Atherom - Ursachen, Symptome und Behandlung

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Atherome sind gutartige Zysten der Haarfollikel, die eine schützende Hülle um die Haarwurzeln bilden. Sie entstehen, wenn sich die mit dem Follikel verbundene Talgdrüse zusetzt, sodass es zu einem Sekretstau kommt. Nicht-Mediziner kennen Atherome eher unter dem Begriff Grützbeutel oder Grießknoten. Sie bilden sich vor allem am Kopf, hinter den Ohren, am Rücken sowie im Gesicht und Genitalbereich. Die Größe der Zysten rangiert meist zwischen stecknadel- bis hühnereigroß. Solange sich Atherome nicht entzünden, sind sie harmlos und bedürfen meist keinerlei Behandlung. Dies kann sich ändern, wenn der Betroffene versucht, die Zyste auszudrücken oder aufzustechen. In diesem Fall können Keime eindringen und eine Entzündung bis hin zu einem eitrigen Abszess verursachen; dann muss der Grützbeutel chirurgisch entfernt werden.
Was ist ein Atherom?
Mediziner verstehen unter einem Atherom eine gutartige Zyste, die in den sogenannten Haarfollikeln entsteht, welche die Haarwurzeln wie eine Schutzhülle umgeben. Umgangssprachlich ist das Atherom besser bekannt als Grützbeutel oder Grießknoten. Diese Namen verdankt es der Tatsache, dass der Inhalt an die Beschaffenheit von Grütze oder Grieß erinnert. Atherome treten vorzugsweise am Kopf und hinter den Ohren auf, kommen aber auch am Rücken, im Gesicht oder Genitalbereich vor.
Ärzte unterscheiden zwei Arten von Atheromen: die Epidermalzyste – auch Epidermoidzyste genannt – und die Trichilemmalzyste. Im Unterschied zur Trichilemmalzyste verfügt die Epidermalzyste über einen Ausführungsgang in die Oberhaut (Epidermis), über die wir mit der Umwelt in direktem Kontakt stehen. Die Zysten fühlen sich prall gefüllt an, verursachen in der Regel keine Schmerzen und lassen sich meist in der Haut verschieben. Trichilemmalzysten treten fast immer zu mehreren in Gruppen auf.
Wie äußert sich ein Atherom?
Ein Atherom sieht aus wie eine unter der Haut gelegene Halbkugel, die sich vorwölbt. Ihre Größe kann stark variieren und reicht von stecknadelkopfgroß bis zu den Maßen eines Hühnereis. Manche Grützbeutel wachsen langsam, manche stagnieren irgendwann, andere nehmen immer weiter an Umfang zu. Normalerweise bereitet ein Atherom keine Beschwerden.
Was verursacht ein Atherom?
Ein Atherom entsteht, wenn der Ausführungsgang einer Talgdrüse verstopft ist, sodass sich ihr Inhalt – Hautzellen und Fett – staut und die Drüse nicht mehr verlassen kann. Da die Produktion des Talgs jedoch unvermindert weitergeht, nimmt der betroffene Haarfollikel im Laufe der Zeit immer mehr an Volumen zu, und es bildet sich ein Atherom.
Wie wird ein Atherom diagnostiziert?
Solange das Atherom keine Beschwerden hervorruft, besteht kein zwingender Grund, einen Hausarzt bzw. Hausärztin oder einen Hautarzt bzw. Hautärztin aufzusuchen. Zumal Grützbeutel oftmals von selbst wieder weggehen. Dennoch kann es nicht schaden, die Zubildung vom Arzt untersuchen zu lassen, um sicherzugehen, dass es sich um ein gutartiges Gebilde handelt. Gleiches gilt, wenn die Zyste sich entzündet hat und wehtut.
In der Sprechstunde erhebt der Mediziner zunächst die Krankengeschichte der betroffenen Person (Anamnese). So interessiert ihn unter anderem, ob dieser bereits früher zu Atheromen neigte. Zudem wird er sich danach erkundigen, ob es aktuell nur einen oder mehrere Grützbeutel gibt und wo am Körper sie sich befinden. Danach folgt die körperliche Untersuchung der Zyste(n). In der Regel fällt es dem Arzt oder der Ärztin nicht schwer, ein Atherom auf Anhieb zu erkennen.
Wie wird ein Atherom behandelt?
Atherome, die keine Beschwerden verursachen, müssen nicht unbedingt behandelt werden. Allerdings lassen sich manche Betroffene die Beulen aus ästhetischen Gründen entfernen – vor allem, wenn sie groß sind oder an exponierten Stellen wie etwa dem Gesicht oder der Kopfhaut auftreten. Wenn der Grützbeutel sich entzündet hat oder wenn die Frage im Raum steht, ob es sich möglicherweise um eine bösartige Geschwulst handelt, ist ein chirurgischer Eingriff aber nötig. Im letztgenannten Fall wird er die Zyste entfernen und an ein Labor schicken, um sie feingeweblich untersuchen zu lassen. Um zu verhindern, dass das Atherom wiederkehrt (Rezidiv), muss der Arzt oder die Ärztin darauf achten, es in Gänze herauszuschneiden, einschließlich des Haarfollikels.
Ein Krankenhausaufenthalt ist für den Eingriff meist nicht nötig. Dieser erfolgt in der Regel ambulant in einer Praxis, wobei der Arzt oder die Ärztin die entsprechende Stelle vorher örtlich betäubt. Hat sich aus einem Grützbeutel ein Abszess gebildet, verschreibt der Mediziner zusätzlich zur Operation ein Antibiotikum.
Was können Sie selbst bei einem Atherom tun?
Auch wenn es Ihnen in den Fingern juckt, selbst an dem Atherom tätig zu werden: Ganz wichtig ist es, das Gebilde konsequent in Ruhe zu lassen. Denn jede Art der Manipulation kann dazu führen, dass es sich entzündet und herausoperiert werden muss.
Veröffentlicht am: 03.09.2025
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ICD Code
ICD Codes sind Internationale statistische Klassifikationen der Krankheiten zu finden z.B. auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) oder Ärztebriefen.
- L72
- Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte - https://klassifikationen.bfarm.de/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2025/index.htm
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Quellen
[1] Pschyrembel. Atherome [Dermatologie]. https://www.pschyrembel.de/Atherom%20%5BDermatologie%5D/K034N
[2] Amboss. Benigne Hauttumoren. https://www.amboss.com/de/wissen/benigne-hauttumoren/
[3] HNO-Ärzte im Netz. Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. Atherom: Meist harmlose Verdickung am Ohr. https://www.hno-aerzte-im-netz.de/news/hno-news/atherom-meist-harmlose-verdickung-am-ohr.html
[4] Deutsche Krebsgesellschaft. Der Aufbau der Haut. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/der-aufbau-der-haut.html
[5] IQWiG. Wie sind Haare aufgebaut und wie wachsen sie? https://www.gesundheitsinformation.de/wie-sind-haare-aufgebaut-und-wie-wachsen-sie.html
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