Thiola

Bei der Erbkrankheit Cystinurie können sich Cystinsteine (seltene Nieren- beziehungsweise Harnsteine) bilden. Das verschreibungspflichtige Medikament Thiola wird zur Behandlung eingesetzt, um das Risiko zu mindern.
Der enthaltene Wirkstoff Tiopronin sorgt dafür, dass sich die Aminosäure Cystin, die sonst schwer löslich ist, nun besser löst. Dadurch sinkt das Risiko der Steinbildung deutlich. Thiola ist das einzige Medikament, das für diesen Zweck und mit gutem Ergebnis von der Deutschen Gesellschaft für Urologie empfohlen wird. Es gibt das Arzneimittel in zwei Stärken. Weiterhin kann es bereits bei erkrankten Kindern ab einem Gewicht von 10 beziehungsweise 12 Kilogramm sowie ab einem Alter von einem bis zwei Jahren eingesetzt werden.
Das Medikament wird in Form von überzogenen Tabletten angeboten, die mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden. Die Dosierung bestimmt der Arzt. Es dient im Übrigen ebenso der Behandlung von Schwermetallvergiftungen und Kupferanreicherungen.