetzt ebenso verunsichert, wie ihre Eltern, besonders wenn man noch gar nicht mit dem Eintritt in die neue Lebensphase gerechnet hat. Neben körperlichen Veränderungen, sind Stimmungsschwankungen und die Suche nach der eigenen Identität jetzt am schwierigsten zu bewältigen. Dass es in dieser Phase vermehrt zu Auseinandersetzungen mit den Eltern kommt, ist völlig normal.
Pubertät bei Mädchen:
Durch die hormonellen Veränderungen ist das Wachsen der Brust bei Mädchen häufig das erste Zeichen der Pubertät. Das findet in der Regel bereits im Alter von 9 bis 10 Jahren statt. Von Mädchen zu Mädchen gibt es hier aber große Unterschiede.
Pubertät bei Jungen:
Bei Jungen beginnt die Pubertät mit dem Wachstum von Hoden und Penis, meist erst ab dem 11. Lebensjahr. Auch hier gibt es Früh- und Spätentwickler und jedes Kind hat sein eigenes Tempo.
Pubertier im Anmarsch? So kündigt sich die Pubertät an.
- das Kind schläft schlechter
- Stimmungsschwankungen von überglücklich bis total betrübt
- das Kind reagiert zickig oder aggressiv
- das Kind fühlt sich missverstanden
- Sie können es Ihrem Kind nicht recht machen
- Ihr Kind lässt sich nichts mehr sagen
- die Eltern sind dem Kind plötzlich peinlich
Richtig reagieren bei kleinen Wutanfällen.
Ob nun bereits mit 9 oder erst mit 12 Jahren, wenn Ihr Kind mitten in der Pubertät steckt, kommen Sie sehr wahrscheinlich nicht um den einen oder anderen Wutanfall herum. Lassen Sie sich in diesem Moment nicht auf Diskussionen ein und nehmen Sie sich auf keinen Fall alles zu Herzen, was Ihr kleiner Rebell nun von sich gibt. Bleiben Sie, wenn möglich gelassen, akzeptieren Sie die miese Laune des Kindes und verschieben Sie wichtige Entscheidungen auf später, wenn sich die Situation entspannt hat.
Leichter durch die Pubertät: unsere Tipps.
Kleine Geheimnisse: Ihr Kind hat nun kleine Geheimnisse und möchte auf gar keinen Fall mehr alles mit seinen Eltern teilen. Stürmen Sie nicht mehr ohne Ankündigung ins Kinderzimmer und räumen Sie das Zimmer auch nicht mehr ungefragt auf. Lassen Sie Ihrem Kind den Freiraum, den es jetzt benötigt.
Über den Dingen stehen: Auch wenn Ihr Kind mal verletzend wird, versuchen Sie über den Dingen zu stehen. Kinder in der Pubertät können wirklich kränkende Aussagen von sich geben und einen wunden Punkt bei Ihnen treffen. Denken Sie darüber nach, wie es Ihnen in der Pubertät ging und wie Sie sich verhalten haben, das kann helfen sich besser in das Kind hineinzuversetzen.
Hören Sie zu: Wenn Ihr Kind das Gespräch sucht, nehmen Sie sich Zeit, hören ihm zu und halten sich mit zu vielen ungewollten Ratschlägen zurück. Kinder in der Pubertät brauchen ihre Eltern nach wie vor, können das aber nur schwer zugeben.
Regeln und Grenzen: Bei allem Freiraum, den Sie Ihrem Kind nun lassen, braucht es trotzdem noch klare Regeln und auch Grenzen. Um nicht im Dauerstreit zu landen, können Sie diese natürlich ein wenig lockern. Wichtig ist jedoch, dass Ihr Kind die Hausaufgaben macht und auch zu vereinbarten Uhrzeiten nach Hause kommt.
Mehr Freiräume: Ihr Kind muss ja nicht zwingend an jeder Familienaktivität teilnehmen. Betrachten Sie den Abnabelungsprozess des Kindes nicht nur als Verlust, sondern auch als neugewonnene Freiheit. So hat nicht nur Ihr Kind mehr Freiraum, sondern auch Sie.
Vielleicht haben auch Sie ja jetzt wieder Lust, vermehrt etwas für sich selbst zu tun.
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