Viele Menschen suchen erst im Internet nach ihren Symptomen, bevor sie in eine ärztliche Praxis gehen. Heraus kommt meist ein Wirrwarr an Informationen und keine klare Antwort. Symptom Checker könnten helfen, relevante Informationen stärker zu filtern und bei der Suche vor allem Zeit zu sparen.
In der Vergangenheit war es in erster Linie die ärztliche Praxis, die Menschen mit Beschwerden aufsuchten. Dort erhielten sie alle Informationen darüber, worum es sich handeln könnte und was im Folgenden zu tun ist. Inzwischen lassen sich Informationen über Symptome nicht nur in der ärztlichen Praxis einholen, sondern auch online von zu Hause und dem heimischen PC aus oder über mobile Endgeräte wie Smartphones beziehungsweise Tablets. Die Wege, sich zum Thema Gesundheit oder eben Krankheit zu informieren, sind vielfältig. Doch sind diese alle vertrauenswürdig und sicher? Welche Vorteile oder Nachteile hat ein Symptom-Check mithilfe digitaler Medien und künstlicher Intelligenz (KI)?
Im weltweiten Netz sind diverse Plattformen und Webseiten zu finden, die Informationen über Erkrankungen und woran sie zu erkennen sind anbieten. Da wundert es nicht, dass immer mehr Menschen darauf zurückgreifen, denn das erspart zunächst den Weg in die Praxis. Im Idealfall wenden sie sich anschließend an eine Ärztin oder einen Arzt.
Ebenso vielfältig wie die Anbieter medizinischer Informationen sind, so verschieden ist deren Qualität. Denn nicht immer kann davon ausgegangen werden, dass eine Qualitätssicherung stattgefunden hat oder die Inhalte von Medizinerinnen und Medizinern erstellt wurden. Viele der Webseiten mit entsprechenden Informationen haben Laien, also Menschen ohne tiefergehende medizinische Kenntnisse, als Zielgruppe. Das bedeutet, dass die meist sehr komplexen Details über die einzelnen Erkrankungen so vereinfacht dargelegt werden, dass sie für jede Leserin und jeden Leser verständlich sind. Das ist grundsätzlich gut, denn so können auch Laien ein besseres Verständnis für ihre Erkrankung erlangen.
Dennoch kann es hierbei zu Missverständnissen kommen, denn es werden in der Regel allgemein gültige und nicht personalisierte Informationen angeboten. Erkrankungen haben jedoch meist viele Gesichter und zeigen sich bei jedem Menschen in anderer Form. Welche Informationen genau für die betroffene Person relevant sind, ist für Laien mitunter schwer zu erkennen. Auf diese Weise lässt sich nur bedingt gut eine Entscheidung darüber ableiten, was die betroffene Person im Anschluss tun soll. So kann es beispielsweise zu einer Fehleinschätzung kommen, die dazu führt, dass Erkrankte nicht in die Praxis gehen.
Suchen Betroffene im Internet nach konkreten Symptomen, erhalten sie meist keine eindeutige Antwort darauf, welche Erkrankung sie haben. Hier können KI-gestützte Symptom Checker unter Umständen helfen. Diese speziellen Anwendungen gibt es beispielsweise als Online-Plattformen, die von Gesundheitsportalen verschiedener Kliniken, Krankenkassen oder Pharmaunternehmen angeboten werden. So liefert etwa das Unternehmen Merck einen Online-Symptom Checker für Darmkrebs oder Schilddrüsenerkrankungen, während Interessierte und Betroffene auf der Webseite der Sana Kliniken AG nach jeder Form von Beschwerden suchen können.
Aus einer deutschlandweiten Umfrage geht hervor, dass nur etwa 7 Prozent der Befragten regelmäßig Symptom Checker-App nutzen. Als Hauptgründe dafür gilt häufig mangelndes Interesse oder fehlendes Vertrauen in die Genauigkeit der Anwendungen.
Die Anzahl des vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassenen digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) ist auf insgesamt 58 gestiegen, wovon 44 dauerhaft in das DiGA-Verzeichnis aufgenommen wurden und 14 vorläufig.