Was ist SALBUTAMOL AL und wofür wird es angewendet?
SALBUTAMOL AL ist ein Arzneimittel zur Erweiterung der Bronchien.
SALBUTAMOL AL wird angewendet:
- zur symptomatischen Behandlung von Erkrankungen mit rückbildungsfähiger (reversibler) Verengung (Obstruktion) der Atemwege wie z. B. Asthma bronchiale oder chronisch obstruktive bronchiale Erkrankung (COPD) mit reversibler Komponente.
- zur Verhütung von durch Anstrengung oder Allergenkontakt verursachten Asthmaanfällen.
HINWEISE:
Eine längerfristige Behandlung soll symptomorientiert und nur in Verbindung mit einer entzündungshemmenden Dauerbehandlung
erfolgen.
SALBUTAMOL AL ist nur angezeigt, wenn sich niedriger dosierte Beta2-Sympathomimetika-haltige Arzneimittel zur Inhalation bei
der Behandlung der Atemnot als nicht ausreichend erwiesen haben.
Wie ist SALBUTAMOL AL anzuwenden?
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt
oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt SALBUTAMOL AL nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie
sich an die Anwendungsvorschriften, da SALBUTAMOL AL sonst nicht richtig wirken kann!
Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.
ERWACHSENE
1 Einzeldosis = 5 – 10 Tropfen
(entspr. 1,25 – 2,5 mg Salbutamol).
KINDER
1 Einzeldosis = 1 – 2 Tropfen pro Lebensjahr (entspr. 0,25 – 0,5 mg Salbutamol pro Lebensjahr).
Höchstdosis: 8 Tropfen (entspr. 2 mg Salbutamol).
Zubereitung der gebrauchsfertigen Lösung: siehe Abschnitt 3. „Art der Anwendung“.
Zur Akutbehandlung plötzlich auftretender Bronchialkrämpfe und anfallsweise auftretender Atemnot wird 1 Einzeldosis inhaliert.
Sollte sich die Atemnot 4 Minuten nach Inhalation der ersten Einzeldosis nicht spürbar gebessert haben, kann eine weitere
Einzeldosis angewendet werden. Kann ein schwerer Anfall von Luftnot auch durch eine zweite Einzeldosis nicht behoben
werden, können weitere Einzeldosen erforderlich werden. In diesen Fällen muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch
genommen werden.
Zur gezielten Vorbeugung bei Anstrengungsasthma oder vorhersehbarem Allergenkontakt wird 1 Einzeldosis, wenn
möglich etwa 10 – 15 Minuten vorher, inhaliert. Die Tagesgesamtdosis soll 50 Tropfen (entspr. 12,5 mg Salbutamol) bei Erwachsenen bzw. 30 Tropfen (entspr. 7,5 mg Salbutamol) bei Kindern nicht überschreiten. Eine höhere Dosierung lässt im Allgemeinen keinen zusätzlichen therapeutischen Nutzen erwarten, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens auch schwerwiegender Nebenwirkungen kann aber erhöht werden.
WARNHINWEISE:
Kommt es trotz der verordneten Behandlung zu keiner befriedigenden Besserung oder gar zu einer Verschlechterung Ihres Leidens, ist ärztliche Beratung erforderlich, um die Therapie gegebenenfalls durch eine Kombination mit anderen Arzneimitteln (entzündungshemmende Arzneimittel wie Kortikoide oder die Bronchien erweiternde Arzneimittel wie Theophyllin) oder eine Änderung der Dosierung neu festzulegen.
Bei akuter oder sich rasch verschlimmernder Atemnot muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Eine
erhebliche Überschreitung, insbesondere der vorgegebenen Einzeldosen beim akuten Anfall, aber auch der Tagesdosis kann
gefährlich sein wegen der Wirkungen auf das Herz (Herzrhythmusstörungen, Blutdruckanstieg) in Verbindung mit Veränderungen der Salzkonzentrationen in Körperflüssigkeiten (Elektrolytverschiebungen) und muss deshalb vermieden werden.
ANWENDUNG VON SALBUTAMOL AL IN VERBINDUNG MIT KÜNSTLICHER BEATMUNG
SALBUTAMOL AL Inhalat kann auch im Verhältnis 1:50 oder 1:100 mit steriler physiologischer Kochsalzlösung verdünnt
werden (0,1 mg oder 0,05 mg Salbutamol/ml).
Die verdünnte Lösung kann mit einem elektrischen Aerosolgerät in Verbindung mit einem Überdruckbeatmungsgerät oder einer
geeigneten Inhalationsmaske verabreicht werden. Bei Patienten mit schwerem Bronchialkrampf empfiehlt sich die
Verabreichung von 1 – 2 mg Salbutamol pro Stunde durch künstliche Überdruckbeatmung mit Unterbrechungen
(intermittierende Überdruckbeatmung) und mit sauerstoffangereicherter Luft. Die Luftmenge je Atemzug (Atemzugvolumen) sollte mindestens 300 – 400 ml betragen.
Hierzu kann eine Erhöhung des Einatmungsdruckes bis zu 40 cm Wassersäule erforderlich sein. Wenn der Bronchialkrampf
nachlässt – im Allgemeinen nach etwa 15 Minuten – und das Befinden des Patienten sich bessert, sollte der Einatmungsdruck
auf 15 – 20 cm Wassersäule herabgesetzt werden.
Art der Anwendung
Dieses Arzneimittel ist ausschließlich zum Inhalieren mit einem elektrischen Verneblergerät bestimmt.
Die Lösung darf nicht zur Injektion oder Einnahme verwendet werden.
Um eine falsche Anwendung zu vermeiden, sollte der Patient gründlich in den korrekten Gebrauch eingewiesen werden.
Kinder sollten dieses Arzneimittel nur unter Aufsicht eines Erwachsenen und nach Vorschrift des Arztes anwenden.
GEMÄSS BEDIENUNGSANLEITUNG INHALIEREN:
Patienten, die zu Hause mit einem elektrischen Verneblergerät inhalieren, verdünnen die verordnete Tropfenzahl mit 3 ml steriler
physiologischer Kochsalzlösung (Entnahme der physiologischen Kochsalzlösung aus einem sterilen Vorratsbehältnis mit Hilfe
einer sterilen, graduierten 5 ml Einmalspritze mit Kanüle).
Die Inhalation erfolgt über einen Zeitraum von etwa 15 Minuten. Nicht aufgebrauchte Reste der Inhalationslösung im Inhaliergerät
sollen vernichtet werden. Aufgrund der Konstruktionsart vieler Aerosolgeräte ist es möglich, dass vernebelte Inhalationslösung in die nähere Umgebung des Gerätes gelangt. Die Inhalation von SALBUTAMOL AL Inhalat sollte deshalb in gut belüfteten Räumen
erfolgen. Dies gilt insbesondere für Krankenzimmer, in denen mehrere Patienten gleichzeitig Aerosolgeräte benutzen.
Die Wirkung bei Säuglingen und Kleinkindern unter 18 Monaten ist nicht immer gewährleistet.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und ist vom Arzt individuell zu entscheiden.
Wenn Sie eine größere Menge von SALBUTAMOL AL angewendet haben, als Sie sollten
Die Symptome bzw. Anzeichen einer Überdosierung entsprechen den Nebenwirkungen. Diese treten dann sehr schnell und
gegebenenfalls in verstärktem Umfang in Erscheinung. Symptome bzw. Anzeichen einer Überdosierung sind: Herzrasen,
Herzklopfen, unregelmäßiger und/oder beschleunigter Herzschlag, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Brustschmerzen
und heftiges Zittern, insbesondere an den Händen, aber auch am ganzen Körper. Gelegentlich ist nach exzessiven Salbutamol-
Dosen von psychotischen Reaktionen berichtet worden.
Magen-Darm-Beschwerden, einschließlich Übelkeit, sind ebenfalls beobachtet worden.
Es kann zu Verschiebungen des Kaliumspiegels im Sinne einer Hypokaliämie sowie zur Hyperglykämie (erhöhtem
Blutzuckerspiegel), Hyperlipidämie (erhöhten Blutfettwerten) und Hyperketonämie (erhöhten Ketonwerten im Blut) kommen.
Entsprechende Blutkontrollen sollten gegebenenfalls erfolgen. Treten diese Beschwerden auf, soll unverzüglich ärztliche Hilfe in
Anspruch genommen werden.
Wenn Sie die Anwendung von SALBUTAMOL AL vergessen haben
Wenn Sie zu wenig SALBUTAMOL AL angewendet haben, sollten Sie in keinem Fall die Dosis beim nächsten Mal erhöhen!
Eine nachträgliche Anwendung ist nicht erforderlich. SALBUTAMOL AL Fertiginhalat sollte möglichst nur bei Bedarf angewendet werden.
Wenn Sie die Anwendung von SALBUTAMOL AL abbrechen
Bitte brechen Sie die Behandlung mit SALBUTAMOL AL Fertiginhalat nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab. Ihre
Krankheit könnte sich hierdurch verschlechtern. Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was SALBUTAMOL AL enthält
Der Wirkstoff ist Salbutamolsulfat.
1 ml Lösung für einen Vernebler (entspr. 20 Tropfen) enthält
6,0 mg Salbutamolsulfat, entspr. 5,0 mg Salbutamol.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Benzalkoniumchlorid, Schwefelsäure (1 M) zur pH-Wert-Einstellung, Gereinigtes Wasser.