Ernährung bei Multipler Sklerose

Ernährung bei Multipler Sklerose

Leben mit Multipler Sklerose (MS) III

Für Menschen mit Multipler Sklerose (MS) ist es besonders wichtig, auf die Gesundheit und die Bedürfnisse ihres Körpers zu achten. Eine ausgewogene und speziell auf die Krankheit ausgerichtete Ernährung könnte hier sehr nützlich sein. Nun gibt es zwar keine spezielle „Multiple Sklerose Diät“, trotzdem sollte ein Multiple Sklerose Patient seine Ernährung bewusst wählen. Spezialisten empfehlen für MS-Patienten eine ähnliche Diät, die auch gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs empfohlen wird: Wenig gesättigte Fette, reich an Omega-3-Fettsäuren, viel Fisch, wenig Fleisch, viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und viele Ballaststoffe.

Hier finden Sie folgende Tipps zu Ernährung bei MS:

  • Eliminieren Sie möglichst alle Nahrungsmittel- Allergene, auf die Sie ansprechen könnten. Lassen Sie sich testen auf: Milchprodukte, Gluten, Soja, das sind die häufigsten Nahrungsmittelallergene. Essen Sie Nahrungsmittel, die reich an Antioxidantien sind (zum Beispiel rotes Gemüse, Tomaten, Beeren und Früchte).
  • Bevorzugen Sie Öle, die reich sind an Omega-3-Fettsäuren, wie Olivenöl oder Leinöl und vermeiden Sie tierische Fette (außer Fisch).
  • Meiden Sie auch sogenannte trans-Fette, das sind vor allem gehärtete Fette, wie man sie in Margarine und in stark fetthaltigen, industriell verarbeiteten Lebensmitteln findet, wie Pomme frites, Kartoffelchips, Erdnussflips.
  • Fangen Sie nicht an zu rauchen, oder wenn Sie es schon tun, versuchen Sie, damit aufzuhören. Rauchen erhöht nicht nur erwiesenermaßen das Risiko, eine MS zu entwickeln, es verschlimmert auch die Erkrankung, wenn sie ausgebrochen ist.
  • Trinken Sie ausreichend (am besten Leitungs- oder Mineralwasser).

Folgende Nahrungszusatzstoffe (Supplemente) sind bei Multiple Sklerose eventuell hilfreich:

Welche Rolle spielt Vitamin-D bei MS?

Die Rolle von Vitamin D bei der Kalzium-Resorption im Knochen ist bekannt. Neuere Forschungen deuten jedoch darauf hin, dass Vitamin D auch einen wichtigen Part im Immunsystem spielt sowie beim Zellwachstum und bei der Zelldifferenzierung. Es wird auch vermutet das Vitamin-D-Mangel bei der Entstehung der MS beteiligt sein könnte. Auch der Schweregrad der Multiplen Sklerose könnte mit einem Vitamin-D-Mangel im Zusammenhang stehen. Vitamin D könnte auch den positiven Effekt von beta-Interferon verstärken. Es gibt also einige Hinweise auf eine Schutzwirkung des Vitamin D bei MS. Eine Überdosierung von Vitamin D (mehr als 40.000 IE pro Tag über einen Monat) kann allerdings zu einem Hyperkalzämie-Syndrom mit Übelkeit, Erbrechen, Mattigkeit und Kopfschmerzen führen. Ärzte empfehlen bei einem Vitamin-D-Mangel eine zusätzliche Gabe von 1000 IE pro Tag (25 µg). Wenn Sie Verdacht auf einen Vitamin D Mangel haben, können Sie den Vitamin-D-Spiegel von Ihrem Hausarzt messen lassen. Vitamin-D-Mangel kann zum Beispiel vorliegen, wenn Sie längere Zeit nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, wenn Osteoporose, Lebererkrankungen oder Diabetes vorliegen oder wenn Sie über einen längeren Zeitraum Cortison eingenommen haben.
Sollte der Arzt feststellen, dass Sie zu wenig Vitamin D im Blut haben, kann er Ihnen in begründeten Fällen Vitamin D verordnen.

Welche Rolle spielt Biotin (Vitamin H) bei MS?

2015 wurden die vorläufigen Ergebnisse einer Studie an Patienten mit (primärer und sekundärer) progressiver MS veröffentlicht. Bei ihnen wurde die klinische Wirksamkeit und Sicherheit von hohen Dosen von Biotin (100-300 mg/Tag über 2-36 Monate) untersucht. Die vorläufigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass die mit Biotin behandelten MS-Patienten eine deutlichere Besserung ihrer Symptome zeigten im Vergleich zu denen, die kein Biotin bekamen. Nebenwirkungen wurden nicht festgestellt. Die Forscher schließen daraus, dass hohe Dosen von Biotin einen Einfluss auf die Schwere und den Krankheitsverlauf bei progredienter MS haben könnten. Da die Ergebnisse jedoch vorläufig sind, möchten die Forscher noch keine Empfehlung zur Selbstbehandlung mit dem Nahrungsergänzungsmittel Biotin abgeben.

Die verwendeten Dosen entsprechen dem bis zu 10.000-fachen der täglich empfohlenen Einnahmemenge. In dieser hohen Dosierung ist Biotin nicht mehr als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen, sondern als Medikament, das nur ein Arzt verschreiben kann.

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