Rheuma und Sport

Rheuma und Sport

Ein regelmäßiges Trainingsprogramm bewegt die Gelenke, sodass diese weniger versteifen und Schmerzen verursachen, es baut Muskulatur auf und fördert die Ausdauer. Durch die sportliche Aktivität kann häufig auch die ständige Müdigkeit vertrieben und Schlafstörungen können seltener werden. Wichtig ist, dass Sie zusammen mit ihrem Arzt überlegen, welche Sportart für Sie und Ihre Erkrankung angemessen ist. Bestimmte Sportarten sind für Menschen mit Rheuma besser geeignet als andere.

Haben Sie sich entschlossen, Sport zu treiben, empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

1. Besprechen Sie vor Beginn Ihrer sportlichen Aktivität Ihre Ziele mit Ihrem Arzt

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin kann Sie beraten, ob Ihr Vorhaben in Anbetracht Ihrer Erkrankung realistisch und sinnvoll ist und er kann Ihnen Hinweise geben, was zu beachten ist.

2. Konsultieren Sie einen Physiotherapeuten

Ihre Ärzte können Ihnen auch empfehlen, mit einem Physiotherapeuten zu arbeiten. Dieser kann Ihr Fitnessniveau beurteilen und ein sicheres und langsam steigendes Trainingsprogramm für Sie entwickeln. Ein Physiotherapeut erklärt Ihnen auch, wie Sie vor, während und nach dem Sport Kräftigungs- und Dehnübungen einbauen können.

3. Wählen Sie Ihren Sport mit Bedacht

Bei bereits bestehenden Gelenkschäden sind nicht alle Sportarten angebracht: Marathon laufen, Tennis spielen, Volleyball, Basketball oder Fußball sind zum Beispiel nicht die beste Wahl für Menschen mit rheumatoider Arthritis. Der Knorpel wird bei solchen Sportarten zu sehr belastet, was die Erkrankung weiter verschlimmern kann. Bei bereits bestehenden Gelenkschäden ist es wichtig, eine Sportart zu wählen, die die Gelenke möglichst schont. Hier ist besonders entspanntes Radfahren zu empfehlen. Sportarten, die vermehrt zu Stürzen führen können, wie Eislaufen oder Skaten, werden nicht empfohlen.

Bei den meisten rheumatischen Erkrankungen empfehlenswert sind:

  • Krafttraining
  • Konditionstraining
  • Leichtes Aerobic und Wassergymnastik
  • Tai Chi Yoga und Pilates

Wir empfehlen Ihnen zur Kräftigung Ihrer Muskeln Übungen mit leichten Gewichten zum Beispiel zur Stärkung von Beinen, Armen und Rücken. Bei einem Training zur Kräftigung von Herz und Lunge, eignet sich Wandern auch kürzeren und einfachen Strecken, Walking, Radfahren, Schwimmen und evtl. Tanzen. Es bietet sich moderates Konditionstraining an, das nicht darauf abzielt, die Herzfrequenz zu sehr zu erhöhen. Diese Übungen bestehen aus langsamen, kontinuierlichen Bewegungen zur Verbesserung von Beweglichkeit und Koordination sowie zur Entspannung. Hören Sie auf Ihren Körper und legen Sie eine Pause ein, um ihn nicht zu überfordern.

Bei der Auswahl des richtigen Sports sind natürlich Ihre persönlichen Vorlieben wichtig, denn das Training muss regelmäßig stattfinden, um effektiv zu sein. Es ist viel einfacher, Sport regelmäßig in den Alltag zu integrieren, wenn er Ihnen Spaß macht und Sie sich gut dabei fühlen. Treten Sie in eine Sportgruppe oder einen Verein ein, wenn es Ihnen schwerfällt, allein zu Hause zu trainieren. Ihr Arzt oder Physiotherapeut kann Ihnen helfen, ein Trainingsprogramm für daheim zu entwickeln.

4. Wählen Sie die richtige Ausrüstung

Kaufen Sie zum Beispiel Ihre Schuhe in einem Fachgeschäft, damit Ihnen unterstützende Schuhe oder auch spezielle unterstützende Einlagen angepasst werden können. Fragen Sie auch Ihren Arzt oder Physiotherapeuten nach für Sie geeigneten Hilfsmitteln zur Stützung Ihrer Gelenke.

5. Beginnen Sie langsam

Versuchen Sie nicht zu viel, zu früh. Für manche Patienten reicht es am Anfang schon, zum Briefkasten zu gehen. Die Herausforderung besteht darin, Ihre Kraft, Beweglichkeit und Fitness wieder auf ein belastbares Niveau zu bringen, damit es Ihnen Spaß macht immer mehr Sport zu treiben. Wenn Sie zum Beispiel einem Wanderverein beitreten möchten, sollten Sie zunächst allein testen, welche Strecken Sie bereits ohne größere Anstrengung gehen können.

Gibt es Risiken?

Wichtig ist, dass Sie Ihre Gelenke schonen, wenn Sie eine akute Entzündung haben und danach langsam die Intensität der Übungen erhöhen. Halten Sie hier Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt.

Im Allgemeinen ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass eine moderate körperliche Aktivität die Gelenke bei Menschen im frühen oder langsam fortschreitenden Stadium einer rheumatoiden Arthritis schädigt. Für Menschen mit fortgeschrittenem Verlauf ist es schwierig pauschal zu sagen, welche Art von Sport für sie am besten geeignet wäre. Auf jeden Fall sollten Sie vor Beginn Ihrer sportlichen Aktivitäten diese immer mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen, um auszuschließen, dass diese Ihre Erkrankung negativ beeinflussen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei Ihrem neuen sportlichen Hobby!

zuletzt geändert am 21.07.2022

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