Neuere Untersuchungen legen nahe, dass eine fleischlastige Ernährung die Entstehung von Darmentzündungen wie Colitis ulcerosa begünstigen kann. Bei einer Colitis ulcerosa ist die Schleimhaut des Dickdarms chronisch entzündet. Ernähren sich Betroffene überwiegend von Fleisch, fördert dies den Studien zufolge außerdem Schübe bei Colitis ulcerosa.1
Die Schübe zeichnen sich durch häufige und blutig-schleimige Durchfälle aus, außerdem sind die Entzündungswerte im Blut erhöht. Während der akuten Phase besteht das Risiko einer Mangelernährung, da wichtige Nährstoffe entweder verringert oder gar nicht mehr über die Darmschleimhaut aufgenommen werden können. Eine Mangelernährung wiederum begünstigt Rückfälle.2
Um die Beschwerden zu lindern, müssen die medikamentöse Behandlung und auch die Ernährung angepasst werden. Während der Schübe ist es sinnvoll, auf Fleischkonsum zu verzichten, um die bereits gereizte und verletzte Darmwand zu schonen.1,2
Das sagt die Forschung
Auch wenn Forschende einen Zusammenhang zwischen der fleischlastigen Ernährung und den entzündlichen Schüben sehen, sind noch viele Fragen offen. So ist beispielsweise nicht geklärt, ob alle Fleischsorten, also Geflügel, Rind- oder Schweinefleisch, im gleichen Maße einen Schub provozieren können. Auch bei Fisch ist man sich noch unsicher. Klar scheint jedoch, dass Ballaststoffe und mehrfach ungesättigte Fettsäuren keine Auslöser sind.1
Aufgrund widersprüchlicher Forschungsergebnisse ist auch unklar, inwieweit verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte Schübe verursachen. Während die einen diesen Einfluss verneinen, sprechen andere Forschungsergebnisse den verschiedenen Zusätzen von Fertiggerichten eine schädliche Wirkung auf die Darmzellen oder die im Darm lebenden Mikroorganismen zu.1
Ruhephasen nutzen
Da die Ernährung eine wichtige Rolle spielt, haben Menschen mit Colitis ulcerosa die Möglichkeit, ihre Erkrankung über die Ernährung positiv zu beeinflussen. Allerdings gibt es nicht die eine Diät, die für alle Betroffenen gleich bekömmlich ist. Manches sollte vorsichtig ausprobiert werden. Generell jedoch ist es bei dieser Erkrankung wichtig, auf einen abwechslungs- und nährstoffreichen Speiseplan zu achten. So lässt sich einer Mangelernährung, die wiederum Rückfälle begünstigt, vorbeugen.
Um darüber hinaus unnötige Reizungen zu vermeiden, sollte auf Lebensmittel und Gerichte verzichtet werden, welche die Darmschleimhaut angreifen. Dazu zählen beispielsweise stark frittierte Gerichte mit oder ohne Panade oder geräuchertes und gepökeltes Fleisch. Oftmals gelingt es über die Ernährung auch die beschwerdefreie Zeit zu verlängern.2
Wer gerne Fleisch isst und nicht darauf verzichten mag, sollte vor allem zu fettarmen, hellen Fleisch wie Pute, Huhn oder entsprechendem Aufschnitt greifen.
Bei Fisch sollten Sie Seelachs, Dorsch, Kabeljau, Zander, Forelle, Scholle, Seehecht, Wels oder Lengfisch bevorzugen. Manche Menschen vertragen auch Lachs, Makrele, Thunfisch und Hering.
Weitere Lebensmittel, die den Speiseplan bei Colitis ulcerosa bereichern und die Darmgesundheit nicht negativ beeinflussen, sind:
- Getreideprodukte wie Brot aus hellem Mehl oder ohne Körner (z.B. Toastbrot oder Zwieback), Reis, Nudeln, Grieß, Amarant, Hafer, Hirse, Kartoffeln oder Weizen
- Obst: Heidelbeeren, Honigmelone, Banane, Papaya
- Fette und Öle: Butter, Olivenöl, Omega-3-haltige Pflanzenöle, Hanf-, Raps- oder Walnussöl.2
Wichtiger Hinweis
Referenzen:
- Meldungen von der Digestive Disease Week (DDW) 2023. Meat-Heavy Diets May Lead to Ulcerative Colitis Flares. (Stand: 18.05.2023) Abgerufen am 14.11.2023.
- Colitis ulcerosa: Ernährung je nach Phase. (Stand: 20.01.2023) Abgerufen am 14.11.2023.
Bildnachweise:
Titelbild: AdobeStock
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