Das Arzneimittel wird angewendet zur Vorbeugung und Behandlung von
Übelkeit und
Erbrechen
hervorgerufen durch eine Chemotherapie bzw. Strahlentherapie oder nach einer Operation.
Es gehört zur Arzneimittelgruppe der Antiemetika.
Dosierung:
Der Arzt legt die Dosis auf Grundlage Ihrer Therapie fest. Die empfohlenen Dosen von Ondansetron sind nachstehend aufgeführt.
Die Höchstdosis liegt bei 32 mg täglich (entsprechend 16 ml Ondansetron).
Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie oder Strahlentherapie
Erwachsene
Empfohlene Anfangsdosis: 8 mg Ondansetron (entsprechend 4 ml Ondansetron) als Injektion oder Tropfinfusion, kurz vor der Behandlung.
Danach (12 Stunden später) 8 mg Ondansetron in Tablettenform alle 12 Stunden. Die Anwendung kann nach Ihrer Therapie über einen Zeitraum von bis zu 5 Tagen fortgeführt werden.
Falls die Chemotherapie mit einem hohen Risiko von Übelkeit und Erbrechen verbunden ist, können nach der Anfangsdosis
2 weitere Injektionen von 8 mg im Abstand von je 4 Stunden oder
1 Dauerinfusion von 1 mg pro Stunde über bis zu 24 Stunden gegeben werden.
Alternativ können Sie eine intravenöse Einzeldosis von 16 mg als Tropfinfusion erhalten. Diese wird unmittelbar vor der Chemotherapie über mindestens 15 Minuten verabreicht.
Um verzögerter oder verlängerter Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen, können Sie nach Ihrer Therapie über einen Zeitraum von bis zu 5 Tagen alle 12 Stunden 8 mg Ondansetron in Form von Tabletten erhalten.
Aufgrund des dosisabhängig steigenden Risikos einer QT-Verlängerung darf eine Einzeldosis 16 mg nicht überschreiten.
Kinder ab 6 Monaten und Jugendliche
Der Arzt wird die Anfangsdosis pro m2 Körperoberfläche oder anhand des Körpergewichts des Kindes berechnen. Diese wird unmittelbar vor der Chemotherapie verabreicht.
Danach (12 Stunden später) 4 mg Ondansetron in Tablettenform. Nach der Therapie können über einen Zeitraum von bis zu 5 Tagen und abhängig von der Körperoberfläche zusätzlich alle 12 Stunden 4 mg oder 8 mg Ondansetron in Tablettenform gegeben werden.
Ältere Patienten
Alle intravenösen Dosen sollten in 50 - 100 ml Kochsalzlösung oder einer anderen kompatiblen Infusionslösung verdünnt und über mindestens 15 Minuten infundiert werden.
Bei Patienten im Alter von 65 - 74 Jahren kann das normale Dosisschema für Erwachsene angewendet werden.
Bei Patienten im Alter von 75 Jahren und älter sollte die initiale intravenöse Dosis 8 mg nicht überschreiten. Nach der initialen Dosis können 2 weitere Dosen von 8 mg, über 15 Minuten infundiert und im Abstand von mindestens 4 Stunden, gegeben werden.
Übelkeit und Erbrechen nach einer Operation
Erwachsene (einschließlich ältere Patienten)
Die empfohlene Dosis ist 4 mg (2 ml Lösung) in Form einer Injektion in eine Vene oder einen Muskel. Diese erfolgt entweder
bei Verabreichung des Anästhetikums oder
nach der Operation, wenn es zu Übelkeit oder Erbrechen kommt.
Kinder ab 1 Monat und Jugendliche
Die Dosis hängt vom Körpergewicht des Kindes ab. Es sollte eine Injektion von bis zu 4 mg (2 ml Lösung) in eine Vene erfolgen. Diese wird unmittelbar vor oder nach der Operation verabreicht.
Patienten mit Leberproblemen
Sie erhalten höchstens 8 mg (4 ml Ondansetron Lösung) pro Tag, je nach Schweregrad Ihrer Leberprobleme.
Wenn Ihnen eine größere Menge verabreicht wurde, als vorgesehen
Ihr Arzt oder Ihre Krankenschwester wird Ihnen oder Ihrem Kind dieses Präparat verabreichen, sodass es unwahrscheinlich ist, dass Sie oder Ihr Kind zu viel erhalten. Wenn Sie glauben, dass Ihnen oder Ihrem Kind zu viel gegeben oder eine Gabe vergessen worden ist, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Krankenschwester.
Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
Wenn Sie glauben, dass Sie eine Dosis Ondansetron versäumt haben, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal.
Wenn Sie die Anwendung abbrechen
Ihr Arzt entscheidet darüber, wann die Behandlung mit Ondansetron beendet werden kann.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Art und Weise:
Die Injektion wird Ihnen üblicherweise von einem Arzt oder medizinischem Fachpersonal verabreicht.
Sie erhalten eine Injektion in eine Vene oder einen Muskel. Das Arzneimittel kann auch als Infusion gegeben werden.
Nebenwirkungen:
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Benachrichtigen Sie unverzüglich Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn es bei Ihnen zu einem der folgenden Symptome einer schweren allergischen Reaktion kommt:
schwerer, juckender Hautausschlag, insbesondere zusammen mit roten Flecken oder Bläschen
Schwellung von Händen, Gesicht, Lippen, Mund oder Hals
Atemprobleme, plötzlich keuchender Atem, Brustschmerzen oder Engegefühl in der Brust
Kreislaufkollaps
Andere Nebenwirkungen schließen ein:
Sehr häufige Nebenwirkungen (können mehr als 1 Behandelten von 10 betreffen)
Kopfschmerzen
Häufige Nebenwirkungen (können bis zu 1 Behandelten von 10 betreffen)
Verstopfung
Gesichtsrötung oder Wärmegefühl
allergische Reaktionen an der Injektionsstelle, wie Ausschlag, Nesselausschlag oder Juckreiz
Gelegentliche Nebenwirkungen (können bis zu 1 Behandelten von 100 betreffen)
Schluckauf
niedriger Blutdruck, was bei Ihnen zu Schwächegefühl oder Benommenheit führen kann
unregelmäßiger Herzschlag
Brustschmerzen
Krampfanfälle
Probleme mit den Augenbewegungen, ungewöhnliche Körperbewegungen oder Zittern, Krämpfe in den Muskeln oder Kopf und Hals
Anstieg der Leberwerte im Blut. Diese Nebenwirkungen traten üblicherweise bei Patienten auf, die eine Krebsbehandlung mit einem Arzneimittel namens Cisplatin erhielten.
Seltene Nebenwirkungen (können bis zu 1 Behandelten von 1.000 betreffen)
Schwindelgefühl oder Benommenheit
Verschwommensehen
langsamer oder unregelmäßiger Herzschlag
Veränderungen im Elektrokardiogramm:
Hierbei handelt es sich um Anomalien, die durch Messung und Aufzeichnung der elektrischen Herzaktivität festgestellt werden. Die Messung erfolgt über Elektroden, die auf der Haut befestigt werden.
Sehr seltene Nebenwirkungen (können weniger als 1 Behandelten von 10.000 betreffen)
schlechtes Sehvermögen oder vorübergehende Blindheit, die gewöhnlich innerhalb von 20 Minuten wieder verschwindet
Ausschlag, gerötete Haut, Blasenbildung an Lippen, Augen oder Mund, Hautablösung, Fieber (toxische Hauteruptionen, einschließlich toxische epidermale Nekrolyse)
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.
Wechselwirkungen:
Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Möglicherweise verändern einige Arzneimittel die Wirkungen bzw. Nebenwirkungen von Ondansetron, oder Ondansetron verändert die Wirkungen bzw. Nebenwirkungen einiger Arzneimittel.
Dazu gehören:
Apomorphin (Arzneistoff zur Behandlung der Parkinsonkrankheit), da über starken Blutdruckabfall und Bewusstseinsverlust bei gleichzeitiger Anwendung von Ondansetron mit Apomorphin berichtet wurde
Phenytoin, Carbamazepin, zur Behandlung von Epilepsie oder anderen Erkrankungen
Arzneimittel zur Behandlung von Depression oder anderen Gemütserkrankungen (SSRIs, SNRIs)
Rifampicin, zur Behandlung bestimmter Infektionen, wie z. B. Tuberkulose (TB)
Tramadol, ein starkes Schmerzmittel
Antiarrhythmika, Arzneimittel zur Behandlung eines unregelmäßigen Herzschlags
Betablocker, Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Herz- oder Augenprobleme, von Angststörungen oder zur Vorbeugung von Migräne
Arzneimittel, die das Herz beeinflussen (wie z. B. Haloperidol oder Methadon)
Krebsmittel (besonders Anthrazykline und Trastuzumab)
Wenn Sie nicht sicher sind, ob eines davon auf Sie zutrifft, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie Ondansetron erhalten.
Ondansetron sollte nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln in derselben Spritze oder Infusion (Tropf) verabreicht werden.
Gegenanzeigen:
Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
wenn Sie Apomorphin (ein Arzneimittel zur Behandlung der Parkinsonkrankheit) verabreicht bekommen
wenn Sie allergisch gegen Ondansetron oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, bevor Sie das Arzneimittel erhalten.
Schwangerschaft und Stillzeit:
Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Ondansetron nicht anwenden.
Sie dürfen nicht stillen, während Sie dieses Arzneimittel erhalten, da Ondansetron in die Muttermilch übergeht.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Patientenhinweise:
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie dieses Präparat anwenden,
wenn Sie an einer Darmblockade oder schweren Verstopfung leiden
wenn Sie Herzprobleme haben und gleichzeitig Anästhetika anwenden müssen
wenn Sie Herzmittel wie Antiarrhythmika oder Betablocker einnehmen
wenn Sie sich einer Rachenmandeloperation unterziehen müssen
wenn Sie schwanger sind oder stillen
wenn Sie Leberprobleme haben
wenn Sie Probleme mit den Spiegeln von Salzen in Ihrem Blut haben, wie z. B. Kalium, Natrium und Magnesium.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob einer der genannten Zustände auf Sie zutrifft, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel erhalten.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Ondansetron besitzt keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
Rezeptpflichtige Medikamente dürfen nur gegen Vorlage eines Originalrezepts abgegeben werden. Scannen Sie dafür einfach Ihr E-Rezept oder schicken Sie uns Ihr herkömmliches Rezept per Post zu.
Was passiert eigentlich mit meinem Rezept?
Damit Sie einen Einblick in unsere tägliche Arbeit bekommen und sehen können, was alles mit Ihrem Original-Rezept geschieht, haben wir ein Video mit allen relevanten Informationen produziert.