Trockene Lippen – Krankheit, Ursache und die richtige Pflege

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Trockene Lippen können zu allen Jahreszeiten auftreten und verschiedene Ursachen wie Umwelteinflüsse oder Nährstoffmangel haben. Sie äußern sich durch Rauheit, Risse und manchmal auch durch Schmerzen. Mit einer guten Lippenpflege sowie einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr ist es möglich, ihnen entgegenzuwirken. Bei anhaltenden Problemen oder Anzeichen einer Infektion sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Vorbeugend wirken der Schutz vor extremer Witterung und das Vermeiden von Lippenlecken.
Wie äußern sich trockene Lippen?
Trockene Lippen werden meist von einem Gefühl der Rauheit, Spannung oder Steifigkeit beim Bewegen der Lippen, zum Beispiel beim Sprechen oder Essen, begleitet. In einigen Fällen kommen sichtbare Risse (Rhagade n) oder Schuppenbildung auf der Oberfläche der Lippen hinzu. Es können Blutungen oder tiefere Risse entstehen, die dann häufig Schmerzen verursachen. Manchmal kommt es zu einer Entzündung mit Rötung und Schwellung.
Was verursacht trockene Lippen?
Die Ursachen für trockene Lippen sind vielfältig. Zu den häufigen Auslösern gehören:

- Extreme Wetterbedingungen: Kalte, trockene Luft im Winter, Wind und starke Sonneneinstrahlung im Sommer (inkl. Sonnenbrand) können die Lippen austrocknen.
- Dehydrierung: Eine ungenügende Flüssigkeitsaufnahme kann den gesamten Körper austrocknen, einschließlich der Lippen.
- Mangel an oder falsche Pflege: Zu wenig Pflege oder die Verwendung von Produkten, welche die Lippen reizen oder austrocknen, beispielsweise manche Lippenstifte oder Lippenbalsame mit chemischen Inhaltsstoffen wie Paraffin, Glycerin oder Parfüm. Einige Inhaltsstoffe wie spezielle Mineralölbestandteile stehen sogar im Verdacht, krebserregend zu sein.
- Nährstoffmangel: ein Mangel an Vitaminen und Mineralien, insbesondere B-Vitamine und Eisen
- Bestimmte Wirkstoffe wie Retinoide (z. B. gegen Akne) oder Chemotherapeutika können trockene Lippen als Nebenwirkung haben.
- Krankheiten: Pilzinfektionen, bakterielle oder virale Infekte (Lippenherpes), Ekzeme, Psoriasis oder andere Hauterkrankungen können die Lippen betreffen.
- Häufiges Lecken der Lippen: Speichel verdunstet schnell und hinterlässt mehr Trockenheit.
Wann ärztlichen Rat einholen bei trockenen Lippen?
Es ist ratsam, mit trockenen Lippen eine Arztpraxis aufzusuchen, wenn:
- die Lippen trotz Selbstpflege und Vermeidung von auslösenden Faktoren weiterhin trocken und rissig sind,
- schwerwiegende Risse entstehen, die bluten oder nicht heilen,
- Zeichen einer Infektion auftreten wie eitrige Ausschläge, starke Rötungen oder Schwellungen,
- die Trockenheit der Lippen mit anderen Symptomen wie Hautausschlägen oder generellen Gesundheitsproblemen einhergeht.
Wie sehen die Diagnostik und Therapie bei trockenen Lippen aus?
Die Ärztin oder der Arzt untersucht die Lippen zunächst visuell, um deren Zustand und mögliche Anzeichen einer zugrunde liegenden Erkrankung zu beurteilen. Außerdem wird sie oder er sich im Anamnesegespräch nach Lebensgewohnheiten, Anwendung von Pflegeprodukten und Ernährung erkundigen, um die richtige Diagnose stellen zu können. In manchen Fällen sind Bluttests sinnvoll, um Mängel oder andere gesundheitliche Probleme zu identifizieren.
Die Therapie besteht meistens aus äußerlichen Anwendungen wie feuchtigkeitsspendenden Lippenbalsamen oder -salben, eventuell mit Zusatz von Wirkstoffen wie Dexpanthenol, Zink, Ringelblumenextrakt oder Hyaluronsäure, die beruhigend, entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend wirken. Bei Anzeichen einer Infektion können antibiotische oder pilzabtötende Cremes verschrieben werden.
Zur Behandlung von Lippenherpes sind spezielle Salben erhältlich, die die Abheilung der Herpesbläschen beschleunigen und Schmerzen sowie Juckreiz lindern sollen.
Was können Sie selbst bei trockenen Lippen tun?
Mit einigen einfachen Tipps können Sie trockene, rissige Lippen vermeiden beziehungsweise gut pflegen:
- Regelmäßige Anwendung eines guten Lippenbalsams, vorzugsweise mit Inhaltsstoffen wie Bienenwachs, Ringelblume, Sheabutter, Vitamin E und/oder natürlichen Ölen (ohne Mineralöle).
- Lippenpflege mit Lichtschutzfaktor verwenden (möglichst ohne Titandioxid), um die Lippen vor UV-Strahlen zu schützen (z. B. im Winter beim Skifahren in der Sonne). Dies beugt zusätzlich dem Ausbruch von Lippenherpes durch starke UV-Strahlung vor.
- Ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, um den Körper hydratisiert zu halten.
- Luftbefeuchter in trockenen Räumen nutzen, besonders im Winter.
- Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen sicherstellen.
- Vermeidung von Lippenprodukten mit Alkohol, Menthol oder anderen reizenden Substanzen.
- Lippen nicht mit der Zunge befeuchten oder beißen, um eine Verschlimmerung der Trockenheit zu verhindern.
- Bei Minusgraden Lippen vor der Kälte schützen, etwa mithilfe eines Schals oder einer Gesichtsmaske.
Auch mit Hausmitteln wie Honig und Olivenöl können Sie Ihren spröden Lippen etwas Gutes tun.
Veröffentlicht am: 13.11.2024
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Quellen:
[1] Deutsche Apotheker Zeitung (DAZ). Dermatologie: Was tun bei trockenen Lippen und Rhagaden? https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2004/daz-9-2004/uid-11525
[2] Stiftung Warentest. Lippenpflege im Test. https://www.test.de/Lippenpflege-im-Test-5141194-0/
[3] Stiftung Warentest. Lippenpflege für Kinder. https://www.test.de/Lippenpflege-fuer-Kinder-Nur-zwei-Stifte-ueberzeugen-im-Test-5436190-0/
[4] Pschyrembel. Online. Retinoide. https://www.pschyrembel.de/Retinoide/K0JSG
[5] ÖKO-TEST Verlag GmbH & Co. KG. Lippenpflege im Winter: Diese fünf Tipps helfen gegen trockene Lippen. https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/Lippenpflege-im-Winter-Diese-fuenf-Tipps-helfen-gegen-trockene-Lippen_12293_1.html
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