Pravastatin, der Wirkstoff, gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Statine genannt werden und hohe Cholesterinwerte im Blut senken. Cholesterin gehört zu den Fetten (Lipiden) und kann eine Verengung der Gefäße im Herzmuskel verursachen (koronare Herzkrankheit).
Das Arzneimittel wird angewendet
zur Senkung hoher Cholesterinwerte im Blut, wenn Diät, körperliche Bewegung, Gewichtsreduktion usw. nicht ausreichend wirksam sind
als Ergänzung zu einer Diät, wenn Sie ein erhöhtes Risiko für eine durch hohe Cholesterinwerte bedingte Verengung der Blutgefäße im Herzen haben
um das Risiko für einen weiteren Herzinfarkt zu verringern, wenn Sie bereits einen Herzinfarkt hatten oder wenn Sie anfallsartige Brustschmerzen haben (instabile Angina pectoris)
zur Verringerung von Fetten (Lipiden) im Blut nach einer Organtransplantation.
Dosierung:
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Ihr Arzt wird Ihnen erklärt haben, warum es wichtig ist, dass Sie sich fettarm ernähren und das Präparat einnehmen.
Erwachsene (einschließlich ältere Patienten)
Bei hohen Cholesterinwerten
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis einmal täglich 10 - 40 mg, bevorzugt abends.
Zur Vorbeugung einer Verengung der Blutgefäße des Herzens oder eines Herzinfarkts
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis 40 mg.
Nach einer Organtransplantation
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis 20 mg.
Wenn Sie gleichzeitig einen Gallensäurebinder wie Colestyramin oder Colestipol einnehmen, sollten Sie das Arzneimittel mindestens eine Stunde vor oder vier Stunden nach dem Gallensäurebinder einnehmen. Wenn Sie die beiden Arzneimittel in einem zu geringen zeitlichen Abstand einnehmen, können die Gallensäurebinder die Aufnahme in Ihren Körper beeinträchtigen.
Leber- oder Nierenprobleme
Wenn Sie Leber- oder Nierenprobleme haben, wird Ihr Arzt Ihnen möglicherweiseeine niedrigere Dosis verordnen.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren mit leichter erblicher Erhöhung der Cholesterinwerte (heterozygote familiäre Hypercholesterinämie)
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis bei Kindern im Alter von 8 - 13 Jahren 10 - 20 mg pro Tag und bei Jugendlichen im Alter von 14 - 18 Jahren 10 - 40 mg pro Tag.
Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie (oder irgendjemand anderes) eine große Menge der Tabletten auf einmal eingenommen haben/hat oder wenn Sie glauben, dass ein Kind eine der Tabletten eingenommen hat, müssen Sie sich sofort mit der Notfallambulanz des nächstgelegenen Krankenhauses oder Ihrem Arzt in Verbindung setzen. Bitte nehmen Sie die Gebrauchsinformation oder diese Anweisung, verbleibende Tabletten und das Behältnis mit ins Krankenhaus oder zu Ihrem Arzt, damit der behandelnde Arzt weiß, welche Tabletten eingenommen wurden.
Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels vergessen haben, nehmen Sie es ein, sobald Sie daran denken, es sei denn, es ist fast Zeit für die nächste Dosis.
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Art und Weise:
Die Tabletten sollten vorzugsweise mit einem Glas Wasser eingenommen werden. das Arzneimittel kann zu den Mahlzeiten oder unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Nebenwirkungen:
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Nehmen Sie die Tabletten nicht weiter ein und informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder suchen Sie die Notfallambulanz des nächstgelegenen Krankenhauses auf, wenn bei Ihnen die folgenden Beschwerden auftreten:
eine allergische Reaktion (Anschwellen von Gesicht oder Hals, Muskel- und Gelenkschmerzen, Quaddeln, Fieber, plötzliche Gesichtsrötung, Kurzatmigkeit).
Dabei handelt es sich um eine sehr schwerwiegende, wenn auch seltene Nebenwirkung. Möglicherweise benötigen Sie dringende ärztliche Hilfe oder müssen im Krankenhaus behandelt werden.
Nehmen Sie das Arzneimittel nicht weiter ein und setzen Sie sich so bald wie möglich mit Ihrem Arzt in Verbindung, wenn bei Ihnen die folgenden Beschwerden auftreten:
unerklärliche oder anhaltende Muskelschmerzen, Berührungsempfindlichkeit, Schwäche oder Krämpfe. Dies gilt insbesondere, wenn Sie sich gleichzeitig unwohl fühlen oder eine erhöhte Körpertemperatur haben.
Dieser Zustand kann in sehr seltenen Fällen zu einer schwerwiegenden und möglicherweise lebensbedrohlichen Erkrankung fortschreiten, die Rhabdomyolyse genannt wird.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden in etwa in der angegebenen Häufigkeit beobachtet:
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Hautreaktionen wie Juckreiz und Hautausschlag oder Probleme im Bereich von Kopfhaut und Haaren wie z. B. Haarausfall
Muskel- und Gelenkschmerzen
Benommenheit/Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und Alpträume)
Sehstörungen wie z. B. verschwommenes Sehen oder Doppeltsehen
Blasenprobleme (schmerzhaftes oder häufiges Wasserlassen, nächtlicher Harndrang) und sexuelle Probleme
Magen- und Darmprobleme wie Verdauungsstörungen, Schmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung und Blähungen.
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
schwerer blasenbildender Hautausschlag in Verbindung mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl
Leberprobleme wie eine Hepatitis (Entzündung der Leber)
Gelbfärbung der Haut und der weißen Augenabschnitte
Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse)
Probleme mit dem Berührungsempfinden wie z. B. Brennen/Kribbeln oder Taubheitsgefühl, was auf eine Schädigung der Nervenendigungen hinweisen kann
in Einzelfällen Sehnenerkrankung oder Sehnenriss
Anstieg bestimmter Enzymkonzentrationen im Körper.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Anhaltende Muskelschwäche
Bei einigen Statinen wurden die folgenden Nebenwirkungen beschrieben:
Gedächtnisverlust
Depression
In Ausnahmefällen Atemprobleme einschließlich hartnäckigem Husten und/oder Atemnot oder Fieber.
Blutzuckererkrankung (Diabetes): Das Risiko für die Entwicklung einer Blutzuckererkrankung wird größer, wenn Sie erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte haben, übergewichtig sind und einen hohen Blutdruck haben. Ihr Arzt wird Sie während der Behandlung überwachen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.
Wechselwirkungen:
Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker insbesondere, wenn Sie folgendes einnehmen:
eine Gruppe von Cholesterin-senkenden Arzneimitteln, die Fibrate genannt werden wie z. B. Fenofibrat oder Gemfibrozil
Ciclosporin (ein Immunsuppressivum, das nach Organtransplantationen verabreicht wird)
Arzneimittel, die als Gallensäurebinder bezeichnet werden (eine Klasse von Arzneimitteln, die verhindern, dass Gallensäuren aus dem Verdauungstrakt wieder in den Körper aufgenommen werden und die dadurch die Umwandlung von Cholesterin in Gallensäuren begünstigen) wie z. B. Colestyramin, Colestipol
die Antibiotika Erythromycin oder Clarithromycin.
Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Beschränken Sie Ihren Alkoholkonsum auf ein Minimum.
Gegenanzeigen:
Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
wenn Sie allergisch gegen Pravastatin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
wenn Sie zurzeit Probleme mit der Leber haben wie z. B. eine nicht erklärliche Veränderung bei der Blutuntersuchung auf „Transaminasen"
wenn Sie schwanger sind, wenn die Möglichkeit besteht, dass Sie schwanger werden könnten oder wenn Sie stillen.
Schwangerschaft und Stillzeit:
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden:
wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie eine Schwangerschaft planen
von Frauen, die schwanger werden können (es sei denn, sie wenden eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung an). Wenn Sie während der Behandlung schwanger werden, müssen Sie die Einnahme der Tabletten beenden, sobald Sie von der Schwangerschaft wissen und Ihren Arzt umgehend informieren
Patientenhinweise:
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen
wenn Sie Nierenprobleme haben
wenn Sie älter als 70 Jahre sind
wenn Sie in der Vergangenheit Leberprobleme hatten
wenn Sie eine Schilddrüsenunterfunktion haben
wenn Sie eine erbliche Muskelerkrankung haben oder derartige Probleme in Ihrer Familie aufgetreten sind
wenn Sie in der Vergangenheit während der Einnahme eines anderen Cholesterin senkenden Arzneimittels wie Nikotinsäure (Niacin), einem Statin oder einem Fibrat wie z. B. Gemfibrozil Nebenwirkungen im Bereich der Muskeln hatten
wenn Sie Probleme im Zusammenhang mit einem Alkoholmissbrauch haben (regelmäßiger Konsum großer Mengen Alkohol)
wenn Sie an schwerwiegenden Atemproblemen leiden.
Wenn Sie eines dieser Probleme hatten, muss Ihr Arzt vor und möglicherweise während Ihrer Behandlung Blutuntersuchungen vornehmen, um Ihr Risiko für Nebenwirkungen im Bereich der Muskeln beurteilen zu können.
Während der Behandlung wird Ihr Arzt Sie engmaschig überwachen, wenn Sie eine Blutzuckererkrankung (Diabetes) haben oder das Risiko besteht, dass Sie eine Blutzuckererkrankung entwickeln. Das Risiko, eine Blutzuckererkrankung zu entwickeln besteht, wenn Sie erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte haben, übergewichtig sind und einen hohen Blutdruck haben.
Informieren Sie ebenfalls Ihren Arzt oder Apotheker, wenn bei Ihnen anhaltende Muskelschwäche auftritt. Zur Diagnose und Behandlung dieses Zustands sind möglicherweise weitere Untersuchungen und Arzneimittel notwendig.
Die Anwendung bei Kindern vor der Pubertät wird im Allgemeinen nicht empfohlen. Das Arzneimittel wurde außerdem nicht bei Patienten mit einer häufig schwerwiegenderen Form erblicher hoher Cholesterinwerte, der so genannten homozygoten familiären Hypercholesterinämie, untersucht.
Statine wie dieses können manchmal eine Lungenerkrankung verursachen, insbesondere, wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Wenn es bei Ihnen zu Kurzatmigkeit, einem trockenen Husten ohne Sekretbildung und einer Verschlechterung Ihres Allgemeinzustands mit Müdigkeit, Gewichtsabnahme und Fieber kommt, dürfen Sie das Arzneimittel nicht mehr einnehmen und müssen Ihren Arzt informieren.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Das Arzneimittel kann Benommenheit/Schwindel hervorrufen. Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Maschinen bedienen, wenn Sie hiervon betroffen sind.
Rezeptpflichtige Medikamente dürfen nur gegen Vorlage eines Originalrezepts abgegeben werden. Scannen Sie dafür einfach Ihr E-Rezept oder schicken Sie uns Ihr herkömmliches Rezept per Post zu.
Was passiert eigentlich mit meinem Rezept?
Damit Sie einen Einblick in unsere tägliche Arbeit bekommen und sehen können, was alles mit Ihrem Original-Rezept geschieht, haben wir ein Video mit allen relevanten Informationen produziert.