Rheuma und Osteoporose – Tipps zur Vorbeugung 

Rheuma und Osteoporose – Tipps zur Vorbeugung 

Wer Rheuma hat, für den wird es wahrscheinlicher an Osteoporose zu erkranken. Damit erhöht sich auch das Risiko für Knochenbrüche. Doch durch geeignete Maßnahmen, wie die richtige Ernährung und ausreichend Bewegung lässt sich dies oft vorbeugen.

Rheuma ist eine Gelenkserkrankung, die dazu führt, dass fast jede Bewegung schmerzt und eine langwierige Therapie erfordert. In vielen Fällen begünstigt Rheuma zusätzlich die Entstehung von Osteoporose, auch Knochenschwund genannt. Dabei nimmt die Knochendichte kontinuierlich ab wodurch das Risiko, dass die Knochen brechen, steigt.1,2

Welche Faktoren tragen dazu bei, dass Osteoporose entsteht?

Es ist ganz normal, dass im Alter die Knochendichte abnimmt. Passiert dies jedoch zu schnell oder war von Beginn an nicht genug Knochendichte vorhanden, wird der Knochen porös und bricht leichter.

Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer, denn oftmals tritt die Erkrankung nach der Menopause auf. Dann fehlt das Hormon Östrogen, das vorher dazu beigetragen hat, die Knochen zu stärken.1

Weitere Risikofaktoren, die es wahrscheinlicher machen, dass Osteoporose entsteht, sind:

  • Untergewicht
  • Keine ausreichende Kalzium- und Vitamin D Zufuhr
  • Rauchen
  • Alkohol
  • Inaktvität

Doch auch vorhergehende Grunderkrankungen wie zum Beispiel Rheuma, aber auch chronische Magen-Darm-Erkrankungen oder eine Schilddrüsenüberfunktion erhöhen das Risiko an Osteoporose zu erkranken. Es wird dann von sekundärer Osteoporose gesprochen. Etwa einer von 20 Menschen, die eine Grunderkrankung haben, bekommt Osteoporose.1

Wieso steigt durch Rheuma das Osteoporose Risiko?

Studien zeigen, dass meistens schon im Frühstadium der Rheuma-Erkrankung die Knochendichte abnimmt. Dabei gilt weiterhin, je stärker das Rheuma (je größer die Krankheitsaktivität), desto mehr Knochenabbau lässt sich feststellen.3

In den meisten Fällen wird Rheuma mit Glukokortikoiden (Kortison) behandelt. Allerdings werden dadurch die Osteoblasten – also die Zellen, die dafür zuständig sind, den Knochen aufzubauen – gehemmt. Folglich kommt es dann unter Umständen zur Glukokortikoid-induzierten-Osteoporose.4

Warum ist eine Rheuma Therapie wichtig?

Bei rheumatischen Erkrankungen fällt es bereits schwer, kleine Alltagsbewegung schmerzfrei auszuführen. Deswegen ist es wichtig, durch eine entsprechende Therapie die Lebensqualität zu erhalten.

Ergotherapie und Physiotherapie helfen in vielen Fällen Bewegungsabläufe zu trainieren, zusätzlich lindern Schmerzmittel die Symptome. Andere Medikamente verlangsamen den Krankheitsprozess wiederum. 

In der Regel wird jedoch zusätzlich Kortison verabreicht. Dies wirkt entzündungshemmend und lindert so schnell Beschwerden, bis die langfristigen Therapiemaßnahmen (zum Beispiel durch Biologika) greifen.2

Wenn Glukokortikoide kurzfristig, nicht länger als 3 – 6 Monate verabreicht werden, ist in der Regel kaum mit Nebenwirkungen zu rechnen. Wird das Medikament länger als 3 Monate eingenommen, ist es wichtig, die Knochendichte regelmäßig bestimmen zu lassen und als Ergänzung Kalzium und Vitamin D Präparate einzunehmen.4

3 Tipps zur Osteoporose-Vorbeugung

  • Sport: Mangelnde Bewegung verstärkt den Knochenabbau. Sportarten, die die Knochen stärken sind beispielsweise Tennis und Volleyball. Prinzipiell gilt aber: Jede Art der Bewegung ist besser als gar keine.1
  • Ernährung: Kalzium ist ein bedeutender Baustein für Knochen, der zu großen Teilen mit der Nahrung aufgenommen wird. Manchmal – insbesondere bei Rheuma – kommen ergänzende Präparate zum Einsatz. Dabei ist es für viele hilfreich zu notieren, wie viel Kalzium sie tatsächlich aufnehmen: 500-1200 mg pro Tag sind empfehlenswert.3
  • Sonnen: Verbringen Sie ausreichend Zeit draußen in der Sonne. Dadurch wird der Körper angeregt, selbst Vitamin D zu produzieren. Vitamin D ist nötig, um den Knochenstoffwechsel aufrechtzuhalten. Allerdings ist es wichtig, geeignete Sonnenschutzmittel zu verwenden und sich nicht übermäßig lange in der Sonne aufzuhalten, um einen Sonnenbrand zu verhindern.1

Referenzen:

1.           Rheuma-Liga. Osteoporose https://www.rheuma-liga.de/rheuma/krankheitsbilder/osteoporose Stand: April 2022. Abgerufen: 25.08.2022

2.           Rheuma-Liga. Rheuma. Therapie https://www.rheuma-liga.de/rheuma/therapie/medikamententherapie/kortisonpraeparate Stand: März 2021. Abgerufen: 25.08.2022

3.           Universimed. Rheumatoide Arthritis und Osteoporose https://www.universimed.com/ch/article/orthopaedie-traumatologie/rheumatoide-arthritis-und-osteoporose-2109341 Veröffentlicht: 20.09.2018. Abgerufen: 25.08.2022

4.           Amboss. Glucocorticoide   . https://www.amboss.com/de/wissen/Glucocorticoide/ Aktualisiert: 20.05.2022. Abgerufen: 25.08.2022

Kommentare