Hypotonie - niedriger Blutdruck

Hypotonie, auch niedriger Blutdruck genannt, liegt vor, wenn der obere (systolische) Blutdruckwert unter 110 mmHg liegt. Der Wert kann aber auch variieren, da es keinen international festgelegten Grenzwert gibt. Niedriger Blutdruck tritt häufig auf und ist in den meisten Fällen unbedenklich, sofern keine zugrundeliegende Erkrankung besteht. Er kann sogar vorteilhaft sein, da er Herz und Kreislauf schont. Menschen mit niedrigem Blutdruck haben oft eine höhere Lebenserwartung und sind seltener von Herzerkrankungen betroffen.1,2,3
Hypotonie kann aber auch als Folge einer Grunderkrankung auftreten und mit verschiedenen Beschwerden verbunden sein. Sinkt der Blutdruck zu stark ab, können Schwindelgefühle und Ohnmacht auftreten. Bei Beschwerden sollten Betroffene eine ärztliche Praxis aufsuchen, um eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen.2,3
Ein niedriger Blutdruck ist den meisten Fällen unbedenklich und nicht immer zeigen sich Beschwerden. Typische Symptome, die auftreten können, sind:
Kalte Hände und Füße
Kopfschmerzen
Ohrensausen
Müdigkeit
Konzentrationsprobleme
Reizbarkeit
Blässe2,3
Manche Betroffene erleben auch Schwindel, Herzrasen und Atemnot. Bei ausgeprägter Hypotonie kann es auch zu regelmäßigen Ohnmachtsanfällen kommen, was das Risiko von Stürzen erhöht.
Wenn Symptome auftreten, ist es wichtig, eine medizinische Fachkraft aufzusuchen, um mögliche ernsthafte Ursachen auszuschließen.
Ein niedriger Blutdruck lässt sich je nach Ursache in verschiedene Formen unterteilen.
Häufigste Form der Hypotonie, ohne zugrundeliegende Erkrankung.
Tritt vor allem bei jungen, schlanken Frauen und Mädchen auf.
Genaue Ursache oft unbekannt.1,2
Entsteht durch gesundheitliche Probleme wie Herzerkrankungen oder eine Unterfunktion der Nebennieren, der Schilddrüse oder der Hirnanhangdrüse.
Weitere Ursachen können Infektionen oder allergische Reaktionen sein.
Kann auch aufgrund von Nebenwirkungen bestimmter Medikamente auftreten.
Auch ein starker Flüssigkeitsverlust, bedingt durch Durchfallerkrankungen oder vermehrtes Schwitzen, kann zu einer Hypotonie führen.1,2
Plötzlicher Blutdruckabfall, wenn eine Person vom Liegen oder Sitzen aufsteht.
Typische Anzeichen sind Schwindel, Benommenheit, Ohrensausen und Gangunsicherheit.
Ursache ist, dass der Körper nicht schnell genug auf die Verschiebung des Bluts in die Beine reagiert.1,2,3
Entscheidend für die Behandlung ist, ob eine Grunderkrankung vorliegt oder der niedrige Blutdruck andere Ursachen hat. Ist die Hypotonie die Folge einer Grunderkrankung, so wird diese in der Regel medikamentös oder operativ behandelt.1
Bei einem niedrigen Blutdruck ohne krankheitsbedingte Ursachen oder Beschwerden ist in der Regel keine Behandlung notwendig. Treten Beschwerden auf und besteht kein Bedarf einer medikamentösen Therapie, helfen oft einfache Maßnahmen, um den Blutdruck zu stabilisieren und Beschwerden zu reduzieren. Dazu zählen unter anderem:
Regelmäßige Bewegung wie Radfahren, Spazierengehen, Joggen, Wandern oder Schwimmen
Wechselduschen mit abwechselnd warmem und kaltem Wasser
Ausgewogene Ernährung mit höherem Salzgehalt
Erhöhung der Trinkmenge auf mindestens zweieinhalb Liter täglich
Tragen von Stützstrümpfen2,3
Menschen mit einer orthostatischen Hypotonie sollten abrupte Wechsel vom Liegen oder Sitzen in die stehende Position vermeiden. Es ist ratsam den Lagewechsel schrittweise und langsam durchzuführen.1
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Referenzen
Deutsche Herzstiftung. Niedriger Blutdruck: Harmlos oder bedenklich für das Herz? https://herzstiftung.de/service-und-aktuelles/presse/pressemitteilungen/niedriger-blutdruck-harmlos-oder-bedenklich Stand: August 2020, Abruf: 17.01.2025
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) Österreich. Hypotonie. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/herz-kreislauf/hypotonie.html Abruf: 29.01.2025
Gelbe Liste. Hypotonie. https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/hypotonie Abruf: 29.01.2025
Bildhinweise
Titelbild: AdobeStock