Ängste und Depressionen bei CED – so stärken sie ihre Psyche

Ängste und Depressionen bei CED – so stärken sie ihre Psyche

Eine chronische Erkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa kann sehr belastend für die Psyche sein. Ein Großteil von Menschen mit CED berichtet über Müdigkeit, Angstzustände und Depression.1

Depression und CED

Menschen mit einer chronisch-entzündliche Darmerkrankung werden im Alltag mit vielen Problemen konfrontiert, die sie bewältigen müssen. Dazu gehört nicht nur der Umgang mit der Erkrankung, sondern auch der Krankheitsverlauf selbst. Je nach Schweregrad, Schüben und Schmerzen kann es zu Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung bis hin zu sozialem Rückzug kommen.2

Eine chronische Erkrankung wie die CED kann Menschen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringen. Depressionen sind bei Menschen mit CED dreimal häufiger als in der Allgemeinbevölkerung.2 Anzeichen für eine Depression sind unter anderem:4

  • niedergedrückte Stimmung
  • Freudlosigkeit und verringertes Interesse
  • Antriebslosigkeit, Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Schuldgefühle und Selbstwertprobleme
  • Gedanken an den eigenen Tod bis hin zu Suizidgedanken

Ängste ernst nehmen

CED wirkt sich in vielen Dingen auf die Psyche aus. Die Unsicherheit, wann ein neuer Schub kommt, die Angst vor einer Verschlechterung der Erkrankung, vor Untersuchungen oder einer Operation stellen eine große Belastung dar.3

Doch auch soziale Faktoren spielen eine Rolle bei der Entstehung von Ängsten: Fehlende Toiletten im öffentlichen Raum, Scham, Verlust des Arbeitsplatzes, soziale Isolation – das alles kann Ängste verstärken.3 Für Heranwachsende können zudem mögliche Wachstumsverzögerungen infolge der Erkrankung sehr belastend sein.3

Sorgen und Ängste sind bei einer chronischen Erkrankung normal. Doch wenn sie überhandnehmen, den Alltag einschränken, es zu Panikattacken und Depressionen kommt, dann haben sie nicht nur Auswirkungen auf die Lebensqualität, sondern auch auf die Erkrankung selbst.1,2,3

Wichtig: Stellen Sie vermehrt depressive Symptome bei sich fest oder nehmen Ihre Ängste in Bezug auf die CED überhand, zögern Sie nicht , sich Hilfe zu holen.

Hilfe finden – wieder ins Gleichgewicht kommen

Der erste Schritt, um Hilfe zu finde, ist, über die Ängste und depressiven Symptome zu sprechen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen geeignete Maßnahmen empfehlen, um die Psyche wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu gehören unter anderem:1,2,3

  • Entspannungsverfahren wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung
  • Erlernen von Stressbewältigungstechniken
  • körperliche Aktivität

Sollten Ängste und Depressionen sich nicht bessern, kann eine psychotherapeutische Begleitung sinnvoll sein.1,2,3 Vor allem die kognitive Verhaltenstherapie kann bei Ängsten und Depression aufgrund von  CED unterstützen und somit wieder zu mehr Freude und Lebensqualität beitragen.1

Tipp: Über die MyTherapy-App können Sie Ihre Stimmungslage und andere Symptome erfassen. So erhalten Sie einen Überblick über Ihr seelisches Wohlbefinden. Einfach unter „Therapie“ die „Symptomabfrage“ einrichten.

Wichtig:
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Referenzen:

  1. Aktualisierte S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn“ der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) August 2021 https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2021/08/Leitlinie-LL-MC_25.08.2031_final.pdf Stand: August 2021. Abgerufen: 13.05.2022
  2. CED-Kompass. CED und Psychotherapie. https://ced-kompass.at/dein-leben-mit-ced/ced-und-psychotherapie/ Abgerufen: 13.05.2022
  3. DCCV e.V. Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung. Psyche und CED. Stress, Depression und Angst – Krankheits- oder Schubauslöser oder Krankheitsfolge? https://www.dccv.de/betroffene-angehoerige/leben-mit-einer-ced/psyche/ Stand: 05.03.2020. Abgerufen: 13.05.2022
  4. Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Diagnose der Depression. https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/was-ist-eine-depression/diagnose-der-depression

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