Dornwarzen - Ursachen und Behandlung

Schnelleinstieg in unsere Themen
Dornwarzen bilden sich in der Regel auf der Fußunterseite sowie an Fersen und Zehen. Da sie tief in die Fußhaut hineinreichen und bei jedem Schritt belastet werden, sind sie oftmals sehr schmerzhaft. Auslöser der lästigen, aber in der Regel harmlosen Gebilde sind verschiedene menschliche Papillomaviren (HP-Viren oder HPV). Betroffen sind außer Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch Menschen mit eingeschränkter Immunabwehr. Zwecks Diagnose reicht meist der geschulte Blick einer erfahrenen Hautärztin oder eines Hautarztes. Dornwarzen verschwinden häufig wieder von allein, allerdings entscheiden sich aufgrund der hohen Schmerzbelastung viele Betroffene dafür, sie entfernen zu lassen. Hierzu stehen mehrere Methoden zur Wahl. Da Dornwarzen äußerst beharrlich sind, führen die therapeutischen Ansätze nicht immer auf Anhieb zum Erfolg. Außerdem neigen Warzen dazu, immer wiederzukehren. Eine intensive Hygiene kann dazu beitragen, das eigene Infektionsrisiko zu senken.
Was sind Dornwarzen?
Dornwarzen (Verrucae plantares) sind gutartige, virusbedingte Hautwucherungen, die vor allem an Fußsohlen, Fersen und an den Zehenunterseiten oder -zwischenräumen auftreten. Andere Bezeichnungen sind Plantarwarze oder Stechwarze. Da sie wie ein Dorn tief in die Haut hineinwachsen, verursachen sie oft Schmerzen beim Laufen, Gehen und Stehen. Dies kann auf Dauer zu Fehlstellungen des befallenen Fußes führen, da die betreffende Person versucht, das Auftreten auf der Dornwarze zu vermeiden und eine Schonhaltung einnimmt.
Besonders häufig infizieren sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Hinzu kommen Menschen, die zum Beispiel aufgrund einer Organ- oder Stammzelltransplantation, Krebs oder Rheuma ein geschwächtes Immunsystem haben, sodass die Viren Oberhand gewinnen. Bei Gesunden bilden sich die Dornwarzen häufig von selbst wieder zurück, was allerdings Wochen, Monate oder Jahre dauern kann.
Wie äußern sich Dornwarzen?
Dornwarzen sind flach, oval oder rund und außen von einer stark verhornten Schwiele bedeckt. Im Unterschied zu Hühneraugen weisen sie oft punktförmige, bräunliche Einblutungen auf. Da beim Gehen und Laufen das gesamte Körpergewicht auf ihnen lastet, bohren sie sich tief in die Haut, was einen Druckschmerz verursacht. Vor allem große Dornwarzen können auf die empfindliche Knochenhaut drücken und starke Schmerzen auslösen. Diese sind mitunter so extrem, dass die oder der Betroffene nicht mehr laufen kann.
Was verursacht Dornwarzen?
Auslöser der harmlosen Hautwucherungen ist eine Infektion mit dem menschlichen Papilloma-Virus (HPV). Dornwarzen sind ansteckend und werden auf unterschiedlichen Wegen übertragen:
- Durch Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Menschen
- Durch gemeinschaftlich genutzte Handtücher, Socken, Schuhe oder Rasierapparate
- Durch Barfußlaufen im Schwimmbad, in Umkleiden oder auf Teppichböden in Hotels
Ist die Haut feucht und aufgeweicht, ist sie besonders anfällig für eindringende HPV-Viren. Denn hierfür bedarf es nur winziger, für das Auge unsichtbarer Hautverletzungen.
Der Zeitraum zwischen der Ansteckung und dem ersten Auftreten der Dornwarzen (Inkubationszeit) reicht – je nach Erregertyp – von wenigen Wochen über mehrere Monate bis hin zu mehr als einem Jahr.
Wie wird die Diagnose Dornwarzen gestellt?
Mit einer Dornwarze sind Betroffene am besten bei einer Hautärztin oder einem Hautarzt aufgehoben. Sie oder er erkundigt sich zu Beginn zunächst, wie die bisherige Krankengeschichte der betroffenen Person aussieht (Anamnese). Auf diese Weise lässt sich herausfinden, ob bereits früher Warzen aufgetreten sind oder das Immunsystem krankheits- oder medikamentenbedingt geschwächt ist. Da Hautärztinnen und Hautärzte über langjährige Erfahrung mit Hauterkrankungen verfügen, erkennen sie Dornwarzen in der Regel mit bloßem Auge. Um die Diagnose abzusichern, folgt meist der Blick durch ein Auflichtmikroskop. Manchmal entnimmt die behandelnde Person eine kleine Gewebeprobe, um die Diagnose zu bestätigen.
Wie sieht die Behandlung bei Dornwarzen aus?
Wichtig zu wissen: Eine Therapie, die ursächlich gegen eine Infektion mit den Papillomaviren vorgeht, existiert nicht. Es ist lediglich möglich, mit verschiedenen Methoden die Heilung zu unterstützen. Viele infizierte Personen haben aufgrund der mitunter großen Schmerzen einen hohen Leidensdruck und wenig Geduld, darauf zu warten, dass die Warzen von selbst wieder verschwinden. Sie entscheiden sich deshalb dafür, sie entfernen zu lassen.
Hierfür stehen verschiedene lokale Behandlungsansätze zur Auswahl. Allen gemein ist, dass sie das Warzengewebe zerstören oder dieses entfernen. Welcher der jeweils richtige ist, sollte die betreffende Person mit der Hautärztin oder dem Hautarzt gemeinsam besprechen. Die Information, dass Dornwarzen äußerst hartnäckige Gebilde sind und dass es Durchhaltevermögen seitens der betroffenen Person bedarf, ist dabei sehr wichtig für den Behandlungserfolg. Denn nicht immer gelingt es, sie gleich im ersten Anlauf aufzulösen, sodass ein weiterer Versuch mit einer anderen Methode notwendig werden kann. Außerdem neigen sie dazu, nach einer gewissen Zeit zurückzukehren, was unter Umständen eine erneute Behandlung erfordert.
Die Therapiemöglichkeiten im Überblick:
- Fußbäder mit pflanzlichen Gerbstoffen wie Tannin. Im Anschluss vorsichtige Entfernung der aufgeweichten Zellen mit einem Hobel.
- Hornzellablösende (keratolytische) Therapie. Zum Einsatz kommen salicyl- oder milchsäurehaltige Warzensalben, Lösungen oder Pflaster. Möglich sind auch Tinkturen mit Salicylsäure in Kombination mit 5-Fluorouracil. Die flüssigen Präparate mehrmals täglich auftragen und die aufgeweichte Hornschicht regelmäßig entfernen. Pflaster können 48 Stunden auf der Dornwarze verbleiben.
- Kältetherapie (Kryotherapie, Vereisung mit flüssigem Stickstoff). Die Anwendung durch eine Ärztin oder einen Arzt erfolgt einmal wöchentlich über mehrere Wochen und kann durch die extreme Kälte einen kurzen Schmerz verursachen.
- Anwendung von CO2-Lasern oder Farbstofflasern nach Abtragen der obersten Hornschicht. Diese Verfahren kommen vor allem bei sehr hohem Warzenaufkommen und eingeschränkter Bewegungsfähigkeit zum Einsatz.
Was können Sie selbst bei Dornwarzen tun?
Auch wenn es nicht möglich ist, sich gegen eine Infektion mit dem HPV-Virus und somit vor Dornwarzen sicher zu schützen, gibt es etliche Maßnahmen, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren:
- Benutzen Sie in Duschen, Schwimmbädern oder Saunen stets Badeschlappen; gleiches gilt für Umkleidekabinen und Fitness- und Yogastudios. Zu groß ist sonst das Risiko, mit an Hautschuppen anhaftenden Viren in Berührung zu kommen.
- Leihen Sie Ihre Handtücher, Waschlappen, Badeschlappen, Schuhe, Socken oder Rasierapparate nicht an andere Personen aus. Falls dies doch einmal notwendig ist, sollten Sie die Gegenstände anschließend gründlich desinfizieren.
- Achten Sie gerade in der kalten Jahreszeit auf eine intensive Hautpflege. Dies verhindert trockene Stellen, die einreißen und als Einfallstor für HP-Viren dienen können.
- Auch Kosmetikartikel wie Lippenstifte, Wimpernzangen, Lidschatten oder Kajalstifte sollten nicht von mehreren Personen verwendet werden.
- Kratzen oder stechen Sie Warzen nicht auf. Dies kann zu Infektionen führen.
- Desinfizieren Sie Scheren, Nagelfeilen und Pinzetten nach jeder Verwendung.
Veröffentlicht am: 12.08.2025
____________________________________________________________________________________________________________________________
Das könnte Sie auch interessieren
Quellen
[1] Pschyrembel. Online. Verrucae plantares. https://www.pschyrembel.de/Verrucae%20plantares/K0NPG
[2] Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Warzen. https://www.gesundheitsinformation.de/warzen.html
[3] Pharmazeutische Zeitung. Warzen-Therapie. Schälen, verätzen oder vereisen.
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/schaelen-veraetzen-oder-vereisen/
Unsere Qualitätssicherung

„Die Beratung unserer Kunden auf höchstem pharmazeutischem Standard und damit jeden Tag zu Ihrer individuellen Gesundheit beizutragen ist mir ein Herzensanliegen und ist essentieller Bestandteil meiner täglichen Arbeit.“
Als Senior Expert im Bereich Pharma Service steht Louisa Wehleit hinter unseren Ratgebern. Hier vermitteln wir umfassendes Wissen im Bereich Wohlfühlen und Gesundheit. Mit unserem Ratgeber können Sie sich umfassend zu verschiedenen Gesundheitsthemen informieren und auf wertvolle Apotheker-Tipps zurückgreifen.