Es gibt bisher keine Methode, Multiple Sklerose (MS) zu verhindern oder gegen MS vorzubeugen. Zumal es noch unbekannt ist, wie genau Multiple Sklerose (MS) entsteht. Man geht heute davon aus, dass bei der Entstehung der MS auch genetische Faktoren eine Rolle spielen. Das bedeutet, wenn es MS-Patienten in Ihrer näheren Verwandtschaft gibt, könnte auch Ihr eigenes Risiko, an MS zu erkranken, etwas erhöht sein. Die Wissenschaft hat nun einige Faktoren im Verdacht, die MS hervorrufen oder begünstigen könnten. Manche davon sind relativ leicht auszuschalten (wie das Rauchen), manche sind etwas schwieriger zu ändern (wie der eigene Wohnort) und manche sind unvermeidliches Schicksal (wie das eigene Geburtsdatum). Hier finden Sie die Faktoren, die Sie mehr oder weniger leicht beeinflussen können:
- Ernährung
Eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse (reich an Antioxidantien) und reich an Omega-3 und mehrfach ungesättigten Fettsäuren soll laut mehreren Studien das Risiko für eine MS-Erkrankung senken. Einzelne Studien zeigen positive Effekte von anderen Nahrungs- bzw. Genussmitteln. So wurde zum Beispiel in einer Studie vom März 2016 ein hoher Kaffeekonsum mit einem geringeren MS-Risiko in Verbindung gebracht. Allerdings wurde diese Studie an Ratten durchgeführt und die entsprechende Menge auf den Menschen bezogen würde etwa 6-8 Tassen täglich entsprechen. Und eine Studie vom April 2016 zeigte, dass Resveratrol, ein Inhaltsstoff im Rotwein, Entzündungen im Gehirn hemmt und deswegen gegen MS wirken könnte. Lesen Sie mehr zum Thema Ernährung bei MS. - Vitamin D
Unser Körper nimmt Vitamin D entweder über die Nahrung auf, den Großteil aber bildet er selbst bei Sonneneinstrahlung. Es gibt nun einige Hinweise darauf, dass das Risiko für MS steigt, wenn der Körper unter einem Vitamin-D-Mangel leidet. Das trifft zum Beispiel auf Menschen zu, die weit weg vom Äquator leben (in Skandinavien oder Kanada). Außerdem gilt es für Babys, die im Frühjahr geboren wurden, deren Mütter während der Schwangerschaft also wenig Sonne abbekamen. Sie sollten also möglichst auf eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung achten – zum Beispiel durch genügend Sonnenlicht – und gegebenenfalls nach Rücksprache mit Ihrem Arzt zusätzliches Vitamin D aufnehmen. - Übergewicht
Übergewicht – ein Body Mass Index (BMI) von > 25 – steigert signifikant das MS-Risiko. Eine argentinische Studie stellte fest, dass Menschen, die im Alter von 20 Jahren einen BMI von über 30 hatten, im späteren Leben mit einer etwa zweimal so großen Wahrscheinlichkeit MS entwickelten im Vergleich zu Normalgewichtigen. - Rauchen
Rauchen steht nicht nur unter dem Verdacht, den Krankheitsverlauf zu beschleunigen und mit einem erhöhten Grad der Behinderung einherzugehen. Rauchen erhöht auch das Risiko, MS überhaupt zu bekommen. Nach einer norwegischen Studie an mehr als 20.000 Personen ist das Risiko eine MS zu entwickeln fast doppelt so hoch als bei Menschen, die nie geraucht hatten. Nicht zu rauchen, oder wenigstens das Rauchen aufzugeben, ist also eine sehr effektive Methode der Vorbeugung – nicht nur gegen MS.
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