Nekrose - Behandlung, Ursache und Symptome

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Bei einer Nekrose handelt es sich um absterbendes Gewebe des Körpers – typisch sind Haut oder Knochen. Je nach Ausprägung der Nekrose lässt sie sich heilen, in ausgeprägten Fällen kann aber die Amputation des betroffenen Körperteils notwendig sein. Die Ursachen für eine Nekrose sind vielfältig, mögliche Auslöser sind unter anderem eine zu hohe Druckbelastung oder extreme Temperatureinwirkungen.
Wie äußert sich eine Nekrose?
Eine Nekrose kann je nach Ursache unterschiedliche Symptome hervorrufen. Grundsätzlich bedeutet eine Nekrose immer den Zelltod an einer bestimmten Körperstelle, wobei sowohl die Haut als auch Knochen oder innere Organe betroffen sein können. Eine Hautnekrose entsteht in den meisten Fällen durch unbehandelte Wunden, die zunächst starke Schmerzen verursachen. Wenn es im weiteren Verlauf zu einer Nervenschädigung kommt, lassen die Schmerzen nach, da an der betroffenen Stelle kein Gefühl mehr besteht. Die Haut wird blass und färbt sich schließlich blau und schwarz.
Gelangen Bakterien oder andere Keime in die Wunde, entsteht häufig eine feuchte Nekrose, die durch fauligen Geruch und verflüssigtes Gewebe gekennzeichnet ist. Eine trockene Nekrose hingegen äußert sich durch trockenes, verschrumpeltes Gewebe, das an die Beschaffenheit einer Mumie erinnert.
Anfangs haben Menschen mit einer Knochennekrose meistens nur unklare Gelenkschmerzen, die später auch auftreten können, wenn man sich ausruht. Von außen ist die Erkrankung in der Regel nicht erkennbar. Bleibt sie unerkannt, stirbt immer mehr Knochengewebe ab, was ohne Behandlung schließlich zum Zusammenbruch des betroffenen Knochens führt.
Eine nekrotisierende Fasziitis, die durch eine bakterielle Infektion entsteht, führt zu starken Allgemeinbeschwerden. Neben sehr starken Schmerzen können erkrankte Personen unter anderem folgende Symptome aufweisen:
- Rötung der Haut
- Schwellung der betroffenen Stelle
- Fieber
- Charakteristische Nekroseanzeichen wie Blasenbildung, Ablösung der Haut und Einblutungen
- Schnelles Ausbreiten der Hautveränderungen
Eine nekrotisierende Fasziitis muss so schnell wie möglich behandelt werden, andernfalls drohen Komplikationen wie multiples Organversagen, Blutvergiftung (Sepsis) und möglicherweise der Tod.
Welche Ursachen können hinter einer Nekrose stecken?
Zu einer Nekrose kommt es, wenn Zellen des Körpers durch äußere Einflüsse so starken Schaden nehmen, dass sie absterben und das betroffene Gewebe zerfällt. Häufig ist das zum Beispiel der Fall, wenn die Zellen zu wenig Sauerstoff erhalten. Doch auch direkte Einwirkungen wie radioaktive Strahlung, starke Hitze oder Kälte sowie chemische Substanzen wie Säure führen zum Zelltod.
Eine Nekrose kann auch entstehen, wenn zu lange mechanischer Druck auf eine Körperstelle besteht, an denen die Haut direkt über dem Knochen liegt. Davon betroffen sind häufig bettlägerige Personen. Es kommt zur Minderdurchblutung des Gewebes durch den Druck von außen und dadurch zum Wundliegen der Haut, fachsprachlich Dekubitus genannt. Typische Körperstellen sind die Haut über dem Steiß- und Kreuzbein, über den Fersen und über dem Knochenhöcker am äußeren Oberschenkel. Bleibt ein Dekubitus unbehandelt, entwickelt sich aus der Wunde eine Nekrose, die sich bis auf die Knochen ausbreiten kann.
Nicht immer ist eine Nekrose zu Beginn von außen erkennbar. Eine Knochennekrose kann zum Beispiel durch einen unbehandelten, verschobenen Bruch entstehen, bei dem die Blutgefäße abreißen und als Folge der Knochen nicht mehr genügend Sauerstoff erhält. Sie kann aber auch durch andere Faktoren entstehen, zum Beispiel aufgrund von Infektionen oder Tumorerkrankungen, die zu einer mangelnden Durchblutung führen.
Eine weitere Ursache einer Nekrose ist eine Infektion, bei der bestimmte Bakterien in die Wunde gelangen. Fachleute sprechen dann von einer nekrotisierenden Fasziitis. Diese Erkrankung breitet sich schnell aus und kann je nach Typ die Haut und das Unterhautfettgewebe oder die Muskeln und Faszien betreffen. Die nekrotisierende Fasziitis ist ein medizinischer Notfall und bedarf schnellstmöglicher Behandlung.
Ein hohes Risiko für die Entstehung einer Nekrose besteht bei Personen mit einem diabetischen Fuß. Dieser entsteht, wenn über längere Zeit der Blutzuckerspiegel erhöht ist, wodurch es zu Schäden an den Nerven und Gefäßen kommt. Das führt dazu, dass die Füße von Menschen mit Diabetes mellitus schlechter durchblutet und dadurch weniger sensibel für kleinere Verletzungen oder Druckstellen sind. So kann es mit der Zeit neben einer Minderdurchblutung der Füße zu unbemerkten Wunden und damit zu einer Nekrose kommen.
Wann ärztlichen Rat einholen bei einer Nekrose?
Im besten Fall erfolgt eine ärztliche Untersuchung, noch bevor es überhaupt zur Nekrose kommt. Oft ist das aber nicht möglich, etwa wenn Betroffene aufgrund einer bereits entstandenen Nervenschädigung gar nicht bemerken, dass Gewebe in einer Wunde abstirbt. Besonders für Menschen mit Diabetes mellitus ist es daher wichtig, regelmäßig ihre Füße zu betrachten oder untersuchen zu lassen. Auch kleinere Verletzungen oder Druckstellen sind sicherheitshalber ärztlich zu behandeln.
Unabhängig davon, ob eine Diabetes-Erkrankung vorliegt oder nicht, ist es wichtig, ärztlichen Rat einzuholen, wenn sich nach einer bestehenden Verletzung Fieber oder starke Schmerzen entwickeln. Macht sich außerdem ein süßlicher Geruch bemerkbar, ist umgehend eine ärztliche Praxis aufzusuchen – in diesem Fall sind vermutlich Bakterien beteiligt. Auch wenn eine Hautstelle blass und gefühllos ist und entweder kalt oder sehr warm ist, sollten Betroffene ärztlichen Rat einholen.
Wie sehen die Diagnostik und Therapie bei einer Nekrose aus?
Für die Diagnose einer Nekrose erfragt die zuständige Fachkraft zunächst, welche Beschwerden vorliegen und ob Vorerkrankungen bestehen. Dann folgt die körperliche Untersuchung, bei der sie die betroffene Hautstelle genau betrachtet. Dabei beurteilt die untersuchende Person unter anderem die Färbung der Haut, die Temperatur, die Sensibilität und die Durchblutung. Häufig lässt sich schon anhand einer Blickdiagnose der Verdacht auf eine nekrotische Veränderung feststellen.
Zusätzlich kommt meist eine Laboruntersuchung zum Einsatz. Anhand bestimmter Parameter lassen sich so etwa erhöhte Entzündungswerte entdecken. Besteht der Verdacht auf eine nekrotisierende Fasziitis, nimmt das ärztliche Gegenüber eine Probe (Biopsie) des betroffenen Gewebes, um die auslösenden Bakterien zu identifizieren.
Bei Schmerzen in einem Gelenk nutzen ärztliche Fachleute vor allem bildgebende Verfahren wie Röntgen, Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT), um die Vorgänge im Gelenk sichtbar zu machen. Eine Knochennekrose lässt sich so oft schon im Anfangsstadium diagnostizieren.
Die Therapie ist abhängig vom Schweregrad der Nekrose. Ist sie noch im Anfangsstadium, reicht meist eine lokale Behandlung der Wunde und, falls nötig, die Gabe von Antibiotika. Ist die Nekrose schon weiter fortgeschritten, erfolgt in der Regel ein Débridement. Darunter verstehen Fachleute das chirurgische Abtragen des nekrotischen Gewebes, um die erkrankte Stelle sauber und keimfrei zu halten. Ist die Nekrose bereits so weit fortgeschritten, dass ein Körperteil nicht mehr durchblutet und somit abgestorben ist, erfolgt in der Regel die Amputation des betroffenen Körperteils. Das ist nötig, um zu verhindern, dass Keime in die Blutbahn gelangen und sich im Körper ausbreiten.
Was können Sie selbst bei einer Nekrose tun?
Damit eine Nekrose gar nicht erst entsteht, ist es wichtig, dass Sie sorgfältig auf Ihren Körper achten. Desinfizieren Sie kleinere Verletzungen oder lassen sie diese von Fachleuten behandeln. Wenn Sie an Diabetes mellitus erkrankt sind, sollten Sie regelmäßig Ihre Füße untersuchen oder zur medizinischen Fußpflege gehen. Für den Fall, dass dort eine bislang unentdeckte Wunde besteht, können Sie so rechtzeitig handeln und eine ärztliche Praxis aufsuchen.
Unabhängig davon, ob Sie Diabetes mellitus haben oder nicht – versuchen Sie generell, sich regelmäßig zu bewegen und auf das Rauchen zu verzichten. Das trägt zu einer besseren Durchblutung Ihrer Beine bei.
Wurde eine Nekrose diagnostiziert und behandelt, halten Sie sich an die Anweisungen Ihrer zuständigen ärztlichen Fachkraft. Ohne Behandlung kann eine Nekrose schwerwiegende Konsequenzen haben.
Veröffentlicht am: 08.12.2025
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Quellen
[1] Pschyrembel. Online. Hautnekrose. https://www.pschyrembel.de/Hautnekrose/T0204
[2] Pschyrembel. Online. Dekubitus. https://www.pschyrembel.de/Dekubitus/K05M1
[3] Pschyrembel. Online. Débridement. https://www.pschyrembel.de/D%C3%A9bridement/K017K
[4] Pschyrembel. Online. Nekrose. https://www.pschyrembel.de/Nekrose/K0F1C/doc/
[5] Dünser M. et al. Nekrotisierende Weichteilinfektionen. Anästhesie Nachrichten 2024, 6: 103–108. https://www.springermedizin.de/weichteilinfektionen/nekrotisierende-fasziitis/nekrotisierende-weichteilinfektionen/27156320
[6] Charité. Universitätsmedizin Berlin. Osteonekrose. https://cmsc.charite.de/leistungen/regenerative_orthopaedie_und_unfallchirurgie/osteonekrose
[7] Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Diabetischer Fuß: Wie beugt man Wunden vor? https://www.gesundheitsinformation.de/diabetischer-fuss-wie-beugt-man-wunden-vor.html
[8] Thieme via medici. Apoptose und Nekrose. https://viamedici.thieme.de/lernmodul/538039/537987/apoptose+und+nekrose
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