Darmkrebsvorsorge: Früherkennung rettet Leben

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Zusammenfassung
Im Rahmen der Darmkrebsvorsorge werden Untersuchungen durchgeführt, die der Früherkennung von Darmkrebs dienen können. Diese können ab einem bestimmten Alter regelmäßig in Anspruch genommen werden. Die Krankenkassen übernehmen dafür die Kosten.
Was ist Darmkrebsvorsorge?
Wie in anderen Organen auch, können in unserem Darm gutartige und bösartige Tumoren wachsen. Bösartige Tumoren (Krebs) sind potenziell lebensgefährlich. Damit sie möglichst früh erkannt und behandelt werden können, wurde die Darmkrebsvorsorge eingeführt.
Eine regelmäßige Darmkrebsvorsorge senkt das Risiko, schwer an Darmkrebs zu erkranken.
Dazu zählen Vorsorgeuntersuchungen, aber auch Eingriffe, bei denen mögliche Krebsvorstufen (Polypen, Adenome) entfernt werden können. Denn aus diesen gutartigen Wucherungen können bösartige Tumoren entstehen.
Zur Darmkrebsvorsorge gehören:
- Fäkaler okkulter Bluttest (FOBT): Eine Stuhlprobe wird auf Blut untersucht.
- Koloskopie: Endoskopische Untersuchung des Dickdarms (Darmspiegelung).
Wann ist eine Darmkrebsvorsorge sinnvoll?
Grundsätzlich ist die Teilnahme an einer Darmkrebsvorsorge-Untersuchung natürlich freiwillig.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für regelmäßige Untersuchungen bei ansonsten gesunden Personen ab dem 50. Lebensjahr, da das Risiko für eine Darmkrebserkrankung ab diesem Alter statistisch gesehen stark ansteigt. Dann können jährlich ein FOBT sowie alle zehn Jahre eine Koloskopie (bei Frauen ab 55 Jahren) durchgeführt werden.
Zeigen sich in den Untersuchungen Veränderungen wie etwa Polypen, können diese Intervalle verkürzt werden. Außerdem lassen sich bei auftretenden Beschwerden immer Untersuchungen vornehmen, die zur Abklärung erforderlich sind – auch, wenn die letzte Untersuchung noch nicht zehn Jahre her ist.
Haben Menschen Verwandte mit Darmkrebs oder sind von einer entzündlichen Darmerkrankung betroffen, steigert dies ihr Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Daher werden diese Personen schon früher in die Darmkrebsvorsorge einbezogen bzw. häufiger untersucht. So kann bei Veränderungen rasch reagiert werden.
Gut zu wissen:
Bösartige Tumoren des Enddarms (kolorektale Karzinome) entstehen zumeist aus zuvor gutartigen Tumoren in der Darmschleimhaut (Adenome). Diese sind als hervorstehende Polypen in der Darmspiegelung sichtbar. Durch Veränderungen im Erbgut der Tumorzellen kann aus einem gutartigen Tumor bösartiger Krebs werden. Daher ist es wichtig, die Polypen rechtzeitig zu entfernen.
Wie wird die Darmkrebsvorsorge durchgeführt?
Fäkaler okkulter Bluttest:
Kleine Mengen Blut werden regelmäßig mit dem Stuhl ausgeschieden. Darmpolypen oder bösartige Tumoren (Karzinome) bluten allerdings häufiger und steigern damit die Menge von Blut im Stuhl. Allerdings ist dies nicht immer mit bloßem Auge zu erkennen. Mit dem FOBT kann dieses Blut gefunden werden und als Hinweis auf eine mögliche Veränderung im Darm dienen. Dafür wird lediglich eine Stuhlprobe benötigt.
Ist der FOBT positiv, sollte eine Darmspiegelung durchgeführt werden, um mögliche Ursachen abzuklären.
Koloskopie (Darmspiegelung):
Bei der Koloskopie wird der Dickdarm mithilfe eines Endoskops untersucht. Ein Endoskop ist ein flexibler Gummischlauch mit verschiedenen Aufsätzen. Dazu zählen eine Kamera und eine Lichtquelle sowie mögliche Werkzeuge wie zum Beispiel eine kleine Fasszange. Das Endoskop wird über den Anus eingeführt und vorsichtig vorgeschoben. Die Darmschleimhaut wird begutachtet und möglicherweise vorhandene Polypen entfernt.
Der Eingriff kann im wachen Zustand erfolgen. Es wird aber meist ein medikamentöser Dämmerschlaf angeboten, da die Untersuchung von vielen Menschen als unangenehm empfunden wird oder sie Angst davor haben. Eine Koloskopie wird in aller Regel ambulant durchgeführt.
Ist es nicht möglich, den gesamten Dickdarm zu untersuchen, können eine Untersuchung mit Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) zusätzlich sinnvoll sein. Dies ist etwa der Fall, wenn im Darm Verwachsungen vorliegen oder größere Wucherungen den Weg für das Endoskop versperren.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Koloskopie ist ein vollständig entleerter Darm. Daher erhält die zu behandelnde Person am Tag zuvor ein Präparat, das zu einer Entleerung des Darms führt. Etwa 2-3 Stunden vor Eingriff darf nicht gegessen werden.
Welche Risiken bestehen bei der Darmkrebsvorsorge?
Die Koloskopie ist ein Routineeingriff, der von Arztpraxen oder Krankenhäusern regelmäßig durchgeführt und sehr gut beherrscht wird. Entsprechend sind die Risiken bei dieser Untersuchung gering. Trotzdem besteht die Möglichkeit, dass der Darm durch das Endoskop verletzt wird. Auch der Dämmerschlaf birgt gewisse, wenn auch geringe Risiken.
Die Risiken einer Darmkrebsvorsorge werden im Aufklärungsgespräch detailliert besprochen.
Was ist bei der Darmkrebsvorsorge zu beachten?
Wenn bei der routinemäßigen Darmkrebsvorsorge bösartige Tumoren gefunden werden, ist dies meist erst einmal sehr belastend. Betroffene Personen erhalten neben der Betreuung durch das medizinische Fachpersonal dann auch Unterstützung bei etwa Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen.
Veröffentlicht am: 14.11.2025
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Quellen
[1] Pschyrembel online. Darmkrebs. https://www.pschyrembel.de/Darmkrebs/K0BFU/doc/
[2]. AWMF Leitlinie. Kolorektales Karzinom. https://register.awmf.org/assets/guidelines/021-007OLk_S3_Kolorektales-Karzinom-KRK_2019-01-abgelaufen.pdf
[3] Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Darmkrebs. https://www.gesundheitsinformation.de/darmkrebs.html
[4] Gesundheitsinformation.de Darmkrebs Die große Darmspiegelung: Informationen für Frauen https://www.gesundheitsinformation.de/die-grosse-darmspiegelung-informationen-fuer-frauen.html
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