Zöliakie: Mehr als eine Glutenunverträglichkeit.

Zöliakie: Mehr als eine Glutenunverträglichkeit.

Haben Sie schon mal etwas von Zöliakie gehört? Zöliakie ist eine entzündliche Erkrankung des Dünndarms, die auf eine teilweise erblich bedingte Unverträglichkeit gegen das Klebereiweiß Gluten zurück zu führen ist. Gluten ist der Sammelbegriff für verschiedene im Getreide vorkommende Eiweiße. Auslöser der Darmentzündung ist dabei aber nicht das gesamte Getreide, sondern nur bestimmte Stoffe, die bei der Verdauung freigesetzt werden. Im Weizen ist das zum Beispiel das Eiweiß Gliadin. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über Zöliakie.

Zöliakie: in Deutschland gar nicht so selten.

Es wird davon ausgegangen, dass in Deutschland wenigstens eine halbe Million Menschen unter Zöliakie leiden. Sehr wahrscheinlich gibt es aber noch deutlich mehr Menschen mit Zöliakie. Mädchen und Frauen sind häufiger betroffen als Jungen und Männer. Kinder können bereits in den ersten Lebensjahren erkranken.

Hat ihr Kind Zöliakie: so erkennen Sie die Krankheit.

Häufig sind die Beschwerden bei Kids noch nicht ganz so ausgeprägt oder nicht eindeutig zuzuordnen. Die Anzeichen sind sehr unspezifisch: Es können Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Unwohlsein und Verstimmungen auftreten. Kinder entwickeln bereits wenige Monate nachdem Sie Getreidebrei, Brot oder Zwieback bekommen, ersten Anzeichen wie Durchfall, Erbrechen oder einen aufgeblähten Bauch. Erst ein Antikörpertest und eine Magen-Darm-Spiegelung bringen Gewissheit.

Was ist bei Zöliakie zu beachten?

Es gibt nur einen Weg den entzündeten Darm bei Zöliakie wieder in Balance zu bringen: nämlich der vollständige und dauerhafte Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel. Das heißt Lebensmittel, die Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste oder auch seltene Getreidesorten wie Kamut, Emmer oder Einkorn dürfen nicht gegessen werden. Sämtliche Getreidemischungen und -produkte wie Grieß, Stärke, Müsli, Paniermehl und sehr viele vorgefertigte Lebensmittel beinhalten ebenfalls Gluten. Gluten ist auch in Stabilisatoren, Emulgatoren, Geschmacksverstärkern, Verdickungsmitteln und anderen Lebensmittelzusatzstoffen enthalten. Auch in einigen Medikamenten kommen glutenhaltige Zusatzstoffe zum Einsatz. Jedes Lebensmittel muss also genau auf Gluten-Freiheit geprüft werden.

Was darf mein Kind essen?

Ein Kind, das an Zöliakie leidet darf sämtliche unverarbeitete Lebensmittel essen.

Dazu gehören Joghurt, Quark, Käse, Butter, Öle, Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse, Kartoffeln, Reis, Eier oder Nüsse. Anstelle der unverträglichen Getreidesorten, sind Hirse, Amaranth, Quinoa, Maniok, Soja, Buchweizen oder Mais gute Alternativen. Hafer darf ebenfalls verzehrt werden.

Zöliakie bedeutet lebenslanger Verzicht auf Gluten.

Es gibt bisher kein Heilmittel gegen Zöliakie. Das heißt es gibt kein Medikament, das die Überreaktion des Körpers auf Gluten stoppen kann. Menschen die an Zöliakie erkrankt sind, müssen ihr Leben lang auf glutenhaltige Lebensmittel verzichten. Das Gute: eine glutenfreie Ernährung führt relativ schnell zu Besserung. Kids haben schnell wieder mehr Appetit und nach einigen Wochen lassen Durchfälle, Bauchweh und weitere Symptome nach, weil der Darm sich wieder erholen kann.

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