Diagnose HIV

Diagnose HIV

Der HIV-Test oder AIDS-Test

Die einzige Methode um herauszufinden, ob man sich mit HIV infiziert hat – ob man also „HIV-positiv“ ist – besteht darin, einen HIV-Test durchführen zu lassen, fälschlich auch „AIDS-Test“ genannt. In diesem Beitrag beschreiben wir, wer sich wann testen lassen sollte, wo das möglich ist und welche Testverfahren es gibt, um eine HIV-Infektion nachzuweisen.

Wer sollte sich auf HIV testen lassen?

Bestimmte Bevölkerungsgruppen haben ein besonders großes Risiko, sich mit HIV zu infizieren. Für sie ist es besonders wichtig, sich regelmäßig auf HIV testen lassen. Zu den so genannten Hochrisikogruppen gehören

  • Homosexuelle Männer
  • Männer oder Frauen, die mit einem HIV-positiven Partner zusammen sind.
  • Menschen, die zu einer anderen Risikogruppe gehören.

Diese Personen sollten mindestens 1 x jährlich einen HIV-Test durchführen lassen; bei ungeschützten Geschlechtsverkehr oder häufig wechselnde Sexualpartnern ist ein HIV-Test alle drei Monate empfehlenswert. Gleichzeitig kann auch ein Test auf sexuell übertragbare Erkrankungen (STI) durchgeführt werden.

Wann kann man sich auf HIV testen lassen?

Wenn Sie den Verdacht haben, Sie könnten sich mit HIV angesteckt haben, können Sie frühestens sechs Wochen nach der letzten Risikosituation mit einem Labortest eine HIV-Infektion sicher ausschließen.

Aidshilfen oder Präventionsprojekte bieten oft HIV-Schnelltests an. Bei diesen muss man nach der letzten Risikosituation mindestens drei Monate warten, wenn man eine Infektion ausschließen will. Ein „negatives“ Testergebnis (d.h., das Virus ist nicht nachweisbar) kurz nach einem Infektionsrisiko bedeutet also nicht zwangsläufig, dass man nicht mit HIV infiziert ist. Es zeigt nur, dass noch keine Antigene oder Antikörper im Blut nachweisbar sind.

Nachweisen kann man eine HIV-Infektion oft schon früher.

Trotzdem ist eine möglichst frühe Diagnose sehr wichtig, denn bei einem frühen Behandlungsstart hat auch ein HIV-positiver Patient die Chance auf ein langes und gesundes Leben. Zusätzlich kann der Betroffene Vorkehrungen treffen, das Virus nicht an andere Menschen weiterzugeben.

Wo kann man sich auf HIV testen lassen?

In Deutschland werden HIV-Tests in Gesundheitsämtern und Arztpraxen, zum Teil auch in Einrichtungen der Aidshilfen oder Einrichtungen für homosexuelle Männer angeboten. Gesundheitsämter bieten den Test oft kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr an – und immer anonym. Das Ergebnis dauert einige Tage. Lässt man sich in einer Arztpraxis testen, wird das Ergebnis normalerweise in die Krankenakte eingetragen.

Wo man sich testen lassen kann, erfahren Sie unter der Telefonnummer 0180 33 19411. Auch bei der Aidshilfe finden Sie eine bundesweite Liste von HIV-Teststellen ((https://www.aidshilfe.de/adressen)).

Welche Arten von HIV-Tests gibt es?

Es gibt mehrere Arten von Tests, mit denen sich im Blut oder anderen Körperflüssigkeiten nachweisen lässt, ob man mit HIV infiziert ist. Die meisten Tests können das HI-Virus nicht sofort nachweisen, denn es benötigt einige Zeit, bis sich genug Viren in Körper ausgebreitet haben und bis das Immunsystem Antikörper gegen HIV gebildet hat. Deswegen kann es bis zu sechs Monate nach einer HIV-Infektion dauern, bis eine HIV-Infektion nachweisbar ist. Das bedeutet, sie können bei einem frühen Test „HIV-negativ“ sein, obwohl Sie infiziert sind.

Ein positiver Test muss immer durch einen weiteren spezifischen Test bestätigt werden.

Antikörper-Screening-Test

Zu dieser Art von Test – man nennt sie auch Immunoassay oder ELISA-Test – gehören der klassische HIV-Test, wie er in Gesundheitsämtern angeboten wird, und der HIV Schnelltest. Bei diesen Tests sucht man im Blut nach Antikörpern gegen HIV. Antikörper sind Proteine, die das körpereigene Immunsystem in Reaktion auf die Viruspartikel bildet. Sie lassen sich meist nach sechs oder spätestens nach zwölf Wochen nachweisen. Werden dann keine Antikörper im Blut gefunden, ist man sicher „HIV negativ“. Werden jedoch Antikörper gefunden, muss das Ergebnis noch durch einen weiteren spezifischeren Test bestätigt werden. Bei einem Labortest wird das automatisch gemacht.

Antikörper/Antigen-Kombinationstest

Der Antikörper/Antigen-Kombinationstest oder Antigen-Antikörper-Suchtest wird heute flächendeckend als Labortest auf HIV eingesetzt, denn er ist sensitiver und kann das HIV-Virus deutlich früher entdecken als der Antikörper-Screening-Test. Der Test sucht sowohl nach den Antikörpern gegen HIV wie auch nach den Virusbestandteilen (Antigenen) selbst. Bei diesem Test kann man eine Infektion schon 6 Wochen nach einem Risikokontakt sicher nachweisen oder ausschließen.

RNA-Test oder HIV-PCR-Test

Bei diesem Test wird direkt das Erbmaterial des Virus im Blut nachgewiesen. Dabei handelt es sich nicht wie bei allen höheren Organismen um DNA, sondern um ein verwandtes Molekül, die RNA. Der Test kann HIV bereits etwa zehn Tage nach der Infektion nachweisen, er ist allerdings teuer, weswegen er nicht routinemäßig durchgeführt wird.

HIV-Schnelltests

Bei den Schnelltests wird nur nach HIV- Antikörpern, nicht nach Antigenen gesucht. Antikörper lassen sich erst später als Antigene im Blut nachweisen. Die Antikörperbildung kann zudem von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Bei reinen Antikörper-Suchtests bzw. bei allen Schnelltests kann man eine HIV-Infektion erst 12 Wochen nach einem Risikokontakt sicher ausschließen.

Heim-Test für HIV

HIV-Heimtests (auch HIV-Selbsttests genannt) sind Schnelltests auf HIV-Antikörper, mit denen man eine HIV-Infektion selbst zu Hause überprüfen kann. Zu Genauigkeit und Art der Anwendung gilt das unter „Antikörper Screening Tests“ Gesagte. Einer von diesen Tests ist mittlerweile so ausgereift, dass er leicht anwendbar und zuverlässig ist. Der Verkauf von Heimtests ist in Deutschland derzeit jedoch noch nicht erlaubt.

Quelle: https://www.liebesleben.de/fuer-alle/hiv-aids/hiv-test/

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